Vergangene Woche wurde bekannt, dass das in den USA geplante Ausrollen verschiedener 5G-Dienste teilweise verschoben wurde. Gleich mehrere Vorstandsvorsitzende verschiedener Fluggesellschaften äußerten offiziell massive Sicherheitsbedenken. Als Folge durften einige Flugzeuge der Airlines Emirates, British Airways und Air India nicht in die USA starten. Auch die Deutsche Lufthansa zog schon Konsequenzen aus den vorhergesagten Problemen.
Gleiche 5G-Frequenzen: Störung von Flugzeugen beim Landevorgang befürchtet
Wie unter anderem die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtete, rechnen Fluggesellschaften in den USA mit einer möglichen „katastrophalen Störung“ durch den 5G-Mobilfunkstandard. Ein entsprechendes Funknetz der Konzerne AT & T und Verizon in der Nähe von Flugzeugen und Flughäfen soll nun deshalb eingeschränkt werden.
Das Problem liegt dabei im von den Telekommunikationskonzernen verwendeten C-Band-Spektrum für 5G, wie The Next Web erklärt. Dieses soll eine breitere Abdeckung und höhere Geschwindigkeiten ermöglichen.
Die genutzten Frequenzen liegen allerdings auch sehr nah an denen, die von sensiblen Luftfahrtinstrumenten verwendet werden. Fluglinienbetreiber befürchten deshalb, dass 5G-Masten in der Nähe von Flughäfen Flughöhenmeter stören könnten, die die Flughöhe angeben und bei der sicheren Landung unterstützen.
Brief an Behörden: Fluggesellschaften warnen Verkehrsministerium
Um die Ernsthaftigkeit ihrer Besorgnis auszudrücken, verschickten die Vorstandsvorsitzenden von United Airlines, Delta Air Lines, aber auch von UPS und Fedex zu Beginn der Woche ein Schreiben an das Verkehrsministerium und die Flugaufsicht FAA.
Darin war unter anderem die Rede davon, dass umfangreiche Flugstreichungen drohen, wodurch „der Kommerz der Nation zu einem jähen Halt kommen (wird)“, zitiert die FAZ. Gefordert wurde zudem, die 5G-Dienste nicht in einem Radius von zwei Meilen (etwa 3,2 Kilometer) rund um Landebahnen und bestimmte Flughäfen zu erlauben.
Keine Gefahr für deutschen Flugverkehr
Nach bisherigen Untersuchungen besteht ein ähnliches Problem für deutsche Flughäfen nicht. So werden Frequenzbereiche unter 3,7 Gigahertz genutzt, während man in den USA auch darüber operiert. Für Radarhöhenmesser sind Frequenzen von 4,2 bis 4,4 Gigahertz vorgesehen.
Eine mögliche Interferenz durch 5G bei Flugzeugen und Luftfahrtinstrumenten schließt die Deutsche Flugsicherung nach Analysen in der Vergangenheit vorerst aus. Weil die FAA Landungen aber nur mit einigen Höhenmessern als unbedenklich eingestuft hatte, tauschte die Deutsche Lufthansa vorsorglich für einige Flüge die Flugzeuge aus.
Quellen: FAZ, The Next Web