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Binance & Coinbase: Krypto-Börsen wehren sich gegen Russland-Sanktionen

Die Russland-Sanktionen von Staaten aus aller Welt spielen im Ukraine-Krieg eine wichtige Rolle. Doch müssen auch Unternehmen mitziehen.

Binance-Logo vor einer Russland-Flagge
Binance und Coinbase wollen nicht alle Sanktionen umsetzen. © Getty Images/Rafael Henrique/SOPA Images/LightRocket/SimpleImages [M]

Die Russland-Sanktionen der internationalen Staatengemeinschaft umfassen bereits viele Aspekte des alltäglichen Lebens in der Russischen Föderation. Insbesondere zielen viele von ihnen aber auf das Finanzsystem des Landes ab. Das ukrainische Ministerium für digitale Transformation will die Einschränkungen nun auch auf Kryptowährungen beziehungsweise Börsen wie Coinbase und Binance ausweiten.

Russland-Sanktionen: Binance & Co. wehren sich

Binance erkläre sich nicht dazu bereit, „einseitig die Konten von Millionen von unschuldigen Nutzern einzufrieren“, zitiert CoinDesk einen Sprecher des Unternehmens. Kryptowährungen wie der Bitcoin seien dazu gedacht, Menschen weltweit finanzielle Freiheit zu bieten. Ein einseitiges Verbot des Zugangs zu diesen Vermögenswerten würde ihrer Existenzgrundlage zuwiderlaufen.

„Wir unternehmen jedoch die notwendigen Schritte, um sicherzustellen, dass wir gegen diejenigen vorgehen, gegen die Sanktionen verhängt wurden, und dabei die Auswirkungen auf unschuldige Nutzer so gering wie möglich zu halten. Sollte die internationale Gemeinschaft diese Sanktionen weiter ausdehnen, werden wir auch diese aggressiv anwenden.“

Binance-Sprecher

Auch die beliebte Krypto-Börse Coinbase wehrt sich in Teilen gegen die Russland-Sanktionen. In einer Mitteilung habe das Unternehmen erklärt, dass es keine pauschalen Transaktionen mit russischen Adressen verbieten werde. Stattdessen wolle es jene Konten und Transaktionen blockieren, an denen konkrete Personen oder Organisationen beteiligt seien, die von den Sanktionen getroffen werden sollen. Die Mission der Plattform sei es, „die wirtschaftliche Freiheit zu erhöhen […] Ein einseitiges und totales Verbot würde normale russische Bürger bestrafen“.

Wie findet man die wahren Ziele?

Wie BR24 berichtet, sei es durchaus möglich, konkrete Personen vom Handel mit Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum auszuschließen. Die Identifikation erfolge über den sogenannten Private Key. Dieser weise Datenbestände eines Vermögenswerts einer bestimmten Person zu. Im Fall regierungsnaher russischer Oligarch:innen könnten die Russland-Sanktionen greifen, sodass Binance, Coinbase und ähnliche Plattformen Maßnahmen ergreifen könnten.

Das Beispiel der Krypto-Börsen macht abermals deutlich, in welche Gefilde Teile der Russland-Sanktionen abdriften. So zielen viele Forderungen mittlerweile auf die breite Bevölkerung ab, statt die Verantwortlichen für den Ukraine-Krieg zu strafen. Zu ihnen gehört etwa eine Forderung der Ukraine, russische Spielerinnen und Spieler von den PlayStation- und Xbox-Netzwerken auszuschließen.

Kollateralschäden blinder Strafen

In Teilen scheinen einige der Sanktionen gegen die Föderation mittlerweile von einer unüberlegten generellen Abneigung getrieben zu sein. Sie trifft nicht nur die Bevölkerung, die in großen Teilen gegen den Krieg demonstriert, sondern selbst den Wissensschatz.

The Aktuelle News zufolge sei die Universität Milano-Bicocca in Mailand sogar so weit gegangen, einen Kurs über Fjodor Michailowitsch Dostojewski, einen der bedeutsamsten russischen Schriftsteller, auszusetzen. Man muss wissen: Zu Zeiten des Russischen Kaiserreichs landete Dostojewski in einem Arbeitslager, weil er verbotene Bücher gelesen hatte. In Folge lauter Kritik habe die Universität den Kurs mittlerweile wieder aufgenommen.

Quellen: CoinDesk; BR24; The Aktuelle News

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

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