Im März warnen mehrere deutsche Behörden, wie die Bundesnetzagentur (BNetzA), vor einem bestimmten Anruf, bei dem Betrüger*innen sich etwa als Europol ausgeben. Zahlreiche Betrugsfälle sind bereits bekannt. So kannst du dich vor diesem und anderen Spam-Anrufen schützen.
Spam-Anrufe: Neue, perfide Masche
Die Bundesnetzagentur meldet, dass sie derzeit Hinweise auf missbräuchliche Spam-Anrufe bekommt. Verbraucherinnen und Verbraucher erhielten demnach „Anrufe im Namen von Europol oder anderen vermeintlichen internationalen Polizeibehörden (‚Federal Police‘, ‚FBI‘ etc.) erhalten“.
Wer einen solchen Spam-Anruf erhält, hört laut BNetzA meistens zuerst eine Bandansage. Hier werden Angerufene zum Drücken der Taste „Eins“ auf dem Telefon aufgefordert. „Nach Drücken der Taste erfolgt eine Weiterleitung zu einer Person, die – teils in englischer Sprache – zur Herausgabe persönlicher Daten auffordert.“
Das perfide: Es werden Mobilfunknummern übertragen, die jedoch möglicherweise manipuliert sind. Der wahre Ursprung der Anrufe sei im Ausland.
Das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz teilt bei Twitter mit, dass es bereits einen Fall gab, bei dem eine Frau um rund 500.000 Euro betrogen wurde.
Was macht die Bundesnetzagentur? „Zentrale Aufgabe der Bundesnetzagentur ist es, den Wettbewerb in den Energie-, Telekommunikations-, Post- und Eisenbahnmärkten zu fördern und die Leistungsfähigkeit der Infrastrukturen in diesen Bereichen sicherzustellen“, heißt es in der offiziellen Beschreibung. Die BNetzA ist eine Regulierungsbehörde, die dazu beiträgt, dass Unternehmen erforderliche Investitionen in die Zukunftsfähigkeit der Netze tätigen können. Außerdem regelt sie die Nutzung von Frequenzen und Rufnummern. Die Energiewende spielt ebenfalls eine große Rolle: „Die Bundesnetzagentur beschleunigt die Planung neuer Stromleitungen und stellt damit sicher, dass Energie auch in Zukunft verlässlich verfügbar ist und bezahlbar bleibt.“ |
So solltest du reagieren
Vorab ist es wichtig zu erwähnen, dass du niemals Personen am Telefon persönliche Daten von dir mitteilst. Wirst du angerufen und aufgefordert, auf eine Taste zu drücken, solltest du diese Aufforderung einfach ignorieren. Übergebe außerdem niemals Geld an unbekannte Personen (laut Bundeskriminalamt).
Bist du auf die betrügerische Masche bereits hereingefallen, solltest du bei der örtlichen Polizei eine Anzeige erstatten. Das Landeskriminalamt Niedersachsen empfiehlt genau zu überlegen, welche Daten du an die Täter*innen herausgegeben hast. Eventuell macht es Sinn, weitere Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
„So können Sie den Dienst Google-Alert nutzen, der im Netz nach von Ihnen vordefinierten Begriffen (z.B. Name) Ausschau hält und einen bei einem neuen Fund benachrichtigt (Namensgleichheiten können vorkommen).“
Tipp vom Landeskriminalamt Nieersachsen
Gut zu wissen: Es bieten etwa vereinzelten Versicherungen, Kreditinstitute und Banken sowie Wirtschaftsauskunfteien (zum Teil kostenpflichtig) Hilfe an.
Weitere Tipps rund um Spam-Anrufe
Es gibt zahlreiche andere Betrugsmaschen am Telefon. So solltest du gegenüber fremden Anrufer*innen niemals das Wörtchen „ja“ sagen, weil es zu einem Telefonbetrug führen könnte. Achte außerdem auf diese sieben Sätze, da sie Telefonbetrug entlarven können. Um Spam-Anrufe aufzudecken, kannst du außerdem diese drei Fragen stellen. Welche unbekannten Nummern du direkt blockieren kannst, erfährst du hier.
Quellen: Bundesnetzagentur, Landeskriminalamt Rhe, Landeskriminalamt Niedersachsen, Bundeskriminalamt
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