Schon lange bevor die Übernahme Twitters durch Elon Musk im Raum stand, war bekannt, dass die Plattform ein Problem mit Bots hat. Dabei handelt es sich um Programme, die Nutzerinnen und Nutzer imitieren, etwa um die Follow-Zahlen bestimmter Accounts in die Höhe zu treiben. Musk selbst hatte noch versucht, diese als Argument zu nutzen, um aus dem Twitter-Deal herauszukommen.
Anonymous erhebt schwere Vorwürfe gegen Elon Musk
Mittlerweile steht der 51-Jähre selbst an der Spitze des Mikroblogging-Dienstes. Dennoch hat sich an dem Problem mit den Twitter-Bots bislang nichts geändert. Das kreiden ihm auch seine Kritiker an. So schreibt etwa @YourAnoNews, einer der wohl bekanntesten Vertreter des hacktivistischen Kollektivs Anonymous auf Twitter: „Wisst ihr, warum [Elon Musk] 129 Millionen Follower hat? Weil er das System nicht von den Bots gesäubert hat, über die er sich beschwert hat, um aus seiner Kaufverpflichtung herauszukommen.“
Mit dieser Kritik ist der Kanal nicht allein. Immerhin spuckte Musk angesichts der Bot-Plage bereits vor der Übernahme des Unternehmens große Töne. „Wenn unser Twitter-Angebot erfolgreich ist, werden wir die Spam-Bots besiegen oder bei dem Versuch sterben“, erklärte er noch im April 2022. Noch im Dezember, knapp zwei Monate nachdem der Kauf durch war, begann das Unternehmen auch schon mit seiner „Säuberung“. Bislang scheint diese aber noch nicht allzu viel bewirkt zu haben.
Auch in der Nutzung der Twitter API machen sich schädliche Bots bemerkbar und behindern offenbar das Vorgehen des Konzerns. Aus ebendiesem Grund wolle Musk die Nutzung der Schnittstelle grundsätzlich kostenpflichtig machen.
Twitter-API bald kostenpflichtig?
„Ja, die kostenlose API wird derzeit von Bot-Betrügern und Meinungsmanipulatoren stark missbraucht“, schrieb Elon Musk Anfang Februar. „Es gibt keinen Verifizierungsprozess und keine Kosten, so dass es einfach ist, 100k Bots zu erstellen, um schlechte Dinge zu tun. Nur ~$100/Monat für den API-Zugang mit ID-Verifizierung wird die Dinge stark bereinigen.“
Es ist einer von vielen Plänen, die der Twitter-CEO aus dem Affekt heraus geschlossen zu haben scheint. Auch er stieß eine Welle der Widerworte aus der Community los. Denn neben betrügerischen Akteurinnen und Akteuren nutzen auch zahlreiche nützliche Tools die Programmschnittstelle. Aktuell ist noch unklar, ob und wann diese Idee in die Tat umgesetzt wird.
Quelle: Twitter/@YourAnonNews; Twitter/@elonmusk
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