Der Automobilhersteller Ford kam auf die Idee ausgerechnet zum Weltfrauentag 2023 ein „reines Männer-Auto“ vorzustellen. Doch mit Sexismus hat der Clip nichts zu tun. Man sollte ihn unbedingt bis zum Ende sehen, um die wichtige Botschaft dahinter zu begreifen.
Ford-Werbung sorgt für Furore
In einigen Teilen der Gesellschaft hält sich die zweifelhafte Anklage hartnäckig, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechtes schlechter Autofahren können. Immerhin, so die Vorurteile, haben Frauen mit der Technologie nichts am Hut.
Ford machte sich diese Debatte zunutze und veröffentlichte die humoristische Ankündigung zu einem Auto, dass nur vom Mann kommt. Als Eröffnungszene sieht man einen schicken Ford, der durch eine von Bäumen gesäumte Allee entlangfährt. „Zum allerersten Mal haben wir das Auto komplett neu erfunden“, heißt es zu Beginn. Im Fokus steht der „Men’s Only Ford Explorer“.
Der Name des vorgestellten Fahrzeugtyps lässt sich auf zwei Weisen ins Deutsche übersetzen. Entweder als „Auto nur für Männer“ oder „Auto nur von Männern“. In der Tat verbirgt sich letzteres dahinter. Das Modell weist lediglich Technologien auf, die von Männern entwickelt wurde. Und da fehlt so einiges.
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Das würde dem Auto ohne Frauen fehlen
Der reine „Männer“-Ford-Wagen keine Scheibenwischer, keine Blinklichter und auch die Klimaanlage fehlt. Beim „Men’s only Ford Explorer“ müssten Kaufinteressierte ebenfalls auf einen Rückspiegel und GPS verzichten. Das klingt eigentlich gar nicht mal so gut. Das Ende klärt noch einmal auf: Dem Ford fehlen „jegliche Teile, die von Frauen erfunden wurden“.
Denn tatsächlich ist es so, dass Frauen stets an der Weiterentwicklung von Autos beteiligt waren und sind. Das erste Automobil von Karl Benz wäre ohne die finanzielle Unterstützung seiner Ehefrau Betty gar nicht möglich gewesen, wie Ingenieur erklärt. Sie war auch die erste Person die mit dem Auto eine längere Fernfahrt unternahm – denn kein anderer traute sich.
Den ersten Scheibenwischer verdanken wir Mary Anderson. 1903 bastelte sie das Exemplar aus simplen Holz und Gummilippen, erläutert DasWeltAuto. Dorothy Levitt kam 1882 auf die Idee ihren Schminkspiegel im Auto zu verwenden. Dabei verwendete sie den Gegenstand als Rückspiegel, um die Fahrbahn hinter ihr in Augenschein zu nehmen, fasst das Handelsblatt zusammen. Kurzum: Ohne die Errungenschaften einiger Frauen wären heutige Fahrzeuge nicht denkbar, wie Ford durch den Spot hervorgehoben hat.
Quelle: YouTube/ Ford Motos Company, DasWeltAuto, Ingenieur, Handelsblatt
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