Am Mittwoch findet ein Pixel Feature Drop statt. Entsprechend sollen die Google Pixel-Handys mit neuen Funktionen ausgestattet werden. Eine davon ist eine Dashcam-Option. Durch einen kleinen Hack ist es jedoch Bastlern gelungen, das Feature bereits vorab zu testen. Sie verraten, ob es sich überhaupt lohnt.
Google Pixel: So wird es zur Dashcam
Genauer gesagt handelt es sich um das APK Insight-Team von 9to5Google, das dieses Google Pixel-Feature noch vor Release aktivieren und testen konnte. Sie heben daher direkt zu Beginn ihrer Auswertung hervor, dass die Dashcam-Option, die erprobt wurde, mit dem finalen Produkt nicht übereinstimmen muss. Das bedeutet, dass insbesondere einige der Mängel beim finalen Rollout womöglich gar nicht mehr zu entdecken sind.
Fest steht bisher, dass du die Funktion bald auf deinem Google Pixel in der Personal Safety-App finden wirst. Du kannst die Option dann sogar so einrichten, dass die Dashcam-Funktion automatisch startet, sobald sich das Smartphone mit dem Bluetooth im Auto verbindet. Andernfalls musst du die Aufnahme separat starten.
Allerdings, so die Redaktion von 9to5Mac scheint die automatische Aufnahme erst dann zu beginnen, wenn zusätzlich ein Ladekabel angeschlossen ist. Das soll allerdings nur zum Vorteil sein, da die Nutzung der Pixel-Funktion sehr stromintensiv sein kann.
Das Grundlegende: Einfach und übersichtlich
Was die Dashcam-Option von dem normalen Aufzeichnen mit der Handykamera unterscheidet, ist die lückenlose Aufzeichnung. So kannst du auch zwischendurch Einstellungen vornehmen oder etwa die Routenplanung auf Google Maps starten, beenden oder anpassen. Du kannst sogar durch den Button „Kamera wechseln“ das Innere deines Autos aufnehmen. In dem Fall wird die Innenkamera aktiviert.
Erstes kleines Manko: Bei der Hauptkamera lässt sich leider nicht das Weitwinkelobjektiv als primäre Option einstellen, obwohl dadurch ein größerer Bereich abgedeckt würde.
Darüber hinaus haben die Kolleg*innen festgestellt, dass bei Aktivierung der Dashcam ein permanentes Benachrichtigungsbanner auf dem Sperrbildschirm anzeigt wird. Zudem findet sich bei geöffneter Sicherheitsapp auch die typische Datenschutzanzeige im oberen, rechten Bildschirmrand beim Google Pixel.
Auswirkungen auf Speicher und Akku
Mithilfe einer zusätzlichen Handyhalterung für das Auto und einem Handyladekabel mit passendem Anschluss ging es dann für 9to5Google auf die Probefahrt. Getestet wurde die neue Google Pixel-Funktion bei warmen Wetter, sodass direkt die Bedenken zum schwitzenden Akku geprüft werden konnten. Immerhin beansprucht der Dauerbetrieb das Telefon immens. Am Ladegerät und vorne im Bereich der Frontscheibe entsteht zusätzliche Wärme, die das Telefon erst einmal wegstecken muss.
Beim Google Pixel 7a zeigten sich diese Einflüsse sehr rasch. Das Handy wechselte schon nach kurzer Zeit in den Dunkelmodus, um die entstehende Hitze durch die Sonneneinstrahlung und das Aufladen auszugleichen. Beim Google Pixel 7 Pro verlief der Versuch glimpflicher. Dennoch wurde der Akku auf jeden Fall sehr warm.
Ein kurzes Video des Redakteurs zeigt obendrein die Qualität der Aufnahme.
Das kann sich durchaus sehen lassen – zumindest bei kurzen Videos. Pro Aufnahmeminute verbraucht das Google Pixel rund 30 Megabyte Speicherplatz. Allerdings ist ein längeres Video von knapp 17 Minuten wesentlich kleiner als bei der notwendigen Hochrechnung. 9to5Google geht davon aus, dass Google hier die Aufnahme selbstständig komprimiert hat. Das sorgt jedoch auch für enorme Einbußen bei der Qualität. In einem Fall ist das Nummernschild eines nah vorfahrenden Autos kaum zu erkennen.
Das solltest du ebenfalls wissen
Einige weitere, kleinere Schwachstellen offenbaren sich während des Tests. Die App Personal Safety verfügt über keine Backup-Funktion, sodass du die Dashcam-Videos separat sichern musst. Das bedeutet aber auch: Im Ernstfall wird dein Handy und damit auch die Aufnahmen bei einem Unfall zerstört. Dann bringt auch die Dashcam-Funktion nichts.
In einem Fall kam es bei der Fahrt auch zu einem verschobenen Fokus, weil ein Sonnenfleck die Linse irritiert hat. Die Aufnahmen der Straße sind entsprechend unscharf. Nutzer*innen sollten daher ihre Windschutzscheibe sauber halten.
Nichtdestotrotz kommt der Tester zu einem versöhnlichen Ergebnis:
„Als jemand, der schon seit fünf Jahren vorhat, in eine Dashboard-Kamera zu investieren, dies aber nie umgesetzt hat, hat mich die Dashcam von Google endlich dazu gebracht, die Sicherheit meines Fahrzeugs zu verbessern. Es ist auch reizvoll zu sehen, dass unsere Smartphones immer noch neue Möglichkeiten finden, in unserem täglichen Leben intelligent zu unterstützen.“
Kyle Bradshaw via 9to5Google
Kurzgesagt: Die Dashcam-Funtkion auf dem Google Pixel ist in jedem Falle einen Versuch wert. Allerdings ist Zubehör wie etwa die Smartphone-Halterung und ein Ladekabel dringend notwendig, was die Option nicht kostenfrei macht. Wer hier auf Qualität setzen will, kann auch in reine Dashcams investieren, da du dich hier preislich in ähnlichen Gefilden befindest.
Quelle: 9to5Google, YouTube/ Kyle Bradshaw
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