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Alkohol am Steuer: Welche Strafen drohen und was du sonst unbedingt beachten solltest

Mit Alkohol am Steuer erwarten dich satte Strafen. Erfahre bei uns, wie es genau um sie steht und was du sonst wissen solltest

Alkohol am Steuer
© Alexander Raths - stock.adobe.co

Weshalb du deinen Alkoholkonsum reduzieren solltest

Im "Dry January" verzichten viele Menschen auf Alkohol. Aber auch nach dem Aktionsmonat lohnt es sich, den Konsum herunterzuschrauben.

Wer trinken will, sollte lieber nicht mehr fahren, oder: „Don’t drink and drive!“, wie die wohlig klingendere englische Version des Spruches lautet. Dass sie nicht nur so dahingesagt ist, sollte klar sein, immerhin gefährdest du nicht nur dich selbst, sondern auch andere, wenn du betrunken ins Auto steigst. Außerdem drohen mit Alkohol am Steuer satte Strafen, die du nüchtern entspannt umgehst. Wir schaffen im Folgenden Klarheit.

Alkohol am Steuer: Strafen und mehr im Überblick

Alkohol am Steuer: Strafen und Bußgelder auf einen Blick

Glücklicherweise wurden im Laufe der Jahre für Alkohol am Steuer strenge Strafen eingeführt, die vor Trunkenheitsfahrten schützen und abschrecken sollen. Doch noch 1953 lag die erlaubte Grenze bei 1,5 Promille, was, gemessen daran, wie man sich bei solch einem Wert bereits fühlen kann, hoch angesiedelt ist.

Auch in den 1970er-Jahren gehörte es wohl noch zum guten Ton, betrunken zu fahren. Die Promillegrenze lag hier bei 0,8 als oberer Wert, wohingegen man heutzutage mit ein wenig mehr Alkohol im Blut fast schon als fahruntüchtig gelten würde.

Mittlerweile ist die Auslegung von Alkohol am Steuer sowie die Strafen, die bei einer Missachtung gelten, wesentlich schärfer gefasst. Fahranfänger dürfen keinen einzigen Tropfen zu sich nehmen, wenn sie danach noch mit dem Auto unterwegs sind. Und auch alle anderen Autofahrer sind angehalten, den Wert von 0,5 Promille nicht zu überschreiten. Andernfalls gelten folgende Strafen und Bußgelder:

VerstoßBußgeldPunktezusätzliche Strafen wie Fahrverbot, MPU, oder Entzug des Führerscheins
1. Verstoß gegen 0,5 Promillegrenze500 Euro21 Monat
2. Verstoß gegen 0,5 Promillegrenze1.000 Euro23 Monate
3. Verstoß gegen 0,5 Promillegrenze1.500 Euro23 Monate
Gefährdung des Straßenverkehrs unter Alkoholeinfluss3Entziehung Fahrerlaubnis, Geld- oder Freiheitsstrafe
Alkoholgehalt im Blut liegt bei mehr als 1,09 Promille3Entziehung Fahrerlaubnis, Geld- oder Freiheitsstrafe
Bußgeldkatalog auf einen Blick

Die Promillegrenzen auf einen Blick

Soll bei einer Kontrolle durch die Polizei der Alkoholwert in deinem Blut festgestellt werden, so wirst du zunächst zu einem Atem-Alkoholtest angehalten. Dabei wird überprüft, wie hoch der Alkoholgehalt in deiner Atemluft ist. Der Wert, der in Milligramm pro Liter angegeben wird, wird dann im Anschluss verdoppelt, um den Blutalkoholgehalt in Promille zu ermitteln.

  • 0,0 Promille
  • 0,3 Promille
  • 0,5 Promille
  • 1,1 Promille
  • 1,6 Promille

Diese Werte stellen dabei die einschlägigsten dar, spielen sie doch eine Rolle dafür, mit welcher Strafe du rechnen musst, wenn du mit Alkohol am Steuer erwischt wirst. Das absolute Alkoholverbot von 0,0 Promille richtet sich hierbei an Fahranfänger, die sich noch in der Probezeit befinden sowie alle Fahrer, die unter 21 Jahre alt sind.

Fährst du trotzdem, rechne mit einem Bußgeld von 250 Euro, einem Punkt in Flensburg, einer Verlängerung der Probezeit auf vier Jahre sowie der Pflichtteilnahme an einem Aufbauseminar. Ebenfalls gilt die Regel für alle Bus- oder Taxifahrer, ebenso wie für Fahrer von Gefahrengut. Hinzu kommen dabei hohe Geldbußen zwischen zehn und 50.000 Euro.

0,5 Promillegrenze und absolute Fahruntüchtigkeit

Die 0,5 Promillegrenze gilt, abgesehen von oben genannten Ausnahmen, für jeden anderen Verkehrsteilnehmer. Wird diese überschritten, so fällt dies bis zu einem Wert von 1,09 Promille unter eine Ordnungswidrigkeit – sofern du keine weiteren Auffälligkeiten zeigst. Ist dies dein erstes Mal, dass du mit Alkohol am Steuer erwischt wirst, fällt auch die Strafe geringer aus als bei einer Wiederholungstat.

Anders steht es hingegen um die absolute Fahruntüchtigkeit, die dir ab einem Promillewert von 1,1 angelastet wird. Dabei spielt es nicht einmal eine Rolle, wie du deine Fähigkeiten mit Alkohol am Steuer einschätzt – wirst du mit 1,1 Promille erwischt, machst du dich strafbar. Als relative Fahruntüchtigkeit gilt, wenn du Ausfallerscheinungen bei einem Wert zwischen 0,3 und 1,09 Promille aufweist. So machst du dich ebenfalls strafbar.

Ordnungswidrigkeit oder Straftat?

Erwischt man dich mit Alkohol am Steuer, ist eine Strafe zwar unvermeidbar, allerdings zählt deine Missetat nicht immer unbedingt auch als eine Straftat. Bei einem Promillewert von 0,5 bis 1,09 hast du, vorausgesetzt du wirst von der Polizei angehalten, bist aber noch ansprechbar, lediglich eine Ordnungswidrigkeit begangen. Dies hat zur Folge, dass du, je nach Fall, unterschiedlich stark bestraft wirst.

Hast du dich mit mehr als 1,1 Promille Alkohol im Blut hinter das Steuer gesetzt, so handelt es sich um eine absolute Fahruntüchtigkeit und demzufolge auch ganz klar um eine Straftat. Dementsprechend hart fallen auch die Strafen aus: Mindestens drei Punkte gibt es in Flensburg, es folgen aber noch eine satte Geldstrafe sowie im schlimmsten Falle sogar eine Freiheitsstrafe.

Ein Entzug deiner Fahrerlaubnis ist ebenfalls die Folge: Erst nach acht bis zwölf Monaten überprüft das Amt für Fahrerlaubnisangelegenheiten dann, ob dir eine neue Fahrerlaubnis erteilt wird. In harten Fällen, in denen es zu Wiederholungen kommt, ist sogar von einem lebenslänglichen Entzug des Führerscheins auszugehen.

Ab wann muss man zur MPU?

Die MPU, auch Medizinisch-Psychologische Untersuchung genannt, ist ein Verfahren, welches prüfen soll, ob der Fahrer ein Alkoholproblem hat und ob er in der Lage ist, über einen Führerschein zu verfügen, ohne sich selbst und anderen zu schaden.

Auch spannend: Top 3 der Bußgelder – Wer das tut, zahlt die höchsten Strafen

Die Vermutung, dass dies nicht der Fall sein könnte, erschließt sich mindestens ab einem Promillewert von 1,6 von selbst. Wirst du mit einem solchen erwischt, ist eine MPU zwingend notwendig. Doch auch wenn der Wert zwischen 1,1 und 1,59 Promille beträgt, wirst du vermutlich zur Untersuchung geschickt, selbst, wenn du keine alkoholbedingten Ausfallerscheinungen aufweist. Denn es ist möglich, dass sich dies als Anzeichen für Alkoholmissbrauch äußert.

Unfall, während du betrunken bist: Wie steht es um deine Versicherung?

Stehst du unter dem Einfluss von Alkohol am Steuer, ist die Strafe, die dich erwartet, womöglich dein geringstes Problem. Denn wenn du während der benebelten Fahrt einen Unfall baust, zahlt deine Kfz-Haftpflichtversicherung zwar den Schaden deines Unfallgegners, ist aber in der Lage, sich bis zu 5.000 Euro von dir zurückzuholen.

Bei einer Vollkaskoversicherung wird der eigene Fahrzeugschaden über eben jene abgerechnet. Bei einem Unfall unter Alkoholeinfluss zahlt sie allerdings nur einen Teil und bei absoluter Fahruntüchtigkeit in aller Regel sogar keinen Cent.

Quelle: eigene Recherche

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