Microsofts Betriebssystem Windows bietet seinen Nutzenden viele Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten. Insgesamt bist du dabei jedoch stark an den Tech-Riesen aus dem Silicon Valley gebunden. Zu stark, meint die die Europäische Union (EU). Ein noch recht junges Gesetz bewirkte nun, dass Microsoft sich mehr öffnen muss. Davon profitierst vor allem du als Nutzerin oder Nutzer. Wie, erklären wir dir hier.
Neuerungen bei Windows: Microsoft reagiert auf die EU-Gesetz
Bereits im November 2022 trat mit dem Digital Markets Act (DMA) eine neue EU-Verordnung in Kraft, welche die Vormachtstellung großer, zumeist US-amerikanischer Tech-Unternehmen auf dem hiesigen Markt zu brechen versucht. Im Fokus der strengeren Regulierung geraten dabei sogenannte Gatekeeper, wie die Europäische Kommission informiert. Darunter versteht man ein Unternehmen, das einen zentralen Plattformdienst anbietet, der über mindestens 45 Millionen monatliche aktive Nutzenden in mindestens drei Mitgliedstaaten hat.
Wie es an anderer Stelle heißt, zählen unter anderem Betriebssysteme zu diesen zentralen Plattformdiensten. Microsofts Windows PC OS ist dabei ob seiner hohen Verbreitung explizit gelistet. Um nicht mit den gesetzlich festgelegten Strafen belegt zu werden, muss der kalifornische Technologie-Gigant daher einige Änderungen vornehmen.
Schon im November 2023 kündigte das Unternehmen deshalb an, größere Änderungen im Sinne des DMA vorzunehmen. Mittels Updates sollen Windows 10 und 11 auf allen Geräten EU-weit mit der Regulierung kompatibel gemacht werden. Dies soll bis zum 6. März 2024 geschehen.
Praktische Tipps: Das kannst du tun, wenn Windows zu langsam startet.
Mehr Freiheiten für Nutzende
Zwei Neurungen stechen dabei besonders hervor. Im Sinne des Digital Markets Act sollen diese Windows-Nutzenden mehr Handlungsfreiheit und Selbstbestimmung bieten. Userinnen und User sind dabei weniger stark an Microsoft als einzelnen Anbieter gebunden.
Wie es in der Mitteilung von Microsoft heißt, sollen Windows-Nutzende in der EU nun erstmalig alle Apps auf ihren Geräten löschen können. Das bezieht sich dann auch auf bestimmte festinstallierte Applikationen, bei denen dies zuvor nicht möglich war. Im Einzelnen handelt es sich dabei um:
- Kamera
- Cortana
- Websuche von Microsoft Bing
- der Browse Edge
- Fotos
Eine zweite unlängst angekündigte Änderungen betrifft die Single-Sign-On-Funktion. Anstatt wie bislang ausschließlich auf Microsoft-eigene Anmeldeoptionen zu setzen, soll Windows dann Nutzende erst nach ihren Präferenzen fragen. Dies geschieht über ein Pop-Up-Fenster, das sich beim ersten Anmeldeversuch öffnet.
DMA verhindert spannendes Windows-Feature in Deutschland
Einen Haken jedoch hat Digital Markets Act für Microsoft-Kundinnen und -Kunden in der EU. Nämlich verhindert die Verordnung, dass in den Mitgliedsstaaten, zu denen auch Deutschland zählt, das von den meisten wohl am heißesten erwartete Windows-Feature der letzten Jahre ausgerollt werden kann: die KI-Integration Copilot.
Dennoch arbeite man bei Microsoft nach eigenen Angaben akribisch daran, den smarten Helfer auch in Europa auf den Markt bringen zu können. Bis dahin kannst du in unserem Leitfaden nachlesen, wie du dir Copilot für Windows 11 trotz Sperre herunterladen kannst.
Quellen: Europäische Kommission, Microsoft
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