Sie sind inzwischen in nahezu jedem Haushalt vorhanden und gehören als fester Bestandteil zum Alltag. Dennoch verbergen sich womöglich auch in deinem WLAN-Router Funktionen, die du bisher nie gesehen hast.
WLAN-Router: Das steckt hinter dem Service-Menü
Tatsächlich verfügen viele WLAN-Router über ein verstecktes Service-Menü beziehungsweise über erweiterte Einstellungen, die nicht direkt im normalen Benutzerinterface sichtbar sind. Der Grund dafür ist simpel: Sie dienen in der Regel technischen Zwecken, wie zum Beispiel einer zusätzlichen Konfiguration, Diagnose oder Wartungsaufgaben. Der Zugang zu diesen Menüs ist deshalb normalerweise nicht für durchschnittliche Benutzer*innen vorgesehen.
Zu den im Menü enthaltenen Funktionen und Optionen, die über die Standard-Benutzeroberfläche hinausgehen, gehören verschiedenste Dinge. Sie können die Netzwerkeinstellungen betreffen, aber auch Sicherheit und Leistung der Geräte beeinflussen. Beispiele sind:
Erweiterte Netzwerkeinstellungen:
- VLAN-Konfiguration: Verwaltung von Virtual Local Area Networks (VLANs) zur Segmentierung des Netzwerks.
- DHCP-Server-Einstellungen: Detaillierte Einstellungen für den DHCP-Server, wie Reservierungen, Lease-Zeiten und erweiterte Optionen.
- DNS-Server-Einstellungen: Konfiguration von benutzerdefinierten DNS-Servern oder internen DNS-Diensten.
Diagnose- und Überwachungs-Tools:
- Ping- und Traceroute-Tests: Durchführung von Netzwerkdiagnosen direkt vom Router aus.
- Log-Dateien und Protokolle: Einsicht in detaillierte Systemlogs, Firewall-Logs und andere Protokolle, die für Fehlerbehebung und Analyse wichtig sind.
- Netzwerk-Monitoring: Überwachung des Datenverkehrs, der verbundenen Geräte und der Bandbreitennutzung.
Erweiterte Sicherheitsfunktionen:
- Firewall-Regeln: Detaillierte Konfiguration der Firewall, einschließlich Portweiterleitungen, NAT-Regeln und Zugriffslisten.
- VPN-Einstellungen: Einrichtung und Verwaltung von VPN-Tunneln (Virtual Private Network), sowohl für eingehende als auch für ausgehende Verbindungen.
- MAC-Filterung und IP-Blacklists: Verwaltung von Zugriffsrechten auf Basis von MAC-Adressen oder IP-Adressen.
Leistungs- und Systemoptimierungen:
- QoS (Quality of Service): Detaillierte Einstellungen zur Priorisierung des Netzwerkverkehrs, um bestimmten Anwendungen oder Geräten Vorzug zu geben.
- WLAN-Kanalkonfiguration: Auswahl und Feineinstellung der WLAN-Kanäle, um Störungen zu minimieren und die Leistung zu optimieren.
- Sendeleistung und Reichweite: Anpassung der Sendeleistung des WLAN-Signals für bessere Reichweite oder geringeren Stromverbrauch.
Firmware- und Systemverwaltung:
- Firmware-Updates: Manuelles Einspielen von Firmware-Updates oder Rückkehr zu älteren Versionen.
- Reboot- und Reset-Optionen: Neustart des Routers oder Zurücksetzen auf Werkseinstellungen mit erweiterten Optionen.
- Sicherungs- und Wiederherstellungsfunktionen: Erstellung und Wiederherstellung von Backups der Router-Konfiguration.
Benutzerverwaltung und Zugriffsrechte:
- Erweiterte Benutzerrechte: Verwaltung von verschiedenen Benutzerkonten mit unterschiedlichen Rechten, etwa für Administratoren und normale Nutzer*innen.
- Audit-Logs: Verfolgung, welche Benutzer*innen welche Änderungen an der Konfiguration vorgenommen haben.
Beachte: Falsche Einstellungen können zu erheblichen Problemen im Netzwerk führen. Solltest du dich also nicht sehr gut damit auskennen, verzichte unbedingt darauf, Änderungen vorzunehmen. In allen anderen Fällen notiere dir dennoch zur Sicherheit immer die Ausgangswerte, damit du das Gerät im Notfall darauf zurücksetzen kannst.
Lesetipp: Wer das mit dem WLAN-Router tut, zahlt Strafe
So kann der Zugang auf dem WLAN-Router erfolgen
Erreicht werden kann das Service-Menü auf verschiedene Weise. Hier gilt zu beachten, dass dies nicht jedes Modell betrifft oder auch je nach Hersteller und Gerät variieren kann. Es gibt damit keine Garantie, dass die folgenden Beispieloptionen auch auf deinen WLAN-Router zutreffen.
Möglicher generelle Zugriffsmöglichkeiten:
- Spezielle URLs oder IP-Adressen: Manche Router bieten über spezielle URLs oder IP-Adressen Zugriff auf versteckte Seiten. Diese können durch direkte Eingabe in den Webbrowser aufgerufen werden.
- Erweiterter Administratorzugang: Einige Router haben ein erweitertes Administratorpasswort oder einen speziellen Benutzernamen, der zusätzlichen Zugriff auf verborgene Funktionen ermöglicht.
- Telnet/SSH-Zugang: Bei bestimmten Routern kann man über Telnet oder SSH auf ein verstecktes Menü zugreifen. Dies erfordert oft, dass man den Telnet- oder SSH-Dienst im Router aktiviert und sich über die Kommandozeile verbindet.
- Tastenkombinationen: In einigen Fällen kann man durch bestimmte Tastenkombinationen innerhalb des Router-Interfaces auf erweiterte Menüs zugreifen.
- Firmware-Hacks: Einige erfahrene Benutzer*innen nutzen modifizierte Firmware, um zusätzliche Funktionen oder Menüs freizuschalten. Dies ist jedoch riskant und kann zum Verlust der Garantie oder zur Beschädigung des Routers führen.
Wer beispielsweise eine FritzBox besitzt, muss keine speziellen Methoden anwenden. Dort finden sich die Experteneinstellungen direkt im normalen Benutzerinterface, du musst nur die Ansicht anpassen. Das geht, indem du in der Benutzeroberfläche unten rechts auf „Ansicht: Standard“ klickst und diese auf „Ansicht: Erweitert“ umschaltest. Dadurch werden zusätzliche Menüpunkte und Optionen sichtbar.
Ähnlich ist es übrigens auch bei TP-Link-Geräten. Dort siehst du nach dem Login das Hauptmenü des Routers, das oft eine Option besitzt, in den erweiterten Modus zu wechseln. Diese kann als „Advanced“ oder „Erweitert“ bezeichnet sein. Sobald du diesen aufgerufen hast, werden zusätzliche Menüpunkte und Konfigurationsoptionen sichtbar.
Verwendest du dagegen einen Speedport-Router, gibt es mehrere Wege zum versteckten Menü.
Quellen: eigene Recherche
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