Amazon ist der wohl größte Online-Versandhändler der Welt. Doch anscheinend plant das Unternehmen, seine Fahrerinnen und Fahrer für noch mehr einzusetzen, als nur die Lieferung von Paketen. Ein bereits durchgeführtes Experiment gibt Aufschluss.
Amazon: Pilotprojekt für Erste-Hilfe durchgeführt
Amazon testet in regelmäßigen Abständen neue Services und Dienstleistungen. Daher ist es nicht ungewöhnlich, von neuen Experimenten des US-amerikanischen Online-Shops mit Sitz in Seattle zu hören. Doch die aktuelle Meldung dürfte den einen oder anderen durchaus aufhorchen lassen.
Denn wie das Nachrichten-Portal Bloomberg verlauten lässt, hat Amazon hier in Europa getestet, ob es das eigene Lieferpersonal zum Ersthelfer ausbilden kann. Dieses Experiment fand in London, Amsterdam und Bologna mit über hundert Fahrerinnen und Fahrern statt. Dabei wurden die Amazon-Fahrzeuge mit Defibrillatoren ausgestattet.
Auch wenn dieser Schritt zunächst merkwürdig anmuten mag, ist diese Überlegung durchaus sinnvoll. Bloomberg erklärt mit Verweis auf eine Statistik des amerikanischen Roten Kreuzes, dass etwa in den USA 70 Prozent der Herzstillstände in Wohngebieten geschehen. Genau hier finden sich auch häufig zahlreiche Lieferfahrer*innen wieder, sodass diese bei Notfällen schneller eingreifen könnten, als traditionelle Rettungskräfte.
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Philips kann bereits Erfolge melden
Das „Project Pulse“ genannte Experiment ist wohl bereits Ende 2023 angelaufen. Teilnehmende Personen haben vor Antritt einen Erste-Hilfe-Kurs erhalten und wurden zur Nutzung des Defibrillators gebrieft. Während der Tests wurden mehrere Alarmmeldungen über eine App ausgegeben. Jedoch waren zur Ankunft der Test-Fahrer*innen bereits die örtlichen Rettungskräfte vor Ort.
Der Medizintechnik-Zweig des bekannten Unternehmens Philips hat jedoch bereits positive Neuigkeiten aus einer weiteren Studie zu vermelden. Laut den Amazon-Unterlagen, die Bloomberg vorliegen, wurden 50 Fahrzeuge mit Defibrillatoren im Norden von Seattle ausgesendet. Das Ergebnis: Im Schnitt waren die Freiwilligen über eine Minute schneller vor Ort, als die Rettungskräfte – eine potentiell lebensrettende Zeitspanne.
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Quelle: Bloomberg
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