Uber-Ex-Chef Travis Kalanick verliert weiter an Einfluss bei dem von ihm mitgegründeten Fahrdienst-Vermittler. Der Verwaltungsrat der Firma beschloss am Dienstag laut Medienberichten, Aktien mit mehr Stimmrechten abzuschaffen, die seine Machtposition absicherten. Künftig soll es bei allen Anteilsscheinen nur jeweils eine Stimme geben, berichteten die New York Times und das Wall Street Journal.
Japanischer Softbank-Konzern steigt bei Uber ein
Das Gremium gab demnach auch grünes Licht für den Einstieg des japanischen Technologiekonzerns Softbank. Die Japaner wollen demnach bis zu 1,25 Mrd. Dollar (1,1 Mrd. Euro) in Uber investieren – und weitere Anteile frühen Investoren abkaufen. Insgesamt strebe Softbank eine Beteiligung von 14 bis 17 Prozent an, hieß es. Wenn der Deal gelingt, soll der Verwaltungsrat von 11 auf 17 Sitze ausgebaut werden. Softbank kämen dann zwei Plätze zu – und die restlichen vier sollen von unabhängigen Mitgliedern besetzt werden. Kalanick hatte den Verwaltungsrat gerade erst von neun auf elf Sitze erweitert. Er hatte sich das Recht darauf im vergangenen Jahr gesichert.
Massive Defizite für Uber durch Sexismus-Skandale
Kalanick wollte ursprünglich nicht vom Chefposten zurücktreten, sondern nur eine Auszeit nehmen. Er nahm erst seinen Hut unter massivem Druck von frühen Investoren wie dem Risikokapitalgeber Benchmark. Eine Untersuchung zu Vorwürfen von Sexismus und Diskriminierung hatte massive Defizite bei Uber aufgedeckt. Kalanick wurde als Chef dafür verantwortlich gemacht. Seine Aktien mit zehn Mal mehr Stimmrechten als gewöhnliche Anteilsscheine sicherten ihm aber auch nach Verlassen des Chefsessels eine Schlüsselrolle bei dem Unternehmen.
2019 will Uber an die Börse
Der New York Times zufolge beschloss der Uber-Verwaltungsrat auch einen Börsengang im Jahr 2019. Sollte es nicht dazu kommen, würden Haltefristen für einige frühe Investoren fallen, hieß es.