Vielleicht ist es euch in Deutschland auch schon passiert. In skandinavischen Ländern jedenfalls scheint es gang und gäbe zu sein, dass Autohändler im Kundengespräch nicht einmal erwähnen, dass sie auch Elektroautos im Angebot haben.
Zu dieser Erkenntnis kamen Forscher der Aarhus University in Dänemark und der University of Sussex in Großbritannien. Dafür besuchten sie 82 Autohäuser in 15 Städte in Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden. Grundlage waren unter anderem Tonaufnahmen der Verkäufer an den Standorten. In zwei Dritteln der Gespräche lenkte das Verkaufspersonal ihr Interesse auf Fahrzeuge mit traditionellen Motoren statt mit elektrischen.
Mehr noch: In vielen Fällen äußerten sich die Verkäufer sogar abfällig gegenüber Elektroautos. Falsche Informationen über Reichweite, Steuern oder Ladetechniken verbreiteten sie – und werteten die E-Autos dadurch ab.
Deutschland, wie steht’s um deine Elektroautos?
Autos mit Elektroantrieb sind noch immer nicht da, wo die Hersteller sie gerne hätten. Große Konzerne geben sich gern zwar innovativ. BMW beispielsweise plant kabelloses Laden seiner E-Fahrzeuge per Matte. Und Ford kündigte vergangene Woche an, den Verbrennungsmotor in all seinen Autos gleich ganz verbannen zu wollen. Doch mit der Akzeptanz durch die breite Masse in Deutschland will es noch nicht klappen.
Studien zufolge können sich zwar mittlerweile 55 Prozent der Deutschen vorstellen, ein Elektroauto zu kaufen. Der Marktanteil der Autos mit elektrischem Antrieb stieg auf 2,0 Prozent an den Neuzulassungen, vielleicht wegen der Kaufprämie für E-Autos, vielleicht auch wegen der Aufmerksamkeit, die Elon Musk mit Tesla auf das Thema gerichtet hat. Eine Elektro-Wende wie in anderen Ländern (zum Beispiel Vorreiter Norwegen) ist das allerdings noch nicht. Ob auch hierzulande wie im skandinavischen Raum die Verkäufer ihr Übriges dazu beitragen, ist noch nicht untersucht worden.