Was hat das Tinder-Logo mit Sex zu tun? Warum ähneln sich Alexa und Cortana so sehr? Spukt es bei Snapchat? Nicht immer erkennt man die Bedeutungen der Logos von Apps und anderen Computerprogrammen auf den ersten Blick. Doch die wiedererkennbaren Symbole sind nicht aus reinem Zufall entstanden – In der Regel steckt eine ausgefeilte Marketingstrategie dahinter. Wir haben für euch herausgefunden, was die Markenlogos bedeuten.
So erhielten diese 10 Apps ihre Markenlogos
Hättet ihr es gewusst? Wir verraten euch, was die bekannten Logos von Apps und anderer Software über ihre Produkte aussagen.
1. Tinder-Flamme: Feuer oder Sperma?
Auf Deutsch übersetzt bedeutet das englische Wort „Tinder“ soviel wie „Zündstoff“. User können sozusagen herausfinden, ob sie Feuer und Flamme für einander sind – Zwischen den beiden Chat-Partnern soll ein Feuer entfacht werden. Die Tinder-App sorgt also dafür, dass es bei einem Match funkt. Das Wort „Match“ wird hier im Übrigen zweideutig verwendet: als „zusammenpassendes Paar“ und als „Zündholz“.
Farblich signalisiert die rosa- bis orange-rot verlaufende Tinder-Flamme das Zielspektrum vom sich Verlieben bis hin zu heißen Momenten. Analytiker gehen auch davon aus, dass die Tinder-Flamme einem vereinfacht gezeichneten Spermium ähnelt. Sex gehört immerhin zu jeder gesunden Beziehung und natürlich zu Dating-Apps wie Tinder und Co.
2. Karriereaufstieg bei Android: vom WC-Männchen zum Müllmann
Das typische Symbol auf den WC-Türen wurde zum Vorbild des „Bugdroid“. Der grüne Android-Roboter wurde als Blechdose mit zwei kleinen Antennen auf dem Kopf kreiert. Dazu noch je zwei einfache Ärmchen und Beinchen wie wir sie von den Toiletten-Männchen kennen –und das Maskottchen des mobilen Betriebssystems war geboren. Vorgabe war lediglich, dass das Logo einen Roboter enthalten und leicht wiedererkennbar sein sollte.
Der Begriff „Android“ steht selbst für einen menschenähnlichen Roboter. Die Google-Software ist Open Source und kann von jedem Hersteller für das eigene Produkt verwendet und angepasst werden. Dank der öffentlichen Zugänglichkeit können „Bugs“, also Programmfehler, durch die Android-Community erkannt und gemeldet oder selbst beseitigt werden. Deshalb kommt der vereinfachte Roboter auch an die Form eines kleinen Mülleimers heran.
3. Plötzlich verschwunden: Bei Snapchat spukt es
Warum macht Snapchat einen Geist auf gelbem Hintergrund zu seinem Logo? Das Gruselwesen symbolisiert: In einem Moment ist das Bild da, dann plötzlich nicht mehr. Somit erklärt das Snapchat-Logo ziemlich gut die Funktion des Messengerdienstes. Die empfangenen Bilder könnt ihr nur kurz sehen, bevor sie schnell wieder verschwinden. Der Name „Snapchat“ setzt sich aus den Begriffen Snapshot und Chat zusammen: Ein Chatdienst, um mit Schnappschüssen zu kommunizieren; Momente, die nach kurzer Zeit wieder zu Ende gehen.
Habt ihr euch übrigens auch schon einmal gefragt, was die Snapchat Emojis bedeuten?
4. Cortana: Hat Siri eine Schwester?
Kommt euch das Logo der Microsoft-Sprachassistentin Cortana nicht bekannt vor? Natürlich – den blauen Ring kennen wir doch schon von der Kollegin des Wettbewerbers Amazon. Dass Cortana so ähnlich aussieht wie Alexa, ist kein Zufall. Natürlich steht das blaue Leuchten für die Bereitschaft der Assistentinnen: „Wir hören dir zu Wir verarbeiten deine Anfrage und reagieren darauf.“ Kurz gesagt: Big ladies are watching you.
Die Ähnlichkeit der Logos weist aber auch auf die Kooperation beider Unternehmen hin. Software-Hersteller Microsoft und Online-Händler Amazon haben sich zusammengeschlossen, um im Bereich Spracherkennung gemeinsame Wege zu gehen. Künftig wollen sie enger zusammenarbeiten und Alexa in Cortana integrieren. Denn Amazon gehört bereits zu den Marktführern bei Smart-Home-Geräten. Diese werden natürlich von Alexa unterstützt, sollen nun aber auch von Windows aus gestartet werden können. Gleichzeitig soll Cortana Alexa einen besseren Zugriff auf Microsoft-Dienste ermöglichen. Alexa-Nutzer können dann beispielsweise einfacher auf den Kalender im PC zugreifen oder über Alexa direkt E-Mails in Outlook versenden.
5. Spotify: Mehr als Soundwellen?
Wer erinnert sich an das erste Spotify-Logo? Vor zehn Jahren waren die leicht zu erahnenden Schallwellen nicht in einem grünen Kreis. Sie lagen über dem Buchstaben „o“ des ausgeschriebenen Programmnamens. Nur das „o“ war leicht nach oben versetzt, um ein Hüpfen darzustellen. Die Idee geht darauf zurück, wie Musik zuvor gehört wurde: Eine CD wurde in einen CD-Player gelegt, und dann wurden die Songs der vorgegebenen Reihenfolge nach abgespielt.
Wollte man zum Beispiel den siebten Titel eines Albums hören, musste man die ersten sechs Lieder überspringen. Kannte man die Reihenfolge aber nicht, wurde bei jedem Lied erstmal der Anfang angehört, bis man zum richtigen Song gelangte. Dieses Problem sollte Spotify lösen. Der Name besteht aus den Verben „spot“ und „identify“: Heute könnt ihr Musik sofort finden und abspielen. Mittlerweile sind die Soundwellen in einen grünen Kreis verschoben, das Springen zwischen Songs ist ja eh von gestern. Ob das Logo eine nostalgische Erinnerung an die CD-Generation ist?
6. Shazam: Musik wie von Zauberhand
In der englischen Sprache ist „Shazam“ eigentlich ein Ausruf, wenn man zaubert oder etwas Magisches vollbringt. Die App soll wie von Zauberei Songs erkennen. Das S-förmige Logo steht jedoch nicht nur für den Anfangsbuchstaben der Marke. Den bekannten Musikfinder gab es schon vor der Nutzung von Smartphones und Apps. Nachdem Shazam 1999 in London gegründet wurde, konnten Nutzer auf ihren Mobiltelefonen die „magische“ Zahlenkombination 2580 wählen. Das waren alle Handytasten, die vertikal in der Mitte lagen.
Auch im Smartphone-Zeitalter findet man diese vier Zahlen nun anmutend im Logo wieder. Damals wurden automatisch 30 Sekunden des Gespräches aufgenommen, im Idealfall ein abgespieltes Lied. Anschließend erhielten die Nutzer eine Textnachricht mit Songtitel und Name des Interpreten, gegebenenfalls mit Downloadlink.
Das Logo steht auch heute für Empfangen und Zurückgeben: Die App erhält die gesuchte Musik, und gibt sie dem Nutzer mit allen wichtigen Informationen wieder aus. Shazam macht diese Magie zum Geschäftskonzept: App downloaden, TV- oder Audio-Spuren aufnehmen und SHAZAM – der Titel taucht sofort auf. Auch wirbt das Unternehmen damit, seinen Nutzern ein Lächeln ins Gesicht zaubern zu wollen.
7. Evernote: Mit Elefantengedächtnis nichts mehr vergessen
Die Notiz-App für PC und Mobilgeräte will euch als „Elefantengedächtnis“ auf die Sprünge helfen. In dem Programm könnt ihr Notizen speichern und vergesst somit keine wichtigen Einträge. Dem Elefanten-Tier wird nämlich die Fähigkeit nachgesagt, sich viele Dinge gut merken zu können. Im Englischen sagt man auch: „An elephant never forgets“ – ein Elefant vergisst nie.
Das umgeknickte Ohr symbolisiert dazu eine Art Lesezeichen. Um sich beispielsweise in einem Buch die Seite zu merken, kann man einfach eine Ecke umknicken. Der Name des knickohrigen Elefanten ist übrigens „Mads“ – benannt nach dem ersten Kunden von Evernote.
8. Nicht nur heiße Luft bei airbnb: Menschen, Zuhause und Liebe
Airbnb hieß ursprünglich „Air Bed and Air Breakfast“ – also Luftmatratze und „Luft-Frühstück“. Die Idee: Biete Weltenbummlern und Couchsurfern eine Übernachtungsmöglichkeit. Bevor Airbnb zum Geschäftskonzept wurde, vermieteten die Gründer drei Luftmatratzen, um sich was hinzuzuverdienen. Das aktuelle Logo soll Nutzern ein „Gefühl der Zugehörigkeit“ geben.
Die Form des umgedrehten Herzen und die rosa Farbe stehen für menschliche Wärme. Wie beim Unendlichkeitszeichen stellt das Logo eine Schlaufe dar, die nirgendwo aufhört. Airbnb sieht eine Welt, „in der Türen immer geöffnet sind“. Das Design erinnert auch an ein Dach über dem Kopf. Der Langname wurde später auf airbnb gekürzt – und siehe da: Das Logo lässt ein „A“, zwei gespiegelt zueinanderzeigende „b“s und in irgendeiner Form auch das „&“-Zeichen erkennen.
9. Slack: Effizientes Arbeiten für Faulenzer
„Slacker“ sind Faulenzer. Doch bei diesem Online-Dienst ist slack eine Abkürzung für „Searchable Log of All Communication and Knowledge“. Innerhalb eines Projekts könnt ihr also durchsuchbare Protokolle der gesamten Kommunikation und aller Informationen erstellen. Das Programm will Arbeitsgruppen eine strukturierte Zusammenarbeit erleichtern.
Mithilfe des Rauten- beziehungsweise Hash-Symbols werden Einträge markiert und durch die Auflistung der Hashtags geordnet wiederfindbar gemacht. Das Arbeiten soll „aufgelockert“ werden, indem man einen gewöhnlichen Chat-Raum zur Kommunikation kreiert. Natürlich steht das Logo für die Hashtags, die für bestimmte Themen anlegt werden. Gleichzeitig sollen die bunten Farben an Konfetti erinnern, oder an ein Videospiel – Hauptsache es vermittelt Spaß und hat nicht den Anschein eines langweiligen Unternehmensprojektes.
Kennt ihr schon diese Slack-Tricks? Probiert sie doch einmal aus.
10. Besser Apple als Isaac Newton auf den iPhones
Die bekannte Apfelsilhouette geht auf den englischen Naturforscher Isaac Newton zurück. Er philosophierte über die Schwerkraft, nachdem er einen Apfel vom Baum fallen sah. Ursprünglich sollte das Logo der Apple-Computer ein künstlerisches Bild von Herrn Newton sein, der unter einem Baum sitzt. Über dem Kopf war heilig leuchtend der Apfel zu erkennen.
Schließlich hat Apple sich aber für eine einfachere Form entschieden und das Logo auf den Apfel reduziert. Warum dieser angebissen ist? Die englische Übersetzung von „beißen“ lautet „to bite“. Das klingt ausgesprochen genauso wie „Byte“ – die gängige Speichereinheit in Computern. Apple hat in seinem Logo also die Komponenten „Erfindergeist“, „Philosophie“ und „Computertechnik“ miteinander vereint. Will bedeuten: Auch ihr könnt einen Biss vom großen Apfel abhaben.
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