Bereits 2019 will Easyjet mit elektrischen Flugzeugen abheben. Für den Konzern ist das die Zukunft im Luftraum. Bis 2028 sollen dann alle Kurzstreckenflüge der britischen Airline E-Antriebe haben. Die Luftfahrt bleibt jedoch das am schwierigsten zu elektrifizierende Transportsegment.
Mit Easyjet im Zweisitzer-Elektroflugzeug
Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, kooperiert Easyjet dafür mit dem E-Flugzeug-Start-up Wright Electric. Ein mit einem Elektromotor betriebener Neunsitzer soll ab 2019 erste Testflüge absolvieren. Damit kennt sich das Start-up aus: Erste E-Testflüge waren ihm bereits mit einem Zweisitzer-Flugzeug gelungen.
Gegenüber CNBC sagte Easyjet-Chef Johan Lundgren: „Elektrisches Fliegen wird Realität und wir sehen eine Zukunft voraus, die nicht ausschließlich von Kerosin abhängig ist.“ Innerhalb der nächsten zehn Jahre sollen auf allen Easyjet-Kurzstrecken bis 500 Kilometer Elektroflugzeuge eingesetzt werden, etwa auch auf der zweitbeliebtesten Kurzstrecke Europas von London nach Amsterdam.
Viele mischen mit
Der Markt ist allerdings groß. Diverse Start-ups forschen an den E-Flugzeugen von morgen. Volkswagen und Airbus entwickeln derzeit einen Zweisitzer namens Pop.Up und Daimler etwa unterstützt die Flugtaxis des Start-ups Volocopter.
Konkurrieren wollen Easyjet und Wright Electric aber vor allem mit Boeing, der zusammen mit Zunum Aero ein Elektroflugzeug baut, das bis 2022 auf Kurzstrecken eingesetzt werden soll. Der Vorteil: niedrigere Emissionen, weniger Lärm und geringere Reisekosten für die Passagiere. Der Flugtreibstoff Kerosin ist im Preis gestiegen und derzeit der größte Kostenfaktor.
Mit Easyjet wirklich von London nach Amsterdam?
Dass es bis zum rein elektrischen Flugzeug noch dauert, ist kein Wunder. Experten sprechen zwar ebenfalls davon, dass E-Flugzeuge in zehn Jahren zum Regionalverkehr gehören werden. Allerdings ist noch ein Zwischenschritt nötig: das Hybrid-Flugzeug, bei dem ein Verbrenner den Elektroantrieb unterstützt. Für den rein elektrischen Betrieb sind die Batterien noch nicht so weit. Weil sie noch nicht so viel Energie wie ein Verbrennungsmotor speichern können, leidet die Reichweite.
Das haben Boeing und Zunum Aero erkannt und ihrem Elektroflugzeug für Kurzstrecken einen Hybridantrieb verpasst. auch Pop.Up ist ein Hybrid. Ob Easyjet schon 2019 wirklich rein elektrisch von London nach Amsterdam fliegen wird, bleibt also abzuwarten.