Mit einem Sprung um satte 232 Prozent ist der Nettogewinn Amazons für das Jahr 2018 auf ganze 10,1 Milliarden US-Dollar gestiegen. Auch im Umsatz ließ sich der Onlinehändler nicht lumpen und verzeichnete hier 232,9 Milliarden Dollar – das entspricht einem Anstieg von circa 31 Prozent. Der Betriebsgewinn Amazons verdreifachte sich derweil sogar und brachte es damit in der Gesamtsumme auf 12,4 Milliarden US-Dollar.
Stimmungshemmer nach Rekordhoch
Damit führt der Konzern die Erfolgssträhne der vergangenen Jahre weiter. Denn bereits im vierten 2017er Quartal knackte Amazon.com erstmals den Umsatz von mehr als einer Milliarde US-Dollar und brachte es im Jahresvergleich auf einen Anstieg von immerhin 38 Prozent. Hinzu kam US-Präsident Trumps Steuerpolitik, die dem Unternehmen unter CEO Jeff Bezos damals zusätzlich 789 Millionen Dollar einbrachte.
Nichtsdestotrotz leidet die Aktie des Gigakonzerns. Unter anderem aufgrund der protektionistischen Handelspolitik Indiens, die es Amazon seit dem 01. Februar 2019 sogar verbietet, dortzulande selbst Produkte zu vertreiben. Damit wurden die rund fünf Milliarden US-Dollar, die Bezos mit Amazon in den indischen Markt investierte, nahezu hinfällig und auch die Aktien fielen im nachbörslichen Handel um immerhin fünf Prozent.
Höhere Kosten und wacklige Aktien
„Wir evaluieren die Lage in Indien noch. Wir haben ein gutes Gefühl für die langfristige Situation (für Kunden und Dritt-Verkäufer). Die neue Regulierung muss noch interpretiert werden, um sicherzustellen, dass es keine unbeabsichtigten Nebenwirkungen gibt. Ich glaube, sie steht nicht im Einklang mit besseren Preisen, besserer Qualität und besseren Annehmlichkeiten für (indische) Verbraucher“, zitiert heise online Finanzchef Brian Oslavskys im Rahmen der üblichen Quartals-Telefonkonferenz.
Jedoch fordere ein solcher Plan neue Investionen, die mit einem entsprechend hohen Risiko einhergehen. Während Amazon sich 2018 mit geringen Ausgaben und einem geringen Belegsaftszuwachs noch recht sparsam zeigte, kündigte Oslavskys für 2019 vor allem eines an: höhere Kosten. Es bleibt zu hoffen, dass Amazon dennoch nicht die entwicklung der Hauseigenen Gesichtsanalyse schleifen lässt – sie fiel zuletzt durch Probleme mit Geschlecht und Ethnie auf.
Auch fürchten die Anleger nach wie vor um die Konsequenzen der Scheidung Jeff Bezos‘ von seiner Frau. Grund dafür ist mitunter, dass der CEO rund 16 Prozent der Amazon-Anteile hält. Wenngleich die erste Angstwelle von einer Teilung des Vermögens ausging, hat sich die Aktie mittlerweile wieder gefangen und geht ihren gewohnten Weg.