Die Definition eines Geringverdieners kann entscheidende Auswirkungen auf deine finanzielle Situation haben. In unserem Artikel klären wir über die Einkommensgrenzen auf und geben dir Einblicke, wie du finanzielle Stabilität erlangen kannst.
Geringverdiener: Das ist die Gehaltsgrenze
Obwohl der Mindestlohn in Deutschland regelmäßig angehoben wird, erhalten nicht alle Menschen hierzulande ein hohes Gehalt. So zählt ein Teil der Bevölkerung zu den sogenannten Geringverdiener*innen. Doch mit welchem Gehalt gilt man in Deutschland als geringverdienend? Laut einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts wird eine Person mit Vollzeitbeschäftigung in Deutschland als geringverdienend angesehen, wenn das monatliche Bruttoeinkommen genau 2.203 Euro oder weniger beträgt.
Allerdings zählt man mit diesem Einkommen nicht in der gesamten Bundesrepublik zu den Geringverdienenden. Aufgrund der unterschiedlichen Arbeitsmarktlage und Lebenshaltungskosten berechnet das Statistische Bundesamt separate Werte für die alten und neuen Bundesländer.
Im Osten fällt die Geringverdienergrenze niedriger aus
Im Vergleich zum Westen zeigt sich eine deutliche Diskrepanz bei der Geringverdienergrenze im Osten. Während Berufstätige im Westen mit einem monatlichen Bruttogehalt von 2.289 Euro bereits als Geringverdiener*in gelten, liegt diese Grenze im Osten wesentlich niedriger. Hier wird man bereits ab einem Bruttoverdienst von 1.805 Euro zur Gruppe der Geringverdienenden gezählt.
Die Bestimmung des Einkommensstatus von Familien gestaltet sich dabei deutlich schwieriger, da es laut dem Statistischen Bundesamt keine eindeutige Definition gibt. In der Regel werden Familien jedoch als einkommensschwach betrachtet, wenn sie auf Leistungen wie den Kindergeldzuschlag (KiZ), Hartz IV oder Leistungen für Bildung und Teilhabe (BuT) angewiesen sind.
Jede fünfte Person gilt in Deutschland als geringverdienend
Hättest du das erwartet? Laut einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung gehört fast jede fünfte Person in Deutschland zur Gruppe der Geringverdienenden. Demnach müssen rund 20 Prozent der Deutschen mit einem Bruttogehalt von lediglich 2.284 Euro im Monat auskommen. Dabei sind insbesondere Frauen, junge Vollzeitbeschäftigte und Personen ohne Berufsabschluss von einem geringen Einkommen betroffen.
Aber das ist noch nicht alles. Die Studie zeigt auch, dass insbesondere Menschen im Osten Deutschlands eher zur Gruppe der Geringverdienenden gehören als Bürger*innen im Westen. Es gibt jedoch auch eine positive Entwicklung, die die Studie aufzeigt: Die Anzahl der Geringverdiener*innen nimmt im Laufe der Jahre kontinuierlich ab. Während im Jahr 2011 noch rund 21,1 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten als Geringverdiener*innen eingestuft wurden, sank diese Zahl im Jahr 2020 auf nur noch 18,7 Prozent.
Quelle: Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut (WSI), Hans-Böckler-Stiftung, Statistisches Bundesamt
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