Für viele Menschen in Deutschland ist das Thema Gehalt immer noch ein absolutes Tabu. Dabei sollten wir uns augenscheinlich doch öfters mit dem unliebsamen Thema auseinandersetzen und uns regelmäßig austauschen. Denn noch immer halten sich viele Mythen zum Thema Gehalt. Welche das sind und wie viel Wahrheit hinter den Irrtümern steckt, erfährst du hier.
Das sind die vier häufigsten Mythen zum Thema Gehalt
Rund um das Thema Gehalt kursiert eine Menge Halbwissen. Kaum verwunderlich, denn immer noch gilt der monatliche Verdienst als absolutes Tabuthema. Höchste Zeit also, um die 4 gängigsten Mythen einmal genauer unter die Lupe zu nehmen:
Wer oft den Job wechselt, verdient mehr
Es ist tatsächlich wahr, dass ein Wechsel zu einem neuen Arbeitgeber in der Regel mit einer Gehaltserhöhung einhergeht. Arbeitnehmer verdienen branchenübergreifend nach ihrem ersten Stellenwechsel im Durchschnitt etwa acht Prozent mehr. Und auch ein zweiter Jobwechsel lohnt sich: Im Schnitt bedeutet er eine weitere Gehaltssteigerung von rund sieben Prozent, wie das Nachrichtenportal T-Online berichtet.
In Krisenzeiten ist eine Gehaltsverhandlung ausgeschlossen
Das ist nicht wahr. Auch in schwierigen Zeiten ist es wichtig, Interessen und Wünsche zu vertreten und Probleme anzusprechen. Verhandlungen können sowohl in Krisenzeiten als auch in normalen Zeiten geführt werden, heißt es auf der Webseite der Sparkasse. Dabei ist es wichtig, dass die Forderungen den aktuellen Gegebenheiten entsprechen. Neben einer Gehaltserhöhung können auch alternative Leistungen verhandelt werden, wie zum Beispiel mehr Urlaubstage, Gutscheine, ein Diensthandy oder -wagen, Zuschüsse für Gesundheitsmaßnahmen oder ein Jobticket.
Wer wenig Gehalt fordert, hat bessere Jobchancen
Das stimmt so nicht. Wenn man zu bescheidene Gehaltsvorstellungen hat, könnten Arbeitgeber dies als mangelnde Erfahrung deuten und eher einen anderen Bewerber bevorzugen, der selbstbewusstere, aber dennoch realistische Vorstellungen hat.
Mythos Gehalt: Frauen verdienen weniger, weil sie zurückhaltender sind?
Diese Aussage wird oftmals sehr gerne verwendet, um den verbreiteten Erklärungsansatz für den Gender Pay Gap zu untermauern. Doch laut einer Auswertung von der Jobplattform Stepstone ist dieser als falsch einzustufen. Denn die Analyse zeigt, dass Männer und Frauen in Bezug auf Gehaltsverhandlungen „ähnlicher sind als oft angenommen“.
Etwa 42 Prozent der Männer fragen regelmäßig nach einer Gehaltserhöhung, während bei den Frauen mit 38 Prozent nur etwas weniger dies tun. Allerdings haben Männer etwas mehr Erfolg, da 59 Prozent von ihnen in ihrem aktuellen Job tatsächlich eine Gehaltserhöhung erhalten haben, im Vergleich zu 54 Prozent der Frauen.
Quellen: T-Online, Stepstone, Sparkasse
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