Wer noch davor steht, seine Berufswahl zu treffen oder einen Quereinstieg plant, schaut sich natürlich auch nach dem Gehalt um. Nicht immer ist der Luxus gegeben, die erwünschte Karriere oder den Traumjob zu ergattern. Dann ist entsprechende Kompensation wichtig. Interessanterweise gibt es unter den besonders gut bezahlten Positionen einige, die viele noch gar nicht kennen.
Hohes Gehalt und wenig Konkurrenz: So steht es um den Arbeitsmarkt
Wie das Handelsblatt berichtet (Paywall), zeigt eine aktuelle Analyse der Online-Stellenbörse Indeed, dass sich der Arbeitsmarkt trotz der Pandemie weiterhin in Kandidatenhand befindet. So liege die Zahl der Jobangebote immer noch bei 40 Prozent über dem Vor-Corona-Niveau. Darunter finden sich auch Stellen mit besonders hohem Gehalt, die zudem weniger Wettbewerb unterliegen.
Für einen besseren Überblick solch lukrativer Nischen hat Indeed für das Handelsblatt eine Liste gutbezahlter und gleichzeitig weniger bekannter Berufe erstellt. Dass diese Jobs eine geringere Bewerberkonkurrenz aufweisen, haben die Expert*innen mittels extra geschalteter Stellenanzeigen ermittelt.
Je nachdem wie viel weniger Klicks ein bestimmtes Profil im Verhältnis zu einer durchschnittlichen Stellenanzeige bei Indeed hatte, konnte das Wettbewerbslevel abgeleitet werden. Die erhobenen Daten beziehen sich dabei auf den Zeitraum von Anfang Februar bis Ende Juli 2023.
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Diese Jobs lohnen sich
Die erarbeite Liste umfasst also insgesamt 33 Stellen, die nicht nur besonders gut entlohnt werden, sondern auch einen vergleichsweise geringeren Bewerberzulauf haben. Die Chancen, einen solchen Job zu bekommen, sind damit etwas höher als es in anderen Berufsbereichen der Fall ist.
Fachwissen ist hier allerdings dennoch gefordert, denn es handelt sich gleichzeitig um Jobs mit hohen Qualifikationsansprüchen. Nichtsdestotrotz sind die laut Handelsblatt durchaus auch für einen Quereinstieg geeignet. Nur der Bereich Medizin fällt nicht unbedingt in diese Kategorie.
Sehr gut bezahlte, weniger bekannte Berufe (90.000 bis 75.000 Euro Jahresbruttogehalt):
- Baufinanzierungsberater*in: 90.000 Euro (80,1 % weniger Bewerberinteresse)
- SAP-Berater*in SD: 90.000 Euro (85,6 % weniger Bewerberinteresse)
- Senior Expert Transformation: 82.000 Euro (76,2 % weniger Bewerberinteresse)
- SAP-Berater*in WM: 82.000 Euro (78,8 % weniger Bewerberinteresse)
- .NET-Entwickler*in: 80.000 Euro (82,4 % weniger Bewerberinteresse)
- Softwarearchitekt*in: 80.000 Euro (83,5 % weniger Bewerberinteresse)
- Software Engineer C#: 80.000 Euro (91,3 % weniger Bewerberinteresse)
- Expert*in Microsoft Dyn. 365: 77.500 Euro (75,3 % weniger Bewerberinteresse)
- Techn. SAP-Berater*in: 77.500 Euro (79,0 % weniger Bewerberinteresse)
- Senior IT Consultant: 77.500 Euro (78,0 % weniger Bewerberinteresse)
- SAP-Berater*in: 77.000 Euro (77,8 % weniger Bewerberinteresse)
Jobs im Bereich von 150.000 bis 100.000 Euro Gehalt (Jahresbrutto)
- Oberbauleiter*in: 100.000 Euro (76,3 % weniger Bewerberinteresse)
- Solution Architect: 100.000 Euro (78,9 % weniger Bewerberinteresse)
- Finanzberater*in Versicherung: 100.000 Euro (94,6 % weniger Bewerberinteresse)
- Oberarzt/Oberärztin Gefäßchirurgie: 108.000 Euro (89,3 % weniger Bewerberinteresse)
- Oberarzt/Oberärztin: 125.000 Euro (93,8 % weniger Bewerberinteresse)
- SAP-Projektleiter*in: 130.000 Euro (87,1 % weniger Bewerberinteresse)
- Facharzt/ -ärztin rehabilitierende Medizin: 145.000 Euro (83,3 % weniger Bewerberinteresse)
- Facharzt/ -ärztin Unfallchirurgie: 145.000 Euro (90,5 % weniger Bewerberinteresse)
KI spielt kaum eine Rolle
Interessant an dem Ranking ist, dass sich das Thema künstliche Intelligenz hier nicht abzeichnet. Laut Arbeitsmarktökonomin Annina Hering wird dies auch noch eine Weile so bleiben: „So funktioniert der Arbeitsmarkt nicht“, erklärt die Expertin dazu. Jobprofile verändern sich ihr zufolge in längeren Zyklen, das heißt wir werden erst später sehen, welchen Einfluss das Trendthema auf den Arbeitsmarkt hat.
Quellen: Handelsblatt/Indeed
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