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BMW ruft Millionen Autos zurück – diese Fahrzeuge sind betroffen

Es ist bereits die dritte größere Rückrufaktion allein in diesem Jahr. Doch keine war bisher so umfassend, wie diese.

Verzweifelte Person hält sich im Auto die Hände vors Gesicht.
© Dragana Gordic - stock.adobe.com

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Rückrufaktionen bei Autos kommen schon mal vor. Doch beim deutschen Hersteller BMW häufen sich in letzter Zeit die Probleme bei bereits ausgelieferten Fahrzeugen. Nun hat der Konzern die größte Rückrufaktion der Unternehmensgeschichte angekündigt, bei der weltweit bis zu 1,5 Millionen Autos betroffen sein sollen.

Bremse sorgt bei BMW für Probleme

Die Ursache liegt in einer potenziellen Fehlfunktion des Integrierten Bremssystems (IBS), welches BMW-Zulieferer Continental entwickelt, wie der Spiegel berichtet. Betroffen sollen demnach unter anderem Modelle wie der 2er Active Tourer, 5er, 7er, X1, X5 und X6, aber auch Minis und Rolls-Royce Spectre sein. Trotz der Defekte betont BMW, dass keine unmittelbare Gefahr für die Fahrer*innen besteht, solange diese das Bremspedal kräftiger betätigen, wie Bild erklärt.

Der Münchener Autobauer hat bereits erste Maßnahmen ergriffen und plant, eine spezielle Diagnosesoftware aufzuspielen, um den Fehler zu erkennen. In einigen Fällen könnte jedoch ein Austausch von Bremsmodulen notwendig sein. Dies betrifft etwa 320.000 Fahrzeuge, die aktuell nicht ausgeliefert werden können. Zwei sicherheitsrelevante Systeme, das Antiblockiersystem (ABS) und die Stabilitätskontrolle (DSC), könnten zudem in einigen Fällen ausfallen.

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Bereits der dritte große Vorfall in diesem Jahr

Die Rückrufaktion ist für BMW nicht nur ein logistisches, sondern auch ein finanzielles Desaster. Der Konzern erwartet zusätzliche Gewährleistungskosten in hoher dreistelliger Millionenhöhe. Neben den finanziellen Auswirkungen auf den Gewinn spielt auch die Reputation des Unternehmens eine Rolle.

Besonders ärgerlich für BMW-Chef Oliver Zipse: Der Rückruf ist bereits der dritte große Zwischenfall in diesem Jahr. Zuvor musste BMW 1,36 Millionen Fahrzeuge in China aufgrund defekter Airbags zurückrufen, wie das Handelsblatt berichtet. Auch in den USA waren 720.000 Fahrzeuge des Auto-Herstellers wegen einer defekten Wasserpumpe betroffen.

Der Zulieferer Continental sieht das Problem hingegen nicht so gravierend. Laut einem Sprecher des Unternehmens seien nur wenige der ausgelieferten Bremssysteme tatsächlich betroffen. Continental hat Rückstellungen im mittleren zweistelligen Millionenbereich gebildet und ist zuversichtlich, dass dies für den Gewährleistungsfall ausreichen wird. Dennoch belastet der Streit um die „Wunderbremse“ die Beziehung zwischen BMW und seinem Zulieferer erheblich. BMW prüft bereits rechtliche Schritte.

Die Rückrufe und Auslieferungsstopps setzen BMW stark unter Druck. Die Gewinnprognose für das laufende Jahr wurde gesenkt, und in China, einem der wichtigsten Märkte, kämpft das Unternehmen zusätzlich mit einer schwächelnden Nachfrage. Diese Kombination von Faktoren zwingt den Autobauer, seine Gewinnmarge auf nur noch sechs bis sieben Prozent zu reduzieren. Für BMW ist dies einer der teuersten Rückrufe in der Unternehmensgeschichte.

Quellen: Spiegel, Handelsblatt, Bild

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