Teurer Strom kann das Leben sehr schwer machen. Aber den Stromzähler zu manipulieren, ist auch keine Lösung, denn das ist illegal und kann harte Konsequenzen haben. Hier erfährst du, was das Problem dabei ist und welche Strafe droht.
Wie du deine Stromkosten senken kannst
Stromzähler manipulieren: Was bedeutet das?
Der Stromzähler misst, wie viel Strom du oder dein Haushalt verbrauchst. Daran kann dein Stromversorger dann auch festmachen, wie viel du für deinen Strom bezahlen musst. Ein Trick, der seit einiger Zeit bekannt ist, besteht darin, den Stromzähler zu manipulieren.
Dazu gibt es zwei Möglichkeiten. Einerseits, so erklärt Preisvergleich.de, kann man dafür den Zählermagnet benutzen. Solche Magneten gibt es viele, zum Beispiel den „Neodym“, der einfach in die Nähe des Zählers gehalten werden muss. Dadurch verlangsamt sich die Stromzählung stark. Das Mittel ist allerdings an sich schon schädlich: Dadurch erhitzt sich der Zähler, wodurch er schnell kaputtgehen kann. Dann tauscht der Betreiber den Zähler einfach aus.
Hinweis: Es ist eine Fehlannahme, dass jeder analoge Stromzähler so gestoppt werden könnte. Das einzige Gerät, das dafür anfällig ist, ist der Ferraris-Drehstromzähler, wie Focus erklärt.
Ein anderes, weniger bekanntes Mittel ist eine Bohrung, bei der eine Scheibe, die der Zähler zum Messen braucht, durchtrennt wird. Jedes dieser Mittel ist jedoch hochgradig illegal und sollte daher auf keinen Fall auch nur versucht werden. Denn durch die Manipulation wird ein anderer Stromverbrauch berechnet, als ein Haushalt tatsächlich verbraucht. Das ist auch bekannt als „Stromklau“.
Lesetipp: Schnell Strom sparen: 3 Methoden bemerkst du nicht einmal
Diese Strafe droht bei der Manipulation
Ein Stromanbieter erkennt normalerweise sehr schnell, wenn ein*e Kund*in versucht, den Stromzähler zu manipulieren. Spätestens bei der Ablesung des Zählers können Fragen aufkommen. Sobald der Anbieter Fachleute schickt, um den Zähler zu überprüfen, fliegt jede Manipulation sofort auf, wie Techdigitals schreibt.
Wichtig: Eine Kontrolle darf dein Anbieter jederzeit bei dir durchführen, wenn er vermutet, dass dein Stromzähler manipuliert wurde.
Die Manipulation wird hart bestraft. Nach Paragraph 248c des Strafgesetzbuches ist der „Entzug von Strom“ als Straftat zu werten und zieht die entsprechenden Folgen nach sich. Möglich ist eine hohe Geldstrafe (meist mehrere tausend Euro) oder gar eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren.
Achtung: Für Mieter*innen kann eine Manipulation zusätzlich zur Geldstrafe ein Grund zur fristlosen Kündigung der Wohnung sein, wie mietrecht.org beschreibt.
So kannst du legal Stromkosten sparen
Wenn du Stromkosten einsparen willst, bist du besser beraten, einfach den Anbieter zu wechseln. Dazu ist es sinnvoll, in deiner Umgebung den Strompreis zu vergleichen. Es kann immer wieder sein, dass Anbieter im Preis starke Unterschiede aufweisen, und ein Wechsel kann sich lohnen.
Außerdem kannst du einfach Geräte im Haus oder in der Wohnung durch Energiespargeräte austauschen. Klassische Kandidaten dafür sind immer Kühlschränke und Lichter. Das kostet natürlich auch erst einmal Geld und ist daher für Manche gar nicht möglich. In dem Fall kannst du einfach versuchen, Geräte wie Fernseher oder Computer nicht nur auf Standby zu stellen, sondern ganz auszuschalten, wie co2online erklärt.
Digitalen Stromzähler manipulieren: Ist das möglich?
Seit einigen Jahren hat in ganz Deutschland der Wechsel zum digitalen Stromzähler begonnen. Bis 2032 sollen dabei alle analogen Stromzähler mit digitalen Alternativen ausgetauscht werden. Mit der Manipulation bei den digitalen Geräten verhält es sich allerdings anders.
Hier droht nämlich Gefahr. 2014 gelang es Sicherheitsexpert*innen in Spanien digitale Stromzähler zu hacken und alle Daten zu manipulieren, wie Golem.de berichtet. Damit könnten Hacker*innen deinen Verbrauch anders einstellen, zum Beispiel, um dich zu erpressen. Wenn du vermutest, dass dein digitaler Stromzähler manipuliert wurde, kannst du aber einfach sofort deinem Betreiber Bescheid geben, der das Gerät entweder austauscht oder zumindest prüfen lässt.
Quellen: Strom.Preisvergleich.de, Focus.de, Techdigitals, co2online, Golem.de, mietrecht.org
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