In einer bedeutenden politischen Wende hat die Bundesregierung am 18. Dezember überraschend das Förderprogramm für Elektroautos eingestellt. Diese Entscheidung, bekannt gegeben vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa), beendete effektiv den Bewerbungsprozess für den Umweltbonus und markiert eine entscheidende Veränderung auf dem deutschen Automobilmarkt.
Elektroautos: Förderung am Ende
Im Rahmen des Umweltbonus waren neue Elektrofahrzeuge unter 40.000 Euro mit einer Subvention von 4.500 Euro förderfähig, ergänzt durch einen Bonus von 2.250 Euro von den Herstellern, insgesamt also 6.750 Euro. Für Stromer bis zu einem Preis von 65.000 Euro gab es 3.000 Euro vom Bafa und 1.500 Euro vom Hersteller. Diese Subventionen sollten 2024 reduziert und bis Ende 2024 oder früher, wenn die zugewiesenen Mittel aufgebraucht waren, eingestellt werden.
Die Einstellung der Subventionen, finanziert durch den Klima- und Transformationsfonds (KTF), wurde der Zeit zufolge durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts ausgelöst, das das Budget des KTF erheblich kürzte. Diese finanzielle Belastung zwang die Regierung zu Haushaltskürzungen, was zur vorzeitigen Beendigung der Anreize führte.
Für Nutzende, die vor dem Stichtag einen Antrag auf die Subvention gestellt hatten, werden ihre Anträge weiterhin bearbeitet. Erfolgreiche Antragsteller*innen erhalten die Subvention, vorausgesetzt, ihre Anträge erfüllen alle notwendigen Kriterien. Personen jedoch, die Kaufverträge unterzeichnet, aber ihre Elektroautos bis zum Stichtag nicht registriert hatten, sind für die Subvention nicht berechtigt. Diese Entscheidung wurde von verschiedenen Verbraucher- und Automobilindustriegruppen kritisiert.
Hersteller übernehmen Boni
Als Reaktion auf die Beendigung der Subventionen haben einige Autohersteller, darunter Stellantis (mit Marken wie Opel, Peugeot, Fiat, Citroën) und Kia, zugesagt, bis zum Jahresende den vollen Umweltbonus selbst zu übernehmen, einschließlich des staatlichen Anteils. Diese Maßnahme wird als Weg gesehen, die Auswirkungen des Subventionsendes auf die Konsument*innen zu mildern.
Das abrupte Ende der Subventionen wirft Fragen über die zukünftige Marktlebensfähigkeit von EVs in Deutschland auf. Die Erschwinglichkeit und Attraktivität von EVs ohne staatliche Anreize hängen nun von mehreren Faktoren ab, einschließlich der Stromkosten, Händlerrabatten und Fahrzeugklasse. Der Gebraucht-Markt für Elektroautos gilt als potenzielle Alternative, leidet jedoch derzeit unter hohen Preisen und begrenzter Verfügbarkeit. Branchenexpert*innen erwarten ein herausforderndes Jahr, mit Hoffnungen auf wettbewerbsfähigere Modelle, die um 2025 und 2026 auf den Markt kommen.
Quelle: Zeit
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