Die Verbraucherzentrale Hamburg hat vorgerechnet, welches Risiko bei einem Einbau neuer Öl- oder Gasheizungen droht. Bis zu 100 Euro mehr könnten aufgrund der prognostizierten Preisentwicklung von CO2 pro Tonne ab 2025 auf Besitzer*innen zukommen.
Gasheizung: Darum nicht immer ratsam
Wie die Fachleute erklären, raten sie Besitzerinnen und Besitzern einer Immobilie explizit von der Umrüstung auf eine Gasheizung ab. Hintergrund sei der derzeitige und künftige Anstieg der Emissionskosten. So beträgt der CO2-Preis für Erdgas und Heizöl aktuell 45 Euro pro Tonne (2023 waren es 30 Euro). Für die kommenden Jahre sind weitere Erhöhungen bereits geplant.
Auch weggefallene Ernergiepreisbremsen sowie die erhöhte Mehrwertsteuer (MwSt.) für Erdgas, die 2024 voraussichtlich wieder von sieben auf 19 Prozent steigen wird – wegen der gestiegenen Energiepreise nach dem Ukrainekrieg hatte die Bundesregierung eine Senkung initiiert –, tragen demnach zum erhöhten Preisrisiko bei.
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So sparst du anders Kosten
Das Rechenbeispiel der Verbraucherzentrale zeigt, in welchem Ausmaß Erhöhung zu erwarten sind. Die Angaben beziehen sich dabei auf ein Einfamilienhaus, das einen Heizenergieverbrauch von 15.000 Kilowattstunden (kWh) Erdgas pro Jahr verzeichnet. Im Vergleich zu 2023 würden bis 2025 etwa hundert Euro Mehrkosten anfallen.
Preisbeispiel für Gasheizungen:
Jahr | CO2-Preis pro Tonne | CO2-Preis pro kWh | Mehrkosten durch CO2-Preis |
2023 | 30 Euro + 7 Prozent MwSt. | rund 0,64 Cent | etwa 96 Euro |
2024 | 45 Euro + 19 % MwSt. | rund 1,07 Cent | etwa 161 Euro |
2025 | 55 Euro + 19 % MwSt | rund 1,31 Cent | etwa 196 Euro |
Die Expert*innen empfehlen deshalb, die eigenen Heizkosten über andere Stellschrauben stabil zu halten oder zu senken. So ist beispielsweise „der individuelle Energieverbrauch ausschlaggebend für die entstehenden Kosten“, erklärt Silke Langhoff von der Verbraucherzentrale Hamburg.
Aber auch die Heizung selbst sollte im Auge behalten werden. Oft ist eine neue Gasheizung gar nicht nötig: „In vielen Fällen arbeiten Heizungsanlagen ineffizient und haben zu hohe Temperaturen oder geben Wärme ab, die nicht gebraucht wird. Die Heizungsregelung bietet viel Potenzial, um diese Wärmeverluste zu verringern. […] Jede zentrale Heizung sollte darüber hinaus durch einen hydraulischen Abgleich optimiert werden. […] Auch der eigene Wärmeverbrauch kann reduziert werden, beispielsweise durch eine leichte Absenkung der Raumtemperaturen oder durch eine Reduzierung des Warmwasserverbrauchs.“
Hilft das alles nicht, bleibe mit einem Anbieterwechsel eine alternative Option, um Geld zu sparen.
Quellen: Verbraucherzentrale Hamburg
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