Jeder kennt es: die Stromrechnung kommt nach Hause und irgendwie sind die Stromkosten gestiegen, egal wie sparsam man war. Die Merz-Regierung möchte noch vor der Sommerpause des Bundeskabinetts ein Sparpaket einführen, das die Verbraucher*innen dahingehend entlasten soll.
Stromkosten einsparen: So profitiert eine vierköpfige Familie
Hintergrund des Sparpakets ist das europäische Mindestmaß, an das sich Deutschland nun anpassen soll. Denn während in Deutschland die Stromsteuer für private Verbraucher*innen bei 2,05 Cent je kWh liegt, beläuft sich der EU-Referenzwert auf 0,1 Cent je kWh.
Für die Haushalte ist es eine Entlastung: 5,5 Cent pro Kilowattstunde (kWh) sollen nach den Plänen der schwarz-roten Koalition eingespart werden. Laut einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft ergibt sich für eine vierköpfige Familie damit ein Abschlag von 220 Euro pro Jahr, wenn man von einem Jahresbedarf von 4.000 kWh ausgeht.
Entlastung auch für Unternehmen
Die Regierung will mit den Änderungen auch Unternehmen entlasten. Für kleinere Unternehmen bedeutet das ein Ersparnis von 4,6 Cent pro kWh, für große Industrieunternehmen senken sich die Stromkosten um rund 4,2 Cent. Darüber hinaus plant die schwarz-rote Regierung eine Reduzierung der Netzentgelte. Inwiefern sich dies in den Kosten äußern wird, ist allerdings noch unklar.
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Guter Plan mit Luft nach oben
Die Freude über die Kostensenkung hält sich bei Energieökonom Dr. Thilo Schaefer in Grenzen. Das Stromsparpaket sei zwar ein guter Schritt in die richtige Richtung, allerdings würden sich die Kosten nur von den Verbraucher*innen in den Bundeshaushalt verschieben. Das bedeutet im Umkehrschluss: die Gebühren fallen wieder auf die Steuerzahler*innen zurück.
Laut Schaefer brauche man mehr erneuerbare Energien, Speicher und regelbare Kraftwerke, um eine dauerhafte Lösung für die hohen Stromkosten gewähren zu können. Zusätzlich müsse das Ausbautempo zur Entwicklung der Nachfrage passen. „Wenn das Zusammenspiel effizient gelingt […] gehen die Preise nachhaltig nach unten“, so der Ökonom.
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Quelle: Institut der Deutschen Wirtschaft
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