Vor 23 Jahren, am 15. September 1997, verließ Chris Weigel in Folge 677 die Schillerallee, um mit seiner Frau Corinna auf den Malediven ein neues Leben zu beginnen. Nun kehrt er endlich wieder zurück. Sein Comeback ist eines der Höhepunkte in der „Unter uns“-Eventwoche, die ab dem 9. März bei RTL startet. Heute wird die Serienfigur allerdings nicht mehr von Oliver Bootz (49), sondern von Musical-Star Jan Ammann (45) gespielt.
„Ich bin sehr froh, dass zwischen dem letzten Auftritt des geschätzten Kollegen Oliver Bootz und meinem Auftauchen als Chris Weigel zwei Jahrzehnte liegen“, nimmt Ammann im Interview mit spot on news mögliche Vergleiche gleich den Wind aus den Segeln. Der 1,94 große Schauspieler ist einer der erfolgreichsten Musical-Darsteller Deutschlands und startet mit „Unter uns“ nun eine neue Karriere im TV.
Wie kommt ein gefeierter und erfolgreicher Musical-Star wie Sie auf die Idee, bei einer Daily-Serie anzuheuern?
Jan Ammann: Solange man nicht auf der Bühne stehen darf, liegt die Idee beruflich kreativ zu werden, ja sehr nah. Deshalb kam die Anfrage von „Unter uns“ definitiv im richtigen Moment. Ich sehe es als große Chance, mich ein wenig neu zu erfinden, neue Dinge zu machen und mich selbst weiterzuentwickeln.
Dann hat also auch Corona bei Ihrer Entscheidung eine Rolle gespielt?
Ammann: Corona hat insgesamt ja ein sehr gemeines Rollenprofil und ist dauernd der Bösewicht in jeder Geschichte. Aber in meiner hat es auch dafür gesorgt, dass ich überhaupt die Zeit hatte, diesen neuen Weg zu beschreiten. Immerhin darf man – unter gewissen Vorkehrungen – drehen, während Theater nach wie vor nicht möglich ist.
Kehren Sie der Musicalbranche jetzt den Rücken?
Ammann: Gesang wird immer eine große Rolle in meinem Leben spielen, deshalb habe ich das nicht vor. Wenn wieder Theater gespielt werden darf, dann stehe ich auch wieder auf der Konzert- und Musicalbühne, wenn auch vielleicht nicht so oft wie früher. Doch Musik wird immer zu meinem Leben gehören, da bin ich mir sicher.
Wollten Sie schon immer zum Fernsehen?
Ammann: Es hat mich immer sehr interessiert und ich habe bereits vor Jahren in Los Angeles an Dreh-Workshops teilgenommen, doch ich war immer besorgt, dass ich da aufgrund meiner Körpergröße irgendwie rausfalle. Die besten Filmschauspieler der Welt sind fast alle sehr klein. Damals in L.A. hat mich meine Körpergröße wirklich oft gebremst. Ich war da so fixiert, dass meine erste Reaktion nach dem „Unter uns“-Casting war: „Ihr wisst schon, wie groß ich bin, oder?“ Zum Glück ist das gar kein Problem. Und jetzt habe ich wirklich Feuer gefangen und freue mich sehr, mich in dem Bereich ausprobieren zu dürfen.
Wie war es am ersten Drehtag am Set für Sie?
Ammann: Es war die totale Herausforderung. Viele Kollegen haben mir vorher gesagt, am Anfang wird es nicht einfach – und das war keine Übertreibung. Es war wirklich anstrengend: Neue Menschen, neue Technik, der Zeitdruck, der Wunsch, alles auf Anhieb richtig machen zu wollen. Aber ich hab’s überlebt (lacht) und inzwischen macht es mir viel Freude auf dem Gebiet immer mehr dazuzulernen.
Wie gut kennen Sie sich im „Unter uns“-Universum aus?
Ammann: Zurzeit bin ich da noch ein kleiner, einsamer, lernwilliger Astronaut, der freundlich Kontakt zu den anderen Außerirdischen sucht.
Ursprünglich hat Oliver Bootz die Rolle von Chris Weigel gespielt. Haben Sie sich die alten Folgen mit ihm angesehen?
Ammann: Tatsächlich konnte ich mich an Oliver Bootz in der Rolle erinnern, weil ich damals als Student – ich kannte viele Kollegen, die im Fernsehbereich arbeiten wollten – in die Serie regelmäßig hineingeschaut habe. Dadurch kannte ich den Chris Weigel von damals.
Wie ist es für Sie eine Rolle zu übernehmen, die ein anderer Schauspieler schon gespielt hat?
Ammann: Das ist generell eine Herausforderung, auf die ich mich freue. Und ich bin sehr froh, dass zwischen dem letzten Auftritt des geschätzten Kollegen Oliver Bootz und meinem Auftauchen als Chris Weigel zwei Jahrzehnte liegen. Eine lange Zeit, in der sich Chris natürlich auch verändert hat, so dass ich die Möglichkeit bekommen habe, meinen eigenen Chris zu erfinden.
Wie ist es Chris und seiner Frau Corinna in den letzten 23 Jahren ergangen?
Ammann: Gut. Es ging ihnen gut auf den Malediven, wo sie aber irgendwann festgestellt haben, dass ihr kleines Paradies keines mehr ist. Die Kids brauchen eine Ausbildung und die Schillerallee war immer in ihren Herzen. Außerdem ist ihnen die Familie wichtig, auch deshalb kommen sie zurück.
Was können die Fans von Chris‘ Comeback in die Schillerallee erwarten?
Ammann: Sie können sich auf spannende Geschichten freuen, Chris komplettiert die Familie wieder. Er hat seine Frau Corinna dabei – gespielt von der wunderbaren Kollegin Nina Weisz – und seine zwei Kinder. Details darf ich natürlich noch nicht verraten, aber es darf ja jeder in der großen „Unter uns“-Eventwoche selbst rausfinden. Wir sind ab dem 15. März zu sehen.
Werden Chris und seine Frau Corinna für immer zurückkehren?
Ammann: Von mir aus gern. Lasst euch überraschen…