Die erste Klappe für die Verfilmung des Romans „Wir sind dann wohl die Angehörigen“ von Musiker Johann Scheerer (38) ist in Hamburg gefallen. Das Buch und der gleichnamige Film von Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Hans-Christian Schmid (55, „Sturm“) erzählen aus der Perspektive des 13-jährigen Johann von der Entführung seines Vaters Jan Philipp Reemtsma (68) im Jahr 1996. Es „ist die Geschichte einer Familie im Ausnahmezustand“, heißt es in der Pressemitteilung des NDR.
Darum geht’s im Film
Am 25. März 1996 wird der Publizist Jan Philipp Reemtsma entführt. Sein Sohn Johann (Claude Heinrich) und seine Frau Ann Kathrin (Adina Vetter) erleben mit, wie sich ihr Zuhause über Nacht in eine Einsatzzentrale verwandelt. Zwei Betreuer der Polizei, der Anwalt der Familie und ein enger Freund bilden eine Schicksalsgemeinschaft, verbunden nur durch das gemeinsame Ziel, Johanns Vater möglichst schnell und unversehrt nach Hause zu holen.
Mehr als vier Wochen lang wird Johann Zeuge, wie zäh das Ringen mit den Entführern ist, und wie die quälende Ungewissheit allen im Haus zu schaffen macht. Wie hält man die Sorge, die Angst und die Langeweile aus? Wie füllt man die Tage, wenn jederzeit alles passieren kann, man aber gleichzeitig zum Warten gezwungen wird?
Kinostart für 2022 geplant
Neben den beiden genannten Schauspielern sind auch Justus von Dohnányi (60, „Charité“), „Tatort“-Star Fabian Hinrichs (geb. 1974), Hans Löw (geb. 1976), Yorck Dippe (geb. 1969) und Enno Trebs (geb. 1995) mit an Bord. Gedreht wird noch bis Ende Mai in Hamburg und Nordrhein-Westfalen. „Wir sind dann wohl die Angehörigen“ soll 2022 in den deutschen Kinos starten.
Den echten Jan Philipp Reemtsma ließen die vier – inzwischen gefassten und verurteilten – Entführer gegen eine Zahlung von 30 Millionen D-Mark Lösegeld nach 30 Tagen Gefangenschaft am 26 April frei. Über seine Verschleppung, die Gefangenschaft und Befreiung schrieb er das Buch „Im Keller“ (1997).