Nach dem erfolgreichen Staffelstart geht „Die Höhle der Löwen“ am Montagabend (29. März) bereits in Runde zwei. Dieses Mal mit dabei: Fünf neue Start-ups mit ausgefallenen Namen wie „BACK’O’FUNNY“, „heat_it“ oder „CO’PS“. Welche der Gründer können die Investoren Judith Williams (49), Carsten Maschmeyer (61, „Die Millionärsformel: Der Weg zur finanziellen Unabhängigkeit“), Georg Kofler (63), Ralf Dümmel (54), Dagmar Wöhrl (66), Nils Glagau (45) und Nico Rosberg (35) von ihrer Idee überzeugen?
Zwei Löwen kämpfen um die Idee der „Back-Feen“
Gleich zu Beginn begeistern die beiden „Back-Feen“ Gisela Hüsges-Schnabel und Sabine Kämper Moderator Amiaz Habtu (43) mit ihrem fröhlichen Look – einer rosa Küchenschürze mit farblich passendem Zauberstab und Feenflügeln. Williams ist ebenfalls sofort hellauf begeistert. Allerdings nicht vom Outfit der beiden Gründerinnen, sondern von den leckeren Kuchen, die Teil der Präsentation von „BACK’O’FUNNY“ sind. „Wenn die uns auffordern, ‚Welcher Löwe will nach vorne?‘, dann musst du verdammt schnell laufen“, witzelt sie im Gespräch mit Dümmel.
Bei der Verkostung sind dann nicht nur Williams, sondern auch die restlichen Investoren vom Produkt, einer hitze- und kältebeständigen Creme im Spritzbeutel, die problemlos mitgebacken werden kann und die im Kuchenkern trotzdem flüssig bleibt, überzeugt. Im Sortiment haben Hüsges-Schnabel und Kämper bereits 25 verschiedene Ausführungen sowie eine Backmischung – die einzige am Markt, die mit nur einer weiteren Zutat auskommt.
33.000 Euro für 33 Prozent der Firmenanteile wünscht sich das Gründerinnenduo. „Und das gesamte Kuchenbüffet können Sie auch haben“, lockt es die Löwen zudem. Das lässt sich Ralf Dümmel nicht zweimal sagen, er will sofort auf den Deal eingehen. Aber auch Nils Glagau möchte ein Stück vom Kuchen. Den Zuschlag geben die beiden Unternehmerinnen schließlich Dümmel.
Nils Glagau lässt sich von der Mücke stechen
Als nächstes wollen die Karlsruher Studienkollegen Lukas Liedtke, Armin Meyer, Stefan Hotz und Christof Reuter die Löwen von „heat_it“ überzeugen. Der elektronische Stichheiler, der die Gründer bereits 400.000 Euro gekostet hat, verspricht, den Schmerz von Insektenstichen mithilfe von Hitze zu lindern – und lässt sich am Schlüsselbund befestigen. Auf den Markt hat es das Produkt bislang nicht geschafft, mit tatkräftiger Unterstützung eines Investors soll das jedoch so bald wie möglich geschehen. Das „heat_it“-Team wünscht sich 500.000 Euro im Gegenzug für zehn Prozent der Anteile.
Beim Produkttest lässt Judith Williams, nach eigener Aussage ein Magnet für Insekten und als Beauty-Unternehmerin die Wunschinvestorin des Start-ups, Nils Glagau den Vortritt. Der 45-Jährige lässt sich bereitwillig von einer Mücke stechen, anschließend erwärmen die Gründer die Einstichstelle mithilfe des „heat_it“. Glagau beklagt im Nachhinein allerdings weiterhin einen leichten Juckreiz und auch Georg Kofler zeigt sich wenig überzeugt: „Ich weiß jetzt nicht, wo die Innovation eures Produktes liegt.“ Die Karlsruher hätten ein bereits existierendes Produkt lediglich „ein bisschen praktischer“ gemacht, sagt er.
Neben Glagau und Kofler sind auch die restlichen Löwen am Ende nicht vom Potenzial und Nutzen der Idee überzeugt – auch aufgrund des hohen Preises von knapp 40 Euro und einer zu hohen Eigenbewertung des Unternehmens. Die vier Gründer gehen deshalb ohne Deal nach Hause.
Ein Mix aus Espresso und Absacker
Weiter geht es mit einer koffeingeladenen Alkoholneuheit. Mit „CO’PS“ bieten die beiden Freunde Finn Geldermann und Jan Weigelt einen Schnaps, der aus Kaffeebohnen und der Kolanuss hergestellt wird. Auf die Idee kamen die gelernten Köche noch in frühester Jugend und mithilfe von „geborgtem“ Alkohol aus Omas Schrank. Mit den ersten Mischversuchen begeisterten sie schnell die heimische Clique, später entwickelten sie ihre Geschäftsidee. Die fertige Mischung bezeichnen Geldermann und Wiegelt als „die goldene Mitte zwischen einem Espresso und einem Absacker nach dem Essen“.
„Geruchlich eins a und geschmacklich auch eins a“, urteilt Dagmar Wöhrl nach der Löwenverkostung, als wahres „Aufputschmittel“ bezeichnet Georg Kofler den Schnaps. Judith Williams hadert zwar etwas mit einem Brennen im Hals, ist aber besonders von der kreativen Verpackung des Produktes begeistert – einer Schnapsflasche, die in einer Papiertüte verkauft wird.
100.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile wollen letztlich allerdings weder Kofler noch Williams investieren. Ihre Begründung: Es ist nicht ihr Geschäftsbereich. Dagmar Wöhrl ist mutiger und macht den Unternehmern sofort ein Angebot zu den gewünschten Konditionen. Ihr Konkurrent Ralf Dümmel will allerdings ebenfalls im Alkoholgeschäft mitmischen. Seine einzige Bedingung: 25,1 Prozent statt 20 Prozent der Firmenanteile. Und auch Nils Glagau will den Kaffeeschnaps zum „Szenegetränk“ machen, ebenfalls zu den Konditionen der Gründer. Am Ende macht er das Rennen.
Fällt der Kork-Boxsack durch?
Als vierte Produktidee stellt die gebürtige Iranerin Lena Ahmadi Khouki der Investorenrunde ihr „Baby“ vor – einen nachhaltigen Boxsack aus wasserfestem und langlebigem Kork. Mit „Khou Khii“ will die Besitzerin eines Fitness- und Boxstudios in Dortmund es Menschen mit jedem Fitnesslevel ermöglichen, ein Boxtraining zu absolvieren. Für ihr Herzensprojekt braucht sie 50.000 Euro, im Gegenzug bietet sie 20 Prozent ihres Unternehmens. Von einem Investment überzeugen kann Ahmadi Khouki allerdings keinen der fünf anwesenden Löwen – trotz großer Sympathie.
Zu guter Letzt kämpfen die Stuttgarter Brüder Dominik und Patrick Schmalzried mit ihrer für den E-Sport optimierten, extrem leichten Computermaus „Zaunkönig“ um die Gunst der Löwenrunde. Über Jahre angestauter Gaming-Frust hat die beiden Diplom-Betriebswirte dazu gebracht, ihr eigenes Produkt aus Carbon zu konzipieren. Momentan produzieren sie noch in der Garage ihrer Eltern. Mit einem Investor an ihrer Seite sowie 100.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile wollen sie den „Zaunkönig“ jedoch zum Fliegen bringen. Ein Wagnis, das Carsten Maschmeyer und Ralf Dümmel gerne für jeweils 12,5 Prozent als Investorenteam eingehen.