Am Ostermontag 2020 ging mit „Tatort: Das fleißige Lieschen“ das neue Saarland-Team zum ersten Mal auf Verbrecherjagd. Ein ganzes Jahr mussten Krimifans auf einen weiteren Fall mit den Hauptkommissaren Leo Hölzer (Vladimir Burlakov, 34) und Adam Schürk (Daniel Sträßer, 34) sowie ihren Kolleginnen Esther Baumann (Brigitte Urhausen, 41) und Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer, 35) warten. Doch nun steht der „Tatort: Der Herr des Waldes“ (5. April, 20:15 Uhr, das Erste) in den Startlöchern. Und eines steht fest: Das Warten hat sich gelohnt.
Worum geht’s im „Tatort: Der Herr des Waldes“?
Die 18-jährige Schülerin Jessi (Caroline Hartig, 24) hat eine Verabredung und fährt in einen nahegelegenen Wald. Doch schon kurze Zeit später wird sie tot aufgefunden. Ein Pfeil traf sie in den Oberschenkel und ein Messer wurde ihr ins Herz gerammt. Seltsamerweise hat das Opfer einen Zweig im Mund. Das Ermittlerteam um die beiden Hauptkommissare Leo Hölzer und Adam Schürk steht vor einem Rätsel: Der Zweig ist ein alter Jägerbrauch – handelt es sich hier also um das Werk eines Ritualmörders? Vor allem Ermittlerin Pia Heinrich ist davon überzeugt.
Die Kommissare befragen Jessis schulisches Umfeld. Denn anhand ihres Tagebuchs wird klar: Sie hatte eine heimliche Liebe – aber auch sehr viele verschmähte Liebhaber. Eine weitere Spur führt die beiden Kommissarinnen Baumann und Heinrich nach Frankreich. Doch nicht nur der Fall hält das Team in Atem: Schürks Vater Roland (Torsten Michaelis, 60) wachte gegen Ende des ersten Falls „Das fleißige Lieschen“ aus einem 15-jährigen Koma auf. Ein dunkles Geheimnis droht nun ans Licht zu kommen. Außerdem behauptet Roland zu wissen, wer der Täter ist. Kann das sein?
Lohnt sich das Einschalten?
Absolut! Denn hier bekommen Zuschauer einen Krimi serviert, der durch Thriller-Elemente und einen nervenaufreibenden Showdown für ordentlich Spannung sorgt. Der neue Fall „Tatort: Der Herr des Waldes“ knüpft dabei nahtlos an den ersten Krimi des saarländischen Teams an. Aber keine Sorge: Wer den ersten Auftritt des Vierergespanns nicht gesehen hat oder sich nicht mehr erinnern kann, wird gut abgeholt und versteht die Geschichte trotzdem.
Wie zu erwarten, wird der horizontale Erzählstrang – das dunkle Geheimnis zwischen Adam Schürk und Leo Hölzer – im zweiten Fall aufgegriffen und spitzt sich weiter zu. Vor allem Schürk steht dabei im Fokus: Dass sein Vater erwacht ist, setzt ihn extrem unter Druck. Seine von Gewalt geprägte Kindheit holt den Ermittler immer wieder ein. Die visuellen und akustischen Rückblenden gehen dabei an die Substanz. An dieser Stelle sei das Kamerateam lobend erwähnt: Nicht nur die Flashbacks sind gut inszeniert, auch die bildgewaltigen Landschaftsaufnahmen können sich sehen lassen.
Schön ist zudem der Umstand, dass den Kommissarinnen Pia Heinrich und Esther Baumann in „Der Herr des Waldes“ deutlich mehr Raum gegeben wird. War der Scheinwerfer im ersten Fall vor allem auf Hölzer und Schürk gerichtet, sind die beiden Frauen im Team nun mehr involviert. Der Zuschauer lernt die Charaktere langsam kennen, erfährt Details aus ihrem Leben – was Lust auf mehr macht. Auch der Cliffhanger am Ende lässt Krimifans auf baldigen Nachschub aus Saarbrücken hoffen. Wenn der dritte Fall genauso spannend wird wie die ersten beiden, hat das junge Ermittlerteam definitiv gute Chancen, zum neuen Quotenhit zu werden.