Am 3. April entscheidet sich, wer der 18. Gewinner von „Deutschland sucht den Superstar“ werden wird (um 20:15 auf RTL oder via TVNow). Allerdings rückte die Suche um den besten Sänger oder die beste Sängerin bei all den Ereignissen um die diesjährige Staffel von „DSDS“ schon fast in den Hintergrund. Denn keine andere „DSDS“-Staffel konnte mit so vielen Überraschungen und Wendungen aufwarten wie die diesjährige – ein Rückblick.
Castings unter Corona-Maßnahmen
Schon die Castings der 18. Staffel der Suche nach Deutschlands Superstar gestalteten sich ganz anders als die zuvor: Schließlich wurden sie inmitten der Corona-Pandemie gedreht, was ein gesondertes Sicherheits- und Hygienekonzept benötigte. Die Aufzeichnung der Jury-Castings fand im September 2020 statt – auf dem Schiff „Blue Rhapsody“. Der Dampfer machte in den Städten Rüdesheim, Bacharach, St. Goar, Boppard, Braubach, Koblenz, Andernach, Linz am Rhein, Königswinter, Köln, Düsseldorf und Duisburg Halt. Rund 100 Kandidaten und Kandidatinnen erhielten dort einen Recallzettel. Der Recall fand anschließend in Köln statt, wo 44 Talente weitergekommen sind. Nach dem Rerecall in Schloss Bronnbach, einer ehemalige Zisterzienser Abtei in Wertheim, ging es aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie auf Mykonos, Griechenland statt wie gewohnt auf eine tropische Insel.
Wirbel um Michael Wendler
Noch bevor die Ausstrahlung von „Deutschland sucht den Superstar“ Anfang des Jahres im Fernsehen gestartet war, sorgte Michael Wendler (48) für einen Skandal. Er sollte in diesem Jahr zusammen mit Dieter Bohlen (67), Maite Kelly (41) und Mike Singer (21) in der „DSDS“-Jury Platz nehmen. Der Schlagerstar gab am 8. Oktober 2021 – nach der Aufzeichnung der ersten Castingrunde – seinen Ausstieg in einer Instagramstory bekannt. Als Grund für sein sofortiges freiwilliges Jury-Aus nannte Wendler Verschwörungstheorien um das Corona-Virus. RTL distanzierte sich von den Aussagen des Sängers und kündigte an, dass er somit nur während der Castings in der Sendung zu sehen sein werde. Aus Respekt gegenüber den Kandidaten wollte man ihn allerdings nicht herausschneiden.
Am 5. Januar, Start der aktuellen Staffel, legte Michael Wendler noch einmal nach. In der Nachrichten-App Telegram verglich er die Corona-Schutzmaßnahmen von Bund und Ländern mit Zuständen wie in Konzentrationslagern. RTL erklärte, „sich klar und eindeutig von den aktuellen Äußerungen Michael Wenders“ zu distanzieren und beschloss mit sofortiger Wirkung den Verschwörungstheoretiker aus bereits gefilmtem Material zu entfernen und herauszuschneiden. In den folgenden Folgen war Wendler teils unkenntlich gemacht oder aus dem Bild geschnitten. Aufgrund dadurch entstandenen Materialschwunds wurde die Staffel später sogar um „zwei Casting-Sendungen und eine Recall-Sendung“ gekürzt.
Umstrittener Recall-Auftritt
Aber nicht nur Teile der Jury sorgten für Aufsehen. Besonders ein Auftritt im Recall auf Mykonos spaltete die Gemüter der verbliebenen Juroren wie auch der Zuschauer. Die vier Kandidaten Dominic Möws, Shada Ali, Kilian Imwinkelried und Steve Maco sollten „Tainted Love“ singen und ließen sich für ihre Performance offenbar von Marylin Manson (52) inspirieren. Es folgte eine anstößige Tanzperfomance in teils knappen Kostümen, in der sich die Gruppe gegenseitig mit einem Gürtel auspeitschte. Zum Schluss wurde einem der Kandidaten von seinen Konkurrenten ein Wachsstreifen von seinem Hintern gerissen. Zuschauer wie auch Dieter Bohlen, Maite Kelly und Mike Singer reagierten schockiert. Trotz gesanglichen Schwächen und polarisierendem Auftritt wurden allerdings alle Kandidaten weiter gelassen, was zu Aufruhr in den sozialen Medien führte.
Jury-Aus von Urgestein Dieter Bohlen
Wohl kaum jemand hätte damit gerechnet, dass im Laufe der Show noch ein weiteres Jurymitglied seinen Platz am Pult verlassen werde – besonders nicht, dass diese Person Dieter Bohlen sein wird. Mitte März wurde überraschend bekannt, dass der Musikproduzent sowohl „Deutschland sucht den Superstar“ als auch „Das Supertalent“ verlassen werde. Ein kompletter Wechsel der Juroren beider Shows sei geplant um „frische Impulse“ zu setzen, hieß es in einer Mitteilung von Henning Tewes, dem seit 1. März neuen Geschäftsführer von RTL Television. Man danke Bohlen für seine langjährigen „klaren Urteile und feinem Gespür für musikalischen Mainstream im allerbesten Sinne“. Allerdings sei „nach fast zwei Jahrzehnten gemeinsamer Erfolge jetzt der richtige Zeitpunkt für Veränderung und Weiterentwicklung.“
Dieter Bohlen äußerte sich zunächst nicht zu dem überraschenden Aus. Stattdessen folgte wenige Tage später die Meldung, dass der Musiker „krankheitsbedingt“ nicht an den weiteren Live-Shows von „Deutschland sucht den Superstar“ beteiligt sein werde und so der geplante Abschied des Chefjuroren im Finale der Show nicht stattfinden werde. Als Ersatz für die letzten Sendungen der 18. Staffel sprang Showmaster Thomas Gottschalk (70, „Herbstbunt: Wer nur alt wird, aber nicht klüger, ist schön blöd“) ein. Auf Instagram kündigte Dieter Bohlen am 27. März – während einer „DSDS“-Liveshow – an, dass er viele neue Angebote erhalten habe und „Großes“ plane. „Ich bin sehr zufrieden mit der Situation im Moment. Ihr wisst, es öffnen sich tausend neue Türen, wenn eine wieder zugeht“, sagte das DSDS-Urgestein.