Melissa McCarthy (50, „Brautalarm“) und Octavia Spencer (50, „The Help“) sind seit mehr als 20 Jahren befreundet. Dennoch standen sie bislang nie gemeinsam in Hauptrollen vor der Filmkamera. Bis jetzt. In der Netflix-Komödie „Thunder Force“ (Start: 9. April) von McCarthys Ehemann Ben Falcone (47) spielen die beiden Hollywood-Stars zwei entfremdete Freundinnen aus Kindertagen, die sich zusammenraufen müssen, um in einer Welt voller Schurken für Recht und Ordnung zu sorgen. Als hilfreich entpuppt sich dabei eine Superheldenbehandlung, die Spencers Figur, die geniale Wissenschaftlerin Emily, entwickelt hat.
Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news sprechen McCarthy und Spencer – via Internet zugeschaltet aus Australien und den USA – über unangenehme Begegnungen mit exotischen Kriechtieren, McCarthys mögliche Verwandlung in „Spider-Woman“ und die wahrhaftigen Superkräfte der jeweils anderen. Außerdem verraten die beiden Freundinnen, ob ihre Nominierung in derselben Kategorie bei der Oscarverleihung 2012 für Streit gesorgt hat.
Frau McCarthy, Sie sind momentan für Dreharbeiten in Australien und wurden dort angeblich von einer Riesenkrabbenspinne gebissen…
Melissa McCarthy: Es war keine Riesenkrabbenspinne. Man kann so eine nicht verwechseln, weil sie sehr groß werden können. Ich weiß nicht, was mich erwischt hat. Das ist eigentlich schon vor ein paar Monaten passiert.
Ein Video des Vorfalls ist aber erst vor gut drei Wochen auf Ihrem Instagram-Account aufgetaucht.
McCarthy: Ja, ein Witzbold hat es für mich zusammengeschnitten. Ich hatte zuvor [in einem Interview, Anm. d. Red.] gesagt, dass ich Australien und die Viecher dort liebe. Jemand meinte dann später „Ach, wirklich?“, als ich von irgendetwas gebissen wurde und eine starke allergische Reaktion hatte. Vier Tage lang hatte ich überall Ausschlag.
Sind Sie jetzt „Spider-Woman“?
McCarthy: (lacht) Ja, vielleicht habe ich jetzt wirklich Superkräfte und weiß nichts davon. Vielleicht kann ich eine Wand hochklettern.
In „Thunder Force“ spielen Sie und Octavia Spencer Superheldinnen. Sie kennen sich schon mehr als 20 Jahre. Hat es viel Spaß gemacht, gemeinsam vor der Kamera zu stehen?
McCarthy: Ja, Octavia ist eine der besten lebenden Schauspielerinnen auf dem Planeten. Beim Dreh hatte ich alles auf einmal: Ich stand mit einer lieben Freundin und gleichzeitig mit einer unglaublich talentierten Schauspielerin vor der Kamera.
Frau Spencer, was ist Melissa McCarthys Superkraft?
Octavia Spencer: Melissa ist eine unglaubliche Schauspielerin. Es gibt nur wenige Menschen, die sowohl in Komödien als auch in Dramen überzeugen und sie tut es. Abgesehen davon ist sie eine großartige Mutter, eine großartige Freundin, eine großartige Produzentin und eine großartige Designerin. Sie ist eine wahrhaftige „Wonder Woman“! Leider ist dieser Name schon vergeben, also nennen wir sie vielleicht einfach „Der Hammer“.
Frau McCarthy, was ist Octavia Spencers Superkraft?
McCarthy: Ich beschreibe Octavia immer als ein Einhorn. Sie ist magisch in Bezug auf ihre Güte und ihre Intelligenz. Ben und ich sind oft ratlos und dann kommt Octavia und erklärt etwas auf die perfekte Art und Weise. Ich labere immer viel rum, aber Octavia bringt es auf den Punkt. Ihre Superkräfte sind Talent, Güte, Integrität… und genau die brauchen wir derzeit so sehr auf der Welt. Sie nutzt sie in ihren Filmen und in ihrem Privatleben. Wir brauchen diese Kräfte und müssen erkennen, dass diese Charaktereigenschaften genauso dazu nutzen, um aufzufallen, wie Glitzer und Glamour. Mehr Menschen müssen das Einhorn zu Gesicht bekommen.
Zu Beginn des Films haben Sie sich nach einem Streit als Freundinnen entfremdet. Gab es jemals im wahren Leben Streit zwischen Ihnen – möglicherweise sogar nach der Oscarverleihung 2012, als Sie in ein und derselben Kategorie nominiert waren?
McCarthy: Nein, das würde uns ja zu Ungeheuern machen! Aber unsere beruflichen Termine haben schon einmal dafür gesorgt, dass wir mehrere Jahre lang nie gleichzeitig in derselben Stadt waren, manchmal nicht mal im selben Land. Das ging circa drei Jahre lang so. Die Tatsache, dass wir jetzt nah beieinander leben und gemeinsam vor der Kamera stehen konnten, fühlt sich wie ein Traum an.
Spencer: Es war definitiv traumhaft!