Veröffentlicht inEntertainment

„Die Höhle der Löwen“: Zwei nachhaltige Start-ups schnappen sich Deals

In Folge vier von „Die Höhle der Löwen“ stellen fünf neue Start-ups ihre Ideen vor. Drei von ihnen gehen mit einem Deal nach Hause.

Moritz Simsch (l.) und Sebastian Jung gehen mit ihrer Seifentablette das Plastikproblem an. Foto:

Fünf Start-ups präsentieren Judith Williams (49, „Wie Träume fliegen lernen“), Dagmar Wöhrl (66), Carsten Maschmeyer (61), Ralf Dümmel (54), Nico Rosberg (35) und Nils Glagau (45) diese Woche bei „Die Höhle der Löwen“ ihre Ideen. Mit einem Deal gehen in Folge vier der neunten Staffel allerdings nur drei nach Hause. Zwei davon beeindrucken mit Produkten aus dem Bereich Nachhaltigkeit.

Judith Williams investiert in Seifentablette „Sause“

Gleich zu Beginn dreht sich alles ums Thema Plastikreduktion. Bankkaufmann und Maschinenbauingenieur Moritz Simsch (32) und Chemiker Sebastian Jung (31) produzieren in einer alten Metzgerei vegane Tabletten, die in Verbindung mit Wasser zu Flüssigseife werden. Mit ihrem Start-up „Sause“ sagen die beiden Freunde, die sich schon seit ihrer Kindheit für die Umwelt einsetzen, unnötigem Plastikmüll im Badezimmer den Kampf an. Ihr pH-hautneutrales Produkt, das aus natürlichen Rohstoffen besteht, ist bereits in zwei Duftsorten sowie für Allergiker komplett duftfrei erhältlich.

Mit einem Verkaufspreis von 6,90 Euro für zehn Tabletten hat das Gründerduo bislang knapp 3.000 Euro Umsatz gemacht – zu wenig, wie die Löwen einstimmig befinden. Als „zu hoch“ empfindet Georg Kofler zudem die Firmenbewertung von „Sause“, weshalb er sofort passt. Ein „riesen Potenzial“ erkennt jedoch Ralf Dümmel, weshalb er ebenso wie Dagmar Wöhrl und Judith Williams investieren möchte. Nach einer kurzen telefonischen Beratung entscheiden sich die beiden Gründer dann für das 200.000-Euro-Angebot von Beauty-Unternehmerin Williams – für 20 Prozent ihrer Firmenanteile.

Backmischung „Bierkruste“ geht leer aus, K.I.-App „Werksta.tt“ schnappt sich Löwe Carsten Maschmeyer

Ines Pfisterer (28) hat seit 2017 viel Zeit, aber mit nur 1.000 Euro relativ wenig Geld in ihre Backmischung „Bierkruste“ investiert. Die Sales-Managerin, die seit ihrer Kindheit backt und heute unter anderem Backkurse gibt, vereint mit ihrem Produkt zwei der liebsten Lebensmittel der Deutschen – Brot und Bier. Mithilfe eines Löwen erhofft sie sich, die Reichweite ihrer „idiotensicheren“ Backmischung erweitern zu können – dank 80.000 Euro für 25 Prozent der Firmenanteile. Der Verkaufspreis von 6,90 Euro pro Stück und die fehlende Reife des Start-ups überzeugt die Investoren jedoch nicht und „Bierkruste“ bleibt ohne Deal.

Mit „Werksta.tt“ geht Justus Lauten (31) ebenfalls das Thema Brot, Brötchen und Co. an. Der Informatiker will der Verschwendung von Lebensmitteln in Bäckereien den Gar ausmachen. Seine Lösung: Eine App, die das Optimieren von Firmenabläufen durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz ermöglicht. Georg Kofler ist sofort begeistert und bereit, 120.000 Euro für 20 Prozent der Unternehmensanteile locker zu machen. Aber auch Carsten Maschmeyer sieht großes Potenzial in dem 31-Jährigen und seinem vierköpfigen Team und macht ein Angebot. Das Rennen macht der 61-jährige Maschmeyer – von vornherein der Wunschinvestor von Lauten.

Gründerin investierte ihr gesamtes Erbe in „lucky loop“ – bleibt aber ohne Deal

Die zweifache Mutter Mariam Vollmar (53) will gleich mehrere Märkte auf einmal für sich erobern, unter anderem die für Kinderprodukte und Automobile. Aber um was geht es bei „lucky loop“, das in Kooperation mit zwei Universitäten entstand? Die Löwen sind zunächst ratlos. Die Erklärung der Werbetexterin, die sich „schon immer gerne Sachen ausgedacht“ hat, folgt prompt. Sie hat eine Technologie entwickelt, die das gesundheitlich vorteilhafte Sitzen im Reitsattel simuliert und die Folgen von zu langem Sitzen vorbeugt. Eingebaut ist sie bereits in mehrere Produkte, unter anderem einen Kinder-Buggy.

In ihr Unternehmen und die Produktentwicklung hat Vollmar bereits ihr gesamtes Erbe von knapp 1,7 Millionen Euro investiert. Dennoch wünscht sie sich von der Löwenrunde weitere 650.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile. Nico Rosberg fehlen allerdings aussagekräftige Studien und Georg Kofler empfindet die Bewertung von 4,3 Millionen Euro als zu hoch – insbesondere angesichts der Tatsache, dass „lucky loop“ bislang nicht auf dem Markt ist und kein konkreter Geschäftsplan existiert. Die anderen Investoren sehen das ähnlich und verweigern der 53-Jährigen ebenfalls einen Deal.

„Pinky Gloves“ bekommt einen Investor

Die Gründer von „Pinky Gloves“, die selbsternannten „Frauenversteher“ André Ritterswürden und Eugen Raimkulow (beide 32), lernten sich 2007 bei der Bundeswehr kennen. Als Bewohner einer gemischten WG kamen sie auf die Idee, das Leben der Damenwelt zu erleichtern, und entwickelten einen Handschuh zum Entsorgen von Hygieneartikeln. Mit ihm sollen Tampons und Co. kein Hindernis mehr für die flexible Freizeitgestaltung darstellen. Nun will das Duo mit einem starken Löwen an seiner Seite, der 30.000 Euro für 20 Prozent ihrer Start-up-Anteile beisteuert, in Sachen Vertrieb und Marketing so richtig „Gas geben“.

„Dass da noch niemand drauf gekommen ist“, befindet Ralf Dümmel sichtlich erstaunt. Er und Nils Glagau wollen aber auch aufgrund der mehr als „fairen Bewertung“ investieren. Am Ende entscheidet sich das „Pinky“-Team Ritterswürden und Raimkulow für den 54-jährigen Dümmel. Was danach passiert ist? Das sind die Reaktionen zu den Pinky Gloves im Netz.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.