Die Oscarverleihung in der Nacht zum 26. April war wegen der Corona-Pandemie wohl die bisher ungewöhnlichste in der langjährigen Geschichte des Filmpreises. Gleichzeitig wurden aber auch von mehreren Filmschaffenden, Regisseuren und Schauspielern neue Rekorde aufgestellt.
Die erste Asiatin und der älteste Mann
Für ihren Film „Nomadland“ wurde Chloé Zhao (39) als beste Regisseurin bei den Oscars 2021 ausgezeichnet. Damit erhielt die im chinesischen Peking geborene Zhao als erste Asiatin den Preis in dieser Kategorie. Zudem ist sie erst die zweite Frau, die mit der Auszeichnung geehrt wird. Ihre US-Kollegin Kathryn Bigelow (69) gewann 2010 mit „Tödliches Kommando – The Hurt Locker“ den Oscar für die „Beste Regie“. Zhaos „Nomadland“ wurde zudem als „Bester Film“ ausgezeichnet und Hauptdarstellerin Frances McDormand (63) gewann in der Kategorie „Beste Schauspielerin in einer Hauptrolle“.
Mit seinen 83 Jahren ist Hollywood-Urgestein Anthony Hopkins jetzt der älteste Schauspieler, der jemals bei den Oscars als bester männlicher Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde. Eine Dankesrede hielt der 83-Jährige, der für seine Leistung in „The Father“ geehrt wurde, gleichfalls nicht. Wegen der Corona-Pandemie konnte der Brite nicht in die USA reisen, stattdessen verschlief Hopkins die Zeremonie. Dem US-Magazin „People“ erzählte sein langjähriger Agent Jeremy Barber: „Tony war in Wales, wo er aufgewachsen ist, und er schlief um 4 Uhr morgens, als ich ihn weckte, um ihm die Neuigkeiten zu erzählen.“
Für seine Rolle in „Minari“ wurde Steven Yeun (37) zudem als erster US-Schauspieler mit asiatischen Wurzeln als „Bester Hauptdarsteller“ nominiert. Yeun, den meisten wohl bekannt aus der beliebten Serie „The Walking Dead“, konnte sich allerdings – wie seine ebenfalls nominierten Kollegen Riz Ahmed (38, „Sound of Metal“), Chadwick Boseman (1976-2020, „Ma Rainey’s Black Bottom“) und Gary Oldman (63, „Mank“) – nicht gegen Hopkins durchsetzen.
Die meisten Nominierungen
Für ihre Darstellung in „Ma Rainey’s Black Bottom“ war auch Viola Davis (55) neben ihrer Kollegin McDormand im Rennen um den Preis für die „Beste Hauptdarstellerin“. Laut „Guinness World Records“ wurde sie damit zur meistnominierten schwarzen Schauspielerin (vier Nominierungen) überhaupt. Davis war zuvor bereits einmal als „Beste Hauptdarstellerin“ und zweimal als „Beste Nebendarstellerin“ im Wettbewerb. 2017 erhielt sie den Oscar für ihre Rolle im Drama „Fences“.
Mia Neal und Jamika Wilson wurden unterdessen für „Ma Rainey’s Black Bottom“ – neben ihrem Kollegen Sergio Lopez-Rivera – mit einem Oscar in der Kategorie „Make-up und Hairstyling“ ausgezeichnet. Demnach sind sie die ersten schwarzen Filmschaffenden, die für ihre Arbeit in dieser Kategorie geehrt werden.
Ein weiterer Rekord geht indirekt an Sacha Baron Cohen (49): „Borat 2“ wurde zum Film mit dem längsten Namen, der je ins Rennen ging. Der offizielle Titel: „Borat Subsequent Moviefilm: Delivery of Prodigious Bribe to American Regime for Make Benefit Once Glorious Nation of Kazakhstan“. Nominiert war die Schauspielerin Maria Bakalowa (24) als „Beste Nebendarstellerin“, Cohen selbst konnte in der Kategorie „Bestes adaptiertes Drehbuch“ hoffen. In beiden Kategorien räumten jedoch andere ab: Yuh-Jung Youn (73) für „Minari“ und „The Father“.