Mädchen, bedeckt euch! Das Nacktshooting bei „Germany’s next Topmodel“ (29.4., 20:15 Uhr, ProSieben) stellt diesmal weniger die angehenden Models als viel mehr Heidi Klum (47) vor eine Herausforderung. Während die Mädels splitternackt über das Sperrmüll-Set in der Graffiti-Halle springen wie Pin-Up-Girls durch einen Kalender, ist die Model-Mama ständig damit beschäftigt, sie daran zu erinnern, nicht alles zu zeigen: „Wir sehen zu viel! Überall sehen wir zu viel!“ – „Zu viel Busen!“ – „Beine nicht so weit auseinander!“ – „Der Busen ist einfach draußen, immer!“
Sogar die gläubige Ana (20) ist nach zwölf Folgen „GNTM“ mittlerweile völlig abgebrüht und kämpft darum, das Image der verunsicherten Maus hinter sich zu lassen: „Ich bin selbstbewusst, ich bin taff, ich bin cool, ich bin böse, ich bin heute alles, nur nicht süß!“ Aber auch wenn sie einen knallig-blauen Lidschatten wählt und kein Problem mehr damit hat, nackte Haut vor der Kamera zu zeigen, kann sie doch nicht aus selbiger: „Sie wirkt wie ein scheues Reh“, so der Fotograf.
Soulin zieht die rote Linie
Soulin (20) geht mit der Herausforderung anders um und bleibt sich treu, in dem sie sich eine rote Linie auf den Körper malt. „Nacktshooting ist nicht unbedingt gern gesehen in meiner Gesellschaft“, so die als Kind aus Syrien geflüchtete Kandidatin. „Aber selbst wenn ich mich hier nackt zeige, heißt das nicht, dass ich meine Wurzeln vergesse oder ein anderer Mensch bin“, erklärt sie die Symbolik. Heidi gefällt es, genauso wie Soulins „sehr schöne, sehr ästhetische Posen“. Die Favoritin ist die einzige die keinen zweiten Durchgang braucht.
Mit der roten Linie auf ihrem Körper überschreitet sie aber eine rote Linie für Yasmin (19), deren Eltern aus Marokko kommen. Sie sucht nach dem Shooting das Gespräch mit Soulin, erklärt ihr das Problem: „Ich kenne viele Syrer, viele Araber, die sehr tolerant sind, ich finde es wichtig, dass die Leute da draußen nicht alle über einen Kamm scheren.“ Soulin ist einsichtig: „Jetzt wo ich darüber nachdenke, verstehe ich das auch.“ Sie hätte sich zu sehr auf ihre negativen Erfahrungen konzentriert.
In der Model-WG greifen indes Selbstzweifel um sich: Ana nimmt sich Heidis Kritik wieder so zu Herzen, dass die Tränen fließen. Romina (21) kämpft mit dem Fakt, dass sie immer noch keinen Job ergattern konnte. Dazu bekommt sie gleich die nächste Gelegenheit: Beim Casting für eine europaweite Dyson-Beautykampagne kann Romina die Jury mit ihren roten Haaren überzeugen. „Es hat sich angefühlt, als würde ich eine Bleiweste ausziehen. […] Endlich wurde dieses Kämpfen belohnt!“
Catwalk in 18 Metern Höhe
Doch es erwartet sie schon die nächste Aufgabe. Nachdem Nacktheit ja keines der Models mehr aus dem Konzept bringt, wählt Heidi für den Entscheidungs-Walk der 13. Folge eine neue Herausforderung: Höhe. Der Catwalk schwebt in einer Berliner Shooping-Mall 18 Meter über dem Boden. Besonders bei Romina kommen da schlimme Erinnerungen hoch. Beim Höhenshooting auf einem Hochhaus erlitt sie eine schlimme Panikattacke und schwor sich, so etwas nicht mehr zu tun. Nach ihrem neuesten Erfolg kommt das aber nicht mehr infrage. Sie versucht sich auf das Positive zu konzentrieren: „Ich könnte vielleicht, überleben wenn ich runterfalle…“
Wer bei „GNTM“ rausfliegt entscheiden diesmal Heidi und ihr Schwager Bill Kaulitz (31). „Endlich ein Gast, den ich umarmen darf!“, freut sich Heidi über den Juror aus dem eigenen Haushalt. Als Kaulitz den schwindelerregenden Laufsteg entdeckt, packt selbst ihn die Ehrfurcht: „Oh, da bin ich aber froh, dass ich das nicht machen muss.“ Kein Wunder: Der Catwalk wackelt bei jedem Schritt, dazu müssen die Mädchen ihr Outfit „bedienen“, das sich durch das Öffnen eines Gürtels verwandelt. Und eine kleine Drehung wäre auch noch schön.
„Bei mir war alles plötzlich aus“
Als Sorgenkind Romina dran ist, will sie das Ganze nur so schnell wie möglich hinter sich bringen. Sie atmet schwer, schaltet dann aber auf Autopilot und fokussiert sich: „Bei mir war alles plötzlich aus, ich habe nicht mehr gespürt, dass es arschkalt war, ich habe nicht mehr gespürt, dass ich Höhenangst habe, es war ganz cool. Und jetzt will ich nie wieder auch nur drei Meter in die Höhe!“, so ihr erleichtertes Resümee.
Viele der Mädchen haben aber auch großen Spaß an der Höhe. Nebenbei geht es auch noch um einen Job, den Extremsportler Jochen Schweizer (63) zu vergeben hat. Ohne dass die Mädchen es wissen, sucht er nach dem neuen Gesicht für seine Social-Media-Werbekampagne. Und entscheidet sich für die abenteuerlustige Yasmin, die begeistert über den Laufsteg geschwebt ist: „Yasmin brennt ja für außergewöhnliche Erlebnisse habe ich den Eindruck. Das passt natürlich ganz gut zu Jochen Schweizer!“
Bei den Entscheidungsgesprächen schließlich outet sich Bill Kaulitz als großer Fan von Alex und Soulin: „Das darf ich ja jetzt mal sagen. Also ihr seid echt toll ihr beiden!“ Für Ana dagegen ist die Reise zu Ende, eine Entscheidung, die sie unter bittersten Tränen annimmt: „Ich kann es noch nicht realisieren. Oh, ich kann nicht mal reden“, schluchzt sie.