Zum zweiten Mal hat Stefan Raab (54) am Samstagabend (15. Mai) live aus Köln zum „Free European Song Contest“ geladen, selbst jedoch erneut mit Abwesenheit geglänzt. Gleich zu Beginn durfte nicht Vorjahressieger Nico Santos (28) singen, vielmehr trällerte Helge Schneider (65) noch einmal seinen Song „Forever At Home“ von 2020. Ein Lied, das auch ein Jahr später immer noch traurige Relevanz besitzt.
Zudem handele es sich dabei um Helges letzten Auftritt im Fernsehen, wie im Anschluss Conchita Wurst (32) an der Seite von Moderator-Kollege Steven Gätjen (48) mitteilte. Ein vermeintlich melancholischer Beginn also einer ansonsten sehr heiteren Sendung – mit einem erwartbaren Sieger Namens Rea Garvey (48) und einem überraschenden Teilnehmer für Deutschland.
So schräg wie das Original?
Insgesamt 16 Länder gingen beim inoffiziellen ESC an den Start. Mit Ausnahme des deutschen Beitrags, aus dessen Interpreten wie bei Ausgabe eins erneut lange ein Geheimnis gemacht wurde, standen alle anderen Teilnehmer*innen bereits im Vorfeld fest. Den Auftakt der Sendung machten Milow (39) für Belgien, gefolgt von Mandy Capristo (31) für Italien und Ben Dolic (24) für Slowenien. Wie groß die musikalische Bandbreite des Abends sein würde, wurde spätestens danach überdeutlich. Auf Elif (28) für die Türkei folgte umgehend das Schlagerduo Fantasy für Polen. Und siehe da: Bei derartig abrupten Stilwechseln kam tatsächlich so etwas wie klassische „ESC“-Stimmung auf.
Im Anschluss gab es Juan Daniél für Spanien, die Mighty Oaks für England, Jasmin Wagner (41) für Kroatien und Danny Vera (43) für die Niederlande auf die Ohren. Letzterer wickelte mit seinem gefühlvollen Countrysong nicht nur Wurst um den Finger. Im Netz wähnte man ihn zu diesem Zeitpunkt bereits zum Sieger der Herzen. Da gingen die anschließenden Auftritte von Sotiria (34) für Griechenland, Mathea (22) für Österreich und sogar fast der von Rea Garvey für Irland unter – fast.
Ein Star für Deutschland
Der international berühmteste Star startete nach Hugel (33) aus Frankreich. Amy Macdonald (33) gab sich für ihr Heimatland Schottland die Ehre und nahm für ihren Auftritt in Köln sogar zehn Tage Quarantäne in Kauf. Für die Enthüllung des deutschen Interpreten ließen sich Gätjen und Wurst bis ganz zum Schluss Zeit. Erst, nachdem auch noch die Schweiz von Seven (42) vertreten wurde, gab es die spannende Enthüllung.
Bis zur letzten Sekunde werden „TV total“-Fans auf eine Show-Rückkehr von Stefan Raab gehofft haben. Der tatsächliche Vertreter für Deutschland war aber sogar eine noch größere Überraschung. Niemand geringeres als Udo Lindenberg werde mit dem Song „Supergeiler Helge Schneider“ antreten, so Wurst und Gätjen. Und dann stand er doch wieder auf der Bühne, Mister Helge Schneider himself – von wegen letzter TV-Auftritt… Mit bester Lindenberg-Imitation hielt er ein Loblied auf sich selbst und durfte somit zum zweiten Mal in Folge sein Land vertreten. Damit hatte wohl wirklich niemand gerechnet.
So nah sind Freud und Leid
Auch bei einer Spaßveranstaltung wie dem „Free ESC“ gibt es am Ende klare Sieger*innen und Verlierer*innen. Früh kristallisierte sich heraus, dass etwa Jasmin Wagner, Fantasy oder Ben Dolic nichts mit dem Sieg zu tun haben würden. In der Tat ist es Wagner für Kroatien gewesen, die sich mit dem letzten Platz begnügen musste. Und schließlich stand er fest, der große Sieger des Abends. Mit 116 Punkten setzte sich am Ende Rea Garvey für Irland durch, auf Platz zwei landete tatsächlich Sieger der Herzen alias Danny Vera aus den Niederlanden, Bronze ergatterte sich Milow für Belgien.