Psychische Probleme und geistige Gesundheit sind immer noch Themen, die in der öffentlichen Diskussion nicht den Raum einnehmen, der ihnen zustehen sollte. Diesem Dilemma nehmen sich nun Prinz Harry (36) und Talkshow-Legende Oprah Winfrey (67) in der neuen Dokuserie „The Me You Can’t See“ bei Apple TV+ an, deren ersten drei Folgen nun auf dem Streamingportal zur Verfügung stehen. Darin geben unter anderem Prinz Harry selbst, aber auch Sängerin Lady Gaga (35) tiefe Einblicke in ihre Seelenleben.
Prinz Harry berichtet unter anderem in einer Live-Therapiesitzung mit zugeschaltetem Therapeuten, über seine Panik bei Flügen zurück nach London. Mit geschlossenen Augen spricht er dabei über die aufkeimende Angst in ihm, jedes Mal, wenn er sich im Landeanflug auf seine Heimatstadt befand. Seine mentalen Probleme hätten jedoch schon viel früher, zu Kindeszeiten begonnen. Nach dem Tod seiner Mutter Diana im Jahr 1997 hätte sich sein Zustand aber massiv verschlechtert. Generell sei er nicht in einer Umgebung aufgewachsen, die offen mit solchen Themen umgegangen sei.
Erst seine Ehefrau, Herzogin Meghan (39), hätte ihm geholfen, wirklich offen damit umzugehen: „Ich wusste, dass ich meine Probleme lösen muss, sonst hätte ich Meghan verloren“, berichtet Harry. Nach einem Streit habe sie nahe gelegt, sich Hilfe zu holen. Dies habe ihm sehr geholfen. Dank des Megxits fühle er sich zwar jetzt nicht mehr als wirklicher Teil der Maschinerie der britischen Royals, aber irgendwie sei er bis heute immer noch darin gefangen.
Bevor er Meghan kennenlernte, habe er in seinen 20ern unter „Panikattacken und schlimmen Angstzuständen“ gelitten. Es habe sich wie ein „Albtraum“ angefühlt. Mithilfe von Alkohol und Drogen habe er einen Ausweg gesucht, vergeblich. Er habe jedoch irgendwann festgestellt, dass er nicht aus Spaß getrunken und Drogen genommen hat, sondern „um nichts mehr zu fühlen“. Auch Winfrey selbst, die gemeinsam mit Harry die Serie produzierte, berichtet in der Serie über ihre schlimmen Erfahrungen nach einer Vergewaltigung als junges Mädchen.
Lady Gaga berichtet über massive psychische Probleme
Besonders dramatisch wird es allerdings, als Lady Gaga im Interview von ihren massiven psychischen Problemen berichtet. Auch sie wurde wie Oprah als Teenagerin vergewaltigt und sprach nun erstmals detailliert über ihren anschließenden mentalen Zusammenbruch. Es sei ein „total psychotischer“ Zustand für sie gewesen, sie sei wochenlang körperlich krank gewesen, habe sich ständig erbrochen und sei wie „erstarrt“, wie „ohnmächtig“ gewesen.
Einige Jahre nach dem Vorfall sei sie nicht mehr das gleiche Mädchen gewesen, wie vor der Tat. Nur langsam sei sie wieder aus der dunklen Ecke rund um Selbstverletzungen und Suizidgedanken herausgekommen. Wörtlich sagte Lady Gaga, sie habe sich ständig „gegen die Wand schmeißen“ und sich selbst schneiden wollen. Bis heute kämpfe sie dagegen an, dass solche Gedanken nicht wieder ausgelöst werden. Bis heute gäbe es etwas, das nicht richtig in ihr brenne.
Hilfe bei Depressionen bietet die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Rufnummer: 0800/111 0 111