Fünf Start-ups präsentierten am Montagabend (24. Mai) in Folge zehn der aktuellen Staffel von „Die Höhle der Löwen“ (VOX und TVNow) wieder ihre kreativen Geschäftsideen. Überzeugen können die Promi-Investoren Judith Williams (49), Dagmar Wöhrl (67), Carsten Maschmeyer (62), Ralf Dümmel (54), Nico Rosberg (35), Georg Kofler (64) und Nils Glagau (45) drei Produkte: eine Plattform für kreative Workshops, ein Wundstick für geriebene Haut und eine Urne, aus der neues Leben entsteht.
Die Investoren sind von „The Makery“ begeistert
Als Wirtschaftsingenieur Jasper Kolb und seine Frau Maja vor sieben Jahren nach Australien auswanderten, stieß das Paar dort auf ein kleines Unternehmen, das Workshops zu unterschiedlichen Themen anbietet. Ein Konzept, das die beiden 2015 mit zurück nach Hause nach Berlin nehmen wollten. Und so entstand „The Makery“, eine Plattform für handwerkliche und kreative Workshops. „The Makery“ bringt lokale Kreative, Künstler und Experten zusammen, die ihr Wissen und ihre Leidenschaft in Workshops teilen – von Pasta selber machen über Töpfern bis hin zum Sauerteigbrot backen.
Bei den Löwen stößt das Start-up auf Begeisterung. Judith Williams ist vor allem von dem Design und Namen der Website beeindruckt, doch sieht die Zusammenarbeit nicht. Die gewünschten 250.000 Euro Investition bekommt Jasper Kolb schlussendlich von Georg Kofler. Jedoch nicht für die vorgeschlagenen 15 Prozent Firmenanteile, die beiden finden mit 21 Prozent einen Kompromiss. „Das war ein Kampf“, beschreibt der Gründer die Verhandlung mit Kofler.
Carsten Maschmeyer hat bei „Bodywallet“ Bauschmerzen
Wer kennt es nicht? Am Strand, beim Feiern oder beim Sport sind Geldbörsen und Taschen oft nicht sicher und verlockend für Diebe. Aber wohin mit Kreditkarte und Bargeld? Die beiden Gründer Christian Schranz und Axel Kosuch haben dafür eine simple Lösung gefunden: „Bodywallet“, ein Geldbeutel zum Aufkleben. Wie ein Pflaster kann das Stück Stoff auf den Körper oder die Kleidung aufgeklebt und darin Geld verstaut werden.
Das Produkt fällt bei den Investoren allerdings durch. Dagmar Wöhrl zweifelt an der Standhaftigkeit und Sicherheit des Portemonnaies zum Aufkleben, und die anderen Investoren sehen die Firmenbewertung kritisch. „Ich habe bei dem Produkt Bauchschmerzen“, begründet Carsten Maschmeyer seine Entscheidung. Statt mit den gewünschten 100.000 Euro für zehn Prozent Anteile müssen die Gründer mit leeren Händen nach Hause gehen.
„Summersaver“-Gründerin machte ihr Problem zur Geschäftsidee
Viele Frauen kennen das: Sommerhitze, luftige Kleidung, doch die Oberschenkel reiben aneinander. Wie schmerzlich das sein kann, musste auch Denise Hahn am eigenen Leib erfahren. Die Gründerin erzählt von ihrem ersten Urlaub nach einer Gewichtszunahme, der sie auf eine Idee brachte. Sie entwickelte „Summersaver“, einen Anti-Wundreib-Stick, der Hautirritationen und Wundreibungen verhindern und so „den Sommer retten“ soll.
Kosmetik-Expertin Judith Williams kann die Rezeptur des Produktes nicht überzeugen. Dafür beißen gleich zwei andere Löwen an: Georg Kofler und Ralf Dümmel bieten der Gründerin jeweils 250.000 Euro für 20 Prozent Firmenanteile. Nach einem kurzen Telefonat mit ihrem Mentor Dominik entscheidet Denise Hahn sich für Ralf Dümmels Angebot. Vor allem die Man-Power, die der Unternehmer liefern kann, seien entscheidend für sie gewesen. „Ich sehe uns schon in den Regalen.“
Kann „HARDCORK“ Plastik ersetzen?
Rouven Brauers ist leidenschaftlicher Skateboarder und Surfer. In den letzten 30 Jahren hat er über 10.000 Surfbretter selbst gebaut und verschraubt und viel zu Material geforscht. Er kommt mit einer revolutionären Erfindung in die „Höhle der Löwen“: „Ich bin auf ein Material gestoßen, welches mich sehr fasziniert hat. Und das ist Kork.“ Sein Mitgründer Alexander Gebler erklärt: „Kork ist der Mantel der Korkeiche – mit faszinierenden Eigenschaften. Es ist wasserfest, gasdicht und isoliert sehr gut.“ Außerdem kann es mit Nachhaltigkeit überzeugen. Das Material könne „fast alles“ ersetzen und so in der Automobilbranche, Luftfahrt oder dem Jachtbau zum Einsatz kommen.
Außer der Idee, den verkauften Surf- und Skateboards und einem kleineren Auftrag von VW können Rouven Brauers und Alexander Gebler jedoch noch nicht viel vorweisen. Am Ende ist die Investition von einer Million Euro für 20 Prozent der Firmenanteile allen Löwen zu unsicher.
„EVERTREE“ erfindet Bestattungen neu
Als Helena und Andreas Hohnke vor drei Jahren ihren Vater verlieren, wollen die Geschwister sich mit der Endgültigkeit des Todes nicht zufriedengeben. Es entstand die Idee der „EVERTREE“-Urne, die aus der Asche Verstorbener neues Leben in Form eines Baumes entstehen lässt. „Dabei trägt sie auch noch ganz aktiv zum Klimaschutz bei“, erklärt Helena. „Wir wollen aus Friedhöfen Wälder machen und einem Tabuthema eine Stimme geben.“ Wie wichtig das Thema für die beiden Geschwister ist, merkt man Helena Hohnke an. Sie kämpft immer wieder mit den Tränen. Für Carsten Maschmeyer einer der „emotionalsten Pitche überhaupt“.
Bislang haben die Geschwister sechs Urnen für jeweils 140 Euro verkauft, hauptsächlich für Haustiere. Denn die Bestattungsgesetze in Deutschland könnten dem Start-up Steine in den Weg legen, wenn es um das Begräbnis von Menschen geht. Das sehen auch die Investoren so und springen reihenweise ab. In Nils Glagau finden Helena und Andreas Hohnke am Ende einen Investoren: Für 75.000 Euro erhält der Löwe ein Drittel des Unternehmens.