Der 50. Geburtstag der „Tatort“-Reihe wurde im vergangenen Jahr mit einer Crossover-Doppelfolge der Münchner und Dortmunder Teams gefeiert. Nun ist der andere Sonntagskrimi dran. Für das 50-jährige „Polizeiruf 110“-Jubiläum haben sich die Verantwortlichen etwas anderes überlegt. Zur Feier des Tages gibt es ein neues Team in Halle/Saale, das am kommenden Sonntag mit der Folge „Polizeiruf 110: An der Saale hellem Strande“ (30.5., 20:15 Uhr, das Erste) eingeführt wird. Doch damit nicht genug: Auf die Zuschauer warten außerdem eine Dokumentation über die Krimireihe und viele spannende Wiederholungen und Videoclips.
Ursprünglich ein DDR-Krimi
Die „Polizeiruf 110“-Reihe wurde 1971 in der DDR erfunden – die Erstausstrahlung war am 27. Juni 1971 – und ging nach der Wende ins gesamtdeutsche ARD-Programm über. Zwar schalten nicht ganz so viele Zuschauer ein wie beim „Tatort“, an der zehn Millionen-Marke kratzen die Filme trotzdem meistens. Damit zählen auch sie zu den erfolgreichsten Krimis im deutschen Fernsehen. Derzeit produzieren die Sender MDR, rbb, NDR und der BR Krimis mit diesen fünf „Polizeiruf 110“-Teams:
Die Top-Stars des Formats mit herausragenden Quoten und leidenschaftlichen Fans sind sicherlich die Rostocker Ermittler (seit 2010) rund um die Kommissare Bukow und König (Charly Hübner, 48, und Anneke Kim Sarnau, 49). Ob das so bleibt, wird sich zeigen, denn nachdem Hübner seinen Ausstieg bekanntgegeben hat, wird ab dem heutigen Dienstag der erste Krimi ohne ihn gedreht. „Einer fehlt – denke an dich“, schreibt Kollege Andreas Günther (47) auf Instagram.
Claudia Michelsen (52) klärt seit 2013 als Kommissarin Doreen Brasch Kriminalfälle in Magdeburg. Lucas Gregorowicz (44) ermittelt seit 2015 als Kommissar Adam Raczek im Grenzgebiet zwischen Brandenburg und Polen. Im Herbst dieses Jahres steigt Schauspieler André Kaczmarczyk (geb. 1986) als Co-Ermittler ein. Und die österreichische Schauspielerin Verena Altenberger (33) ist im Münchner Ableger des Krimiformats als Ermittlerin Elisabeth „Bessie“ Eyckhoff zu sehen. Ihr neuer Fall „Polizeiruf 110: Frau Schrödingers Katze“ (20.6.) beschließt die diesjährige Sonntagskrimisaison vor der Sommerpause.
Darum geht’s im Jubiläumsfall
Doch erstmal steht der Jubiläumsfall an. In „Polizeiruf 110: An der Saale hellem Strande“ versuchen Kriminalhauptkommissar Henry Koitzsch, gespielt von Peter Kurth (64), und Kriminalkommissar Michael Lehmann, gespielt von Peter Schneider (geb. 1975), durch intensive Zeugenbefragungen Licht in einen mysteriösen Mordfall zu bringen, der auch nach mehreren Monaten noch nicht aufgeklärt ist – zwischen Alltagstragödien und berührenden Schicksalen verbirgt sich vielleicht der Mörder?
In dem Krimi gibt es auch ein Wiedersehen mit Schauspieler Andreas Schmidt-Schaller (75), der von 1986 bis 1995 in insgesamt 33 „Polizeiruf 110“-Fällen als Oberleutnant beziehungsweise Oberkommissar Thomas Grawe erst für den Deutschen Fernsehfunk (DFF), das staatliche Fernsehen der DDR, und danach für den MDR ermittelte.
Die Doku
Die 45-minütige Doku „Polizeiruf 110: Die Krimidokumentation“ läuft am Jubiläumssonntag (30.5.) um 23:35 Uhr und zeigt die wechselvolle Geschichte der Reihe. Zu sehen ist ein Blick hinter die Kulissen des neuen „Polizeiruf 110“ aus Halle. Außerdem kommen Stars der Reihe wie Hübner, Sarnau, Michelsen, Schmidt-Schaller sowie weitere ehemalige Ermittlerinnen und Ermittler wie Maria Simon (45), Edgar Selge (73), Michaela May (69), Jaecki Schwarz (75) und Ben Becker (56) zu Wort.
Eigener Auftritt in Mediathek
Zum Jubiläum hat der „Polizeiruf 110“ außerdem einen eigenen Auftritt in der ARD-Mediathek bekommen. Darin zu finden sind Grußvideos der Stars, Klassiker, begleitende Extras, Einblicke in die Dreharbeiten und besonders sehenswerte Wiederholungen wie „Polizeiruf 110: Sabine“ oder „Polizeiruf 110: Dunkler Zwilling“ aus Rostock.
Im Fernsehprogramm werden ebenfalls spannende „Polizeiruf 110“-Krimis wiederholt, darunter: „Der Kreuzworträtselfall“ (25.5, 22:55 Uhr, MDR) aus dem Jahr 1988, „Flüssige Waffe“ (25.5., 0:15 Uhr, MDR) mit den Eltern von Schauspielstar Anna Maria Mühe (35), Jenny Gröllmann (1947-2006) und Ulrich Mühe (1953-2007). Oder „Und vergib uns unsere Schuld“ (28.5., 22:15 Uhr, das Erste) mit Matthias Brand (59) und Karl Markovics (57), der unter der Regie von Marco Kreuzpaintner (44) entstand.