Wladimir Menschow ist tot. Der russische Regisseur und Schauspieler verstarb am 5. Juli 2021 im Krankenhaus an den Folgen an einer Corona-Erkrankung. Das teilte der Kinokonzern Mosfilm in Moskau mit, wie unter anderem die russische Agentur Tass berichtete. Zuvor habe er nur unter leichten Symptomen gelitten.
Menschow kam am 17. September 1939 in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku zur Welt. 1961 begann er ein Schauspielstudium an der Schule des Tschechow-Künstlertheaters. Später sah Menschow dann zunehmend im Regieführen seine eigentliche Berufung, er legte ein Regiestudium nach.
Durchbruch mit dem Oscar
1979 wurde Wladimir Menschow mit seinem zweiten Langfilm „Moskau glaubt den Tränen nicht“ international bekannt. Der Film über drei junge Frauen, die aus der Provinz nach Moskau kommen, gewann den Oscar als bester nicht-englischsprachiger Film, auch wenn die Kritiken im Westen gemischt waren. Den Oscar durfte Menschow nicht persönlich in Empfang nehmen, die Sowjetunion verweigerte ihm die Ausreise. Eine Hauptdarstellerin von „Moskau glaubt den Tränen nicht“ war Vera Alentova (79), die Menschow bereits 1962 heiratete. Das Paar bekam die Tochter Yuliya Menschowa, die ebenfalls als Schauspielerin aktiv ist.
Zweite Karriere dank Blockbuster
Obwohl sich Wladimir Menschow hauptsächlich als Regisseur verstand, inszenierte er nur acht Filme. Als Schauspieler war er mit 97 Eintragungen in der Online-Filmdatenbank deutlich aktiver. 2004 erlebte Menschow als Darsteller späten Weltruhm. In dem russischen Kinohit „Wächter der Nacht“ spielte er als Geser, der Anführer der „Wächter Nacht“, eine der wichtigsten Rollen. Auch in „Wächter des Tages“ (2006), der Fortsetzung des auch im Westen beliebten Fantasy-Spektakels war Menschow zu sehen.