Frederick Lau (31, „Victoria“) ist glücklich verheiratet und hat Kinder. Im Film „Generation Beziehungsunfähig“ schlüpft der Schauspieler in eine ganz andere Rolle. Er spielt Dauersingle Tim, der nicht bereit dafür ist, eine feste Bindung einzugehen. Der Film startet am 29. Juli in den deutschen Kinos. Im Interview mit spot on news erzählt der 31-Jährige, ob es gewisse Ähnlichkeiten zu ihm und der Figur aus seinem neuen Film gibt.
In „Generation Beziehungsunfähig“ schlüpfen Sie in die Rolle des Dauersingles Tim. Sie selbst haben Ihr privates Glück mit Ihrer Frau Annika und den gemeinsamen Kindern gefunden. Hatten Sie davor eine so wilde Zeit wie Tim?
Frederick Lau: Ich stand auch schon mal betrunken nachts bei jemandem vor der Türe und wollte mich entschuldigen oder etwas klären. Jeder hat doch schon mal was Verrücktes gemacht. (lacht) Wenn man verliebt ist, macht man ja immer so kurioses Zeug und denkt sich „Was ist mit mir denn falsch?“. Aber ich glaube, ich habe mich auch als Single immer relativ gut benommen. Man muss nur aufpassen, dass man nicht zu viel trinkt. (lacht) Das ist wichtig für die Jungs da draußen: Haut euch nicht komplett weg! Es ist wichtig, noch eine gewisse Kontenance zu bewahren.
Im Film werden auch glückliche Paare aufs Korn genommen, unter anderem mit der Aussage, dass sie sonntags immer zu zweit anzutreffen sind. Erkennen Sie sich darin wieder?
Lau: Meine Frau und ich würde ich nicht als klischeehaftes Ehepaar einordnen. Wir sind immer viel mit Freunden unterwegs. Durch die Kinder auch viel mit anderen Eltern. Aber wir nehmen uns viel Zeit füreinander, weil wir die recht wenig haben. Ich bin viel unterwegs, mit Freunden oder am Arbeiten. Dann freue ich mich darauf, nach Hause zu kommen.
Haben Sie und Ihre Frau Angst davor, spießig zu werden?
Lau: Manchmal finde ich es gut, eine gewisse Spießigkeit zu haben. Dass man sich ein schönes Zuhause macht – obwohl Ordnung bei mir niemals eine große Rolle spielen wird. Als spießig würde ich mich zwar nicht bezeichnen, aber ich mag Klasse. Altbewährtes finde ich gar nicht so schlecht. Damit meine ich aber auch Musik oder Oldtimer – das hat mehr Stil und Charakter und dadurch eine gewisse Wertigkeit.
Ich war früher ständig unterwegs und habe jeden Spaß mitgemacht, aber das muss nicht mehr sein. Irgendwann kennt man das und irgendwann – in einem gewissen Alter – wird das auch albern. Aber wenn das Berghain (Club in Berlin) nochmal aufmachen sollte, bin ich auf jeden Fall dabei. Ich selektiere mittlerweile anders: lieber schön essen gehen mit meiner Frau als Party.
In „Generation Beziehungsunfähig“ leidet Tims Chef unter Burn-out. Sie sind für Ihre Projekte viel unterwegs. Wie stressig ist Ihr Leben als Schauspieler und wie bringen Sie Ruhe herein?
Lau: Ich bin gerne zuhause und ich finde es sehr wichtig, oft daheim zu sein. Momentan mache ich nicht mehr so viel wie früher. Corona hat mir auch verdeutlicht, dass ich lieber daheim bin – denn man verpasst ja nichts. Ich für meinen Teil versuche einfach, eine gute Balance zwischen Arbeit und Privatem zu finden. So dass alle glücklich sind. (lacht) Nur zuhause rumsitzen könnte ich nicht, mir ist meine Arbeit sehr wichtig, ich muss was tun.
Für viele war die Corona-Zeit mit den Lockdowns eine gute Gelegenheit, um einmal runterzukommen. Wie haben Sie die Corona-Pandemie bisher gelebt?
Lau: Ich habe die Corona-Pandemie genutzt, es uns zuhause richtig schön einzurichten. Da habe ich meinen Happy Place gefunden. Wir haben einen kleinen Garten und ich habe mich während der Pandemie mal handwerklich betätigt. Die Kratzer an meinen Armen? Da habe ich die Hecke gestutzt. Oder ich habe Löcher für Trampoline gegraben. Mir macht es mittlerweile total Spaß, unser Zuhause zu verschönern. Mir fallen auch immer wieder Dinge auf, die ich in Angriff nehmen möchte. Das macht was innerlich mit mir.