Seit gestern kannst du auf Netflix „Zwei wie Pech und Schwefel“ streamen. Damit ist jedoch nicht die ikonische Verfilmung mit Bud Spencer und Terrence Hill auf dem Jahr 1974 gemeint. Stattdessen hat sich der Streamingdienst entschieden, die Actionkomödie nochmal neu aufzulegen, sehr zum Missfallen der Zuschauer*innen. Kritiker üben sich bisher nicht in Zurückhaltung.
Netflix: Was hast du dir dabei gedacht?
Diese Frage stellen sich alle Kritiken bisher. Sich überhaupt an dieses Ursprungswerk heranzuwagen, kam augenscheinlich allein bei der Ankündigung nicht gut an. Zudem sei das Remake von Netflix auch kein klassisches in dem Sinne.
In der Originalfassung aus den 70ern bekommen wir die beiden draufgängerischen Abenteurer Ben und Kid zu sehen wie sie an einem Crash-Car-Rennen teilnehmen. Sie müssen sich den ersten Platz teilen, weswegen direkt im Anschluss des Wettkampfs der nächste beginnt und zwar um den Strandbuggy, den der Erstplatzierte erhalten soll, aber sich keiner der beiden teilen will. Während diese im Kampf um den Buggy also Würstchen und Bier in einem Wettessen verspeisen, wird ihr Preis jedoch vom Widersacher Boss und seiner Bande verschrottet. Doch Ben und Kid lassen sich nicht lumpen und treten der Bande mit Humor und Tatendrang entgegen.
Netflix hat diese Handlung jedoch nicht mit neuen Schauspielern nachgestellt. Stattdessen handelt es sich eher um eine Art Fortsetzung des Kultstreifens. Zu sehen bekommen wir hier die erdachten Söhne von Ben, während einzelne Handlungsstränge wie das Wettessen auch in der neuen Fassung zu sehen sind.
Kritik trifft vor allem die Hauptdarsteller
Die schwierigen Grundvoraussetzungen würden ebenso wenig von den Darstellern wettgemacht. Die Schauspieler, so respektabel ihre Leistung gewesen sein mag, reichen einfach nicht an die ikonischen Persönlichkeiten der früheren Verfilmung ran. So schlussfolgert Oliver Armknecht, Filmeliebhaber und Chefredakteur von Film-Rezensionen.de:
„Es dürfte auf diesem Planeten kaum jemanden geben, der sich den Film der Geschichte wegen anschaut. Vielmehr waren und sind es die beiden Hauptdarsteller Bud Spencer und Terence Hill, die den Kampf um den Buggy zu einem Vergnügen machten.“
Oliver Armknecht via film-rezensionen.de
Das provoziere wiederum „zwangsläufig Vergleiche zu den Übervätern“, wo Netflix wegen des hohen Kultstatus nur verlieren konnte, heißt es weiterhin. Peter Osteried, Redakteur bei Kinofans zeigt sich von der Darstellung wirklich nicht begeistert:
„Dieser Film ist eine Lektion in Sachen Fremdschämen. Oder anders gesagt: Jeder der Schauspieler müsste vor Scham im Boden versinken“
Peter Osteried via Kinofans
Dabei bezieht er sich auf die fehlende Chemie zwischen Edoardo Pesce und Alessandro Roja vor der Kamera. Osteried bemängelt, dass man selbst beim Zuschauen merke, wie es sich hier um eine „lahme“ Imitation von Spencer und Hill handle.
Netflix hat nach den Sternen gegriffen und kam nicht heran
Aus allen Rezensionen geht hervor, dass sich Netflix anscheinend überschätzt hat, ein Werk mit diesem Status neu aufzulegen. So äußert der Redakteur Michael Hille von TV-Spielfilm folgende Meinung:
„Es ist geradezu ärgerlich, wie gedankenlos und faul hier ein Klassiker verschandelt wird, um mit einem bekannten Namen eine schnelle Mark zu verdienen. Fans kann man nur raten: Finger weg!“
Michael Hille via TV-Spielfilm
Dabei bezieht sich der Redakteur auf den Versuch von Netflix dem kultigen Hit einen modernen Anstrich zu verleihen. Damit würden weder neue Zuschauer*innen angelockt noch die Nostalgie-Fans befriedigt. Schade, aber glücklicherweise kamen im August auf Netflix auch viele andere Serien und Filme hinzu, die vielleicht eher eine positive Reaktion hervorrufen.
Quellen: TV-Spielfilm, Kinofans, Film-Rezensionen.de
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