Als Genre sind True-Crime-Formate ein noch relativ junges Phänomen, dafür aber ein umso erfolgreicheres. In den vergangenen Jahren haben Geschichten über wahre Kriminalfälle für besonders gute Quoten und Abrufzahlen gesorgt. Die neue Netflix-Serie „Dahmer – Monster: Die Geschichte von Jeffrey Dahmer“ schlägt genau in dieselbe Kerbe. Doch für manche ist ihre bloße Existenz ein Schlag ins Gesicht.
Bei Netflix: Serie über Jeffrey Dahmer erhitzt die Gemüter
Seit dem 21. September 2022 ist die Serie über den bekannten US-Serienmörder Jeffrey Dahmer bei Netflix zu sehen. Zwischen 1978 und 1991 tötete er eigenen Angaben nach 17 Menschen, 16 Fälle konnten ihm konkret nachgewiesen werden. Im Alter von 34 Jahren wurde er im Gefängnis von einem Mitinsassen erschlagen.
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Für die meisten dürfte das der Stoff für spannende Abendunterhaltung sein – nicht jedoch für die Angehörigen der Opfer. Bei Twitter meldete sich nun der Cousin von Rita Isbell zu Wort. Die wiederum ist die Schwester von Errol Lindsey, der 1991 von Dahmer ermordet wurde. In seiner Nachricht schreibt er, dass seine Familie sehr verärgert über die Serie sei, und dass Formate wie dieses sie „retraumatisiere“. „Wie viele Filme, Serien, Dokumentationen brauchen wir?“, fragte er die Netzgemeinschaft.
Zugleich teilte er eine Gegenüberstellung einer Serienszene mit der echten Aufzeichnung. Darin ist Rita Isbell bei einer Gerichtsverhandlung von Dahmer zu sehen.
Zweifelhafte Methoden für Netflix-Serie
Zusätzlich machte der Cousin mit dem Usernamen „eric.“ darauf aufmerksam, dass für solche True-Crime-Formate die betroffenen Familien in keiner Weise vorher darüber informiert werden. Auch eine Bezahlung hat nicht stattgefunden. Begründet werde dies damit, dass die Ereignisse letztendlich der Öffentlichkeit bekannt und die entsprechenden Informationen frei zugänglich seien.
In den Kommentaren sympathisieren zahlreiche andere Twitter-Nutzende mit der Familie. Einige versprechen sogar, sich die Serie deshalb nicht anzuschauen. Über eine Reaktion von Seiten Netflix ist gegenwärtig nichts bekannt. Für den Streaming-Dienst scheint sich das Projekt jedoch gelohnt zu haben.
Wie das Branchenmagazin Variety berichtet, landete die Dahmer-Serie auf Platz 1 der Charts in mehreren Ländern und war auch dafür verantwortlich, dass zuletzt Netflix der Dienst war, über den am meisten im Netz geredet wurde.
Quellen: Twitter/@ericthulhu, Variety
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