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Lern-Roboter im Test: Kann Softwareentwicklung spielend beigebracht werden?

Lernspielzeuge haben sich definitiv weiterentwickelt und stellen heute eine völlig neue Generation dar. Was aktuelle Geräte können, um Kindern Technik zu erklären, zeigt der folgende Test.

Lego Boost

Programmieren lernen kann auch Spaß machen – und zwar schon Grundschulkindern. Das zumindest behaupten die Hersteller dieser putzigen Roboter, mit denen Kinder und Heranwachsende nicht nur spielen, sondern ganz nebenbei auch in die Grundlagen des Programmierens eingeführt werden sollen. Wir haben die Modelle ausprobiert – und hatten auch als Erwachsene Spaß.

Lego Boost: Umfangreiches Basteln garantiert

Gerade neu erschienen ist das Lego-Boost-Set (160 Euro). Es richtet sich an Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren und fällt mit 847 Teilen recht umfangreich aus.

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Aufbau/Einrichtung

Das Boost-Set bietet Bauanleitungen für insgesamt fünf verschiedene Modelle: den Rover, ein kleines einfaches Gefährt, einen Roboter, eine Katze, die „Gitarre4000“ sowie eine automatische Lego-Baumaschine. Statt einer gedruckten Anleitung wird der Aufbau Schritt für Schritt über die kostenlose App (Android/iOS) erklärt. Kernstück von jedem Modell ist der Lego Move Hub. Das Modul baut per Bluetooth die Verbindung zum Tablet auf (mit Smartphones funktioniert die App nicht) und enthält zwei programmierbare Motoren. Das einfachste Modell – der Rover – kann schon nach zehn Minuten losrollen. Die übrigen Modelle sind deutlich komplexer. Für den Zusammenbau des Roboters haben wir gut zwei Stunden gebraucht.

Programmierfähigkeit

Lego Boost will spielerisch die Programmier-Prinzipien vermitteln. Statt komplizierte Befehle einzutippen, gibt es einfache Befehlsblöcke, die man aneinanderreiht. Beispiel: „Fahre geradeaus“, „Drehe 90 Grad nach links“, „Fahre geradeaus“, „Spiele Geräusch Hupen ab“. So können Kinder etwa versuchen, mit dem Gefährt ein Hindernis zu umfahren oder es durch ein Labyrinth zu navigieren. Auf die Weise lernen Kinder eine der wichtigsten Grundlagen fürs Programmieren: Eine Aufgabe in eine Reihe von einfachen Befehlen zu zerlegen und diese zu einer Lösung zusammenzusetzen.

Zu jedem Modell gibt es dabei kleine Zusatzaufgaben, die gelöst werden müssen. So kann man etwa dem Roboter eine Kanone und eine Zielscheibe bauen, die dieser dann ferngesteuert treffen soll. Mit den Modellen werden auch die kleinen Programme komplexer – etwa der Gebrauch vom beiliegenden Sensor, der die Entfernung zu Objekten sowie deren Farben erkennen kann. Im späteren Verlauf lernen Kinder dann auch wichtige Grundlagen wie bedingte Anweisungen (wenn „x“ dann „y“) oder Schleifen (solange „x“ mache „y“) und die Verwendung von Variablen.

Lernspaß-Fazit

Lego Boost ist ein sehr zugänglicher, kinderfreundlicher Ansatz, um Grundlagen des Programmierens zu vermitteln. Gleichzeitig macht es Spaß, mit den fünf Modellen zu spielen und ihre Fähigkeiten auszuprobieren. Noch spannender wird es dann, wenn man sich ganz eigene Modelle überlegt und dafür Boost-Programme zusammenschiebt. Einziges Manko: Der Sprung zu einer echten Programmiersprache ist bei Lego Boost nicht vorgesehen.

Jimu TankBot: Für spannende Eigenkreationen

Das chinesische Unternehmen UBTech hat sich bereits einen Namen mit seinen tanzenden Alpha-Robotern gemacht. Der TankBot (ca. 150 Euro) ist Teil der Jimu-Robots-Familie, die verschiedene Bausätze für programmierbare Roboter bietet. Er richtet sich an Kinder ab acht Jahre.

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Aufbau/Einrichtung

Neben 190 Bauteilen und Steckverbindungen liegen eine Hauptsteuerungsbox, sechs Servomotoren und ein Infrarotsensor in einer sehr schick designten Verpackung. Wie auch bei Lego ist die Bauanleitung für den TankBot interaktiv in einer App (Android/iOS) integriert. Der Aufbau klappt so sehr gut, anderthalb Stunden sollte man dafür aber mindestens einplanen. Baupläne für ein weiteres Modell werden nicht mitgeliefert. Dank der sechs Servomotoren lassen sich interessante Eigenkreationen bauen.

Programmierfähigkeit

Der fertige TankBot lässt sich mit der App leicht fernsteuern – das gelingt auch den Jüngsten gut. Natürlich lässt er sich auch programmieren. Auch die Jimu Robots setzen auf ein Baukastensystem, das „Blockly“-System. Wie bei Lego lassen sich Programme so Stück für Stück aus Befehlsteilen zusammenschieben. Das Ganze sieht jedoch etwas nüchterner aus als bei Lego – bietet aber etwa denselben Funktionsumfang.

Ein fertiges Blockprogramm können sich Nutzer auch in der echten Programmschreibweise (Syntax) von Apples Programmiersprache Swift anschauen. Direkt in Swift oder Swift Playgrounds programmieren lässt sich TankBot nicht, dafür aber der Jimu MeeBot.

Anders als bei Lego bietet der TankBot keine kleinen Aufgaben, die die einzelnen Programmierbausteine einführen. Hier werden Nutzer ins kalte Wasser geworfen und müssen herumprobieren. Für ältere Kinder ist das aber machbar.

Lernspaß-Fazit

Der Jimu TankBot ist ein vielseitiger Roboter – dank der sechs Servomotoren kann man zudem komplexere Maschinen bauen als mit dem Lego-Set, außerdem sind einige weitere Sets erhältlich. Dafür ist der Einstieg ins Programmieren weniger einfach – und vielleicht nicht schon für alle Achtjährigen machbar.

Sphero SPRK+: Sofort einsatzfähige Roboterkugel

Der amerikanische Roboterhersteller Sphero landete mit dem rollenden Androiden BB8 einen Riesenhit. SPRK+ (ca. 130 Euro) ist gewissermaßen die Lernversion des Kugelroboters.

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Aufbau/Einrichtung

Hier muss man nichts zusammenbauen. Die Kugel kommt fertig aus der Schachtel. Mittels App (Android/iOS) und Bluetooth werden Roboter und Smartphone oder Tablet verbunden – und schon kann man losrollen. Der Roboter ist widerstandsfähig und kann sogar schwimmen

Programmierfähigkeit

Man kann den SPRK+ direkt steuern, aber man kann ihn auch programmieren. Wie bei den anderen wird auch hier Blockprogrammierung verwendet, allerdings sind komplexere Programme samt eigener Funktionen möglich. Anders als beim TankBot werden die Blöcke in der Hilfe gut erklärt, zudem gibt es einige Beispielprogramme, mit denen man herumexperimentieren kann. Die Blockprogramme werden auf Wunsch auch in der sehr verbreiteten Programmiersprache JavaScript angezeigt.

Fortgeschrittene können ihre Programme für den kleinen Roboter auch direkt in JavaScript schreiben. Hier bietet der SPRK+ die meisten Möglichkeiten.

Lernspaß-Fazit

Zugegeben, beim SPRK+ fehlt der Bastelspaß – dafür können hier sehr vielschichtige Programme geschrieben werden. Für ältere Kinder und Jugendliche erlaubt die JavaScript-Unterstützung zudem, direkt mit einer verbreiteten Programmiersprache zu arbeiten.

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