Das
Start-up
Magic
Leap
aus
Florida
hat nun seine erste
Augmented-Reality-Brille
veröffentlicht. Sie kostet 2.295 Dollar und ist nur in manchen Teilen der
USA
erhältlich. Im Vergleich mit
Microsoft
Hololens
, die vor zwei Jahren vorgestellt wurde, ist das allerdings noch billig, denn
Hololens
kostet 3000 US-Dollar. Allerdings kostet die „Professional
Development
Edition“, die ein Extra-Kabel und ein Reparatur- und Austausch-Service beinhaltet, noch einmal 495 US-Dollar extra.
AR-Brille: Entwicklung unter absoluter Geheimhaltung
Das
AR-Headset
von Magic
Leap
erinnert optisch an ein Mode-Accessoire oder Teil eines Superhelden-Kostüms. Sie wurde vergangenes Jahr angekündigt und das
Start-up
mit Fördergeldern von rund 2,3 Milliarden Dollar unterstützt. Das Unternehmen hat sie sieben Jahre lang in absoluter Geheimhaltung entwickelt. Geliefert werden kann derzeit in sechs Städte:
Chicago
,
Los Angeles
,
Miami
,
New York
,
San Francisco
und
Seattle
. Magic
Leap
möchte im Herbst weitere Städte und Gebiete dazu nehmen und bietet Kunden daher an, Geräte bereits vorab zu reservieren.
Das Besondere: Die „Magic
Leap
One Creator Edition“ kann man derzeit nur über ein Service namens LiftOff kaufen, die mit dem E-Commerce-Start-up Enjoy zusammenarbeiten. Die Firma wird das Gerät dann persönlich ausliefern und zu Hause einrichten und anpassen, damit alles perfekt wirkt.
Brille nicht für Brillenträger geeignet
Während andere AR-Brillen oder VR-Headsets auch bei Brillenträgern funktionieren, ist das bei Magic
Leap
nicht der Fall. Es wird daher empfohlen, auf Kontaktlinsen auszuweichen, um die AR-Brille des Start-ups nutzen zu können, wie Cnet schreibt. Ein Redakteur konnte die Brille bereits vor Ort ausprobieren.
Während die HoloLens von
Microsoft
alles in einem Teil verbaut hat, gibt es bei Magic
Leap
verschiedene Komponenten. Ein Mikro-PC mit integriertem Tegra X2-Prozessor muss etwa an die Hose gesteckt werden. Zudem gibt es einen drahtlosen Controller mit Trigger-Knopf und ein rundes Touchpad mit einer LED-Beleuchtung. Magic Leaf gibt es zudem in zwei verschiedenen Kopfgrößen und Augen-Abständen. Der Nasen-Aufsatz ist in fünf verschiedenen Größen erhältlich.
Sehfeld ist kleiner als bei der Konkurrenz
Anders als bei anderen AR-Headsets ist der Bereich, in dem man AR-Inhalte sehen kann, bei Magic Leap deutlich kleiner, aber etwa vergleichbar mit dem der HoloLens. Das Sehfeld umfasst 40 Grad horizontal, 30 Grad vertikal und 50 Grad diagonal.
Die Brille kommt mit 128 GB Speicherplatz, wovon 95 GB zum Speichern von App-Downloads verwendet werden kann. Sie verfügt über Bluetooth, Wifi und einen USB-C-Eingang. Der mitgelieferte Controller sieht dem der
Oculus
Go oder der
Samsung
Gear VR ähnlich. Die Batterielaufzeit ist laut dem Cnet-Bericht deutlich besser als beim
Oculus
Go-Headset und beträgt drei Stunden. Damit liegt sie etwa im selben Bereich wie die
Nintendo Switch
.
Fazit: kein Gamechanger
Der Cnet-Redakteur, der Magic Leap One ausprobiert hat, hat dabei „gemischte Gefühle“. Er spricht von geisterhaft schönen Visionen und Eindrücken von anderen Welten, aber noch einen „langen Weg“. Die Brille des Start-ups sei zwar eine Weiterentwicklung bisheriger AR-Systeme, aber noch kein „
Gamechanger
“. Ähnlich sieht das auch die Redakteurin bei „The Verge“, die begeistert ist vom Potential, das in der Entwicklung von
Augmented Reality
liegt. Die Brille von Magic Leap sei „cooler als der Großteil anderer Mixed-Reality-Brillen im Jahr 2018“, aber es sei noch ein „weiter Weg“ bis die Träume, die in der Technik stecken, wirklich wahr werden können.