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Balkonkraftwerke: Deshalb solltest du die Finger von 800-Watt-Modellen lassen

Mehr Watt entsprechen auch mehr Leistung. Doch ein Experte warnt nun vor dem Anschluss solcher Balkonkraftwerke.

Balkonkraftwerk an Hauswand
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Mini-Solaranlage: Eigener Strom von Balkon und Terrasse // IMTEST

Mit einer Mini-Solaranlage lässt sich Strom vom Balkon gewinnen. Und das oft ohne Anmeldung oder Behördengang! Was es dabei zu beachten gibt, verrät IMTEST.

Balkonkraftwerke gewinnen an Beliebtheit. Wer den meisten Strom produzieren will, setzt auf 800 Watt-Exemplare. Doch ein Experte warnt nun vor genau diesen. Er befürchtet aus einem glasklaren Grund schreckliche Konsequenzen.

Balkonkraftwerke helfen beim Stromsparen

Mit einem Balkonkraftwerk ist es möglich einen Teil des Haushaltsstroms durch Solarenergie zu gewinnen. Wenn man sogar mehr Energie produziert als verbraucht, kann dies in den Stromkreislauf eingespeist werden. So reduziert sich die Stromrechnung merklich. Zudem sind sie einfach zu installieren und in der Anschaffung wesentlich günstiger als große Photovoltaikanlagen, die auf eine Dachinstallation angewiesen sind.

Willst du nun ein passendes Balkonkraftwerk auswählen, entscheiden jedoch nicht nur die Maße, sondern auch die Leistung in Watt. In Deutschland sind gegenwärtig 600 Watt kein Problem und völlig legal. Im restlichen Europa gehen sogar bis zu 800 Watt und hierzulande möchte man nachziehen. Für Verbraucherinnen und Verbraucher würden leistungsstärkere Balkonkraftwerke mehr Strom für den Eigenbedarf produzieren und so die Rechnungen reduzieren. Allerdings, so Photovoltaik-Experte Holger Laudeley, ist die Anschaffung dieser Exemplare keine gute Idee.

Überlastung und Unfälle möglich

So soll er laut Computer Bild in einem YouTube-Video gesagt haben, dass die Deutschen Leitungen nicht auf Balkonkraftwerke mit 800 Watt Leistung ausgelegt sind. Allerdings ist dieses Video inzwischen auf privat gestellt worden und so für uns nicht mehr einsehbar.

Computer Bild zitiert die Auffassung des Experten. So erklärt er, dass der Reserve-Strom in den Leitungen der meisten Haushalte auf 600 Watt ausgelegt sei. Das ist der Strom, der vom Balkonkraftwerk in den Kreislauf eingespeist wird. Bei 800 Watt-Exemplaren würde die Überlastungsgrenze überschritten. Entsprechend kann es zu Stromausfällen kommen. Aber auch Unfälle seien möglich.

Vorerst bei 600 Watt bleiben

Er empfiehlt daher, dass Verbraucherinnen und Verbraucher sicherheitshalber weiterhin zu 600-Watt-Balkonkraftwerken greifen. Um künftig auch die 800-Watt-Exemplare zu betreiben, braucht es hierzulande noch einiges an Vorbereitung. Er geht davon aus, dass diese leistungsstärkeren Balkonkraftwerke dann über einen Endstromkreis angeschlossen werden. Dazu braucht es eine gesonderte Leitung, sodass die Reserve-Strom-Grenze nicht überschritten wird.

Ob Balkonkraftwerke mit 800 Watt noch dieselbe Beliebtheit genießen würden, stellt er jedoch infrage. Für diesen Vorgang würde man den Einsatz einer Fachkraft bezahlen müssen. Das wiederum würde die Kosten für die Installation, Wartung und Pflege der Mini-Photovoltaikanlagen in die Höhe treiben lassen. Rechnet man diese Kosten gegen den produzierten Strom auf, könnten sich 600-Watt-Anlagen sogar mehr lohnen, weil sie sich schneller rentieren.

Quelle: Computer Bild

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