Im Indischen Ozean, knapp 280 Kilometer (km) vor der Weihnachtsinsel, haben Forscher:innen einen uralten submarinen Vulkan entdeckt. Er erscheint auf dem Radar als eine riesige, ovale Depression mit einem Kessel (oder Caldera) der Maße von 6,2 km beziehungsweise 4,8 km im Durchmesser. „Saurons Auge“ ist von einem 300 Meter hohen Rand mit einem kegelförmigen Gipfel umgeben.
„Saurons Auge“: Wie der Vulkan seine Form bekam
Die Caldera entstand offenbar, als der Vulkan kollabierte, wobei sich das Magma von der Basis nach oben bewegte und viele leere Kammern hinterließ. Die dünne Kruste auf der Oberfläche der Kuppel brach allmählich zusammen und bildete einen Krater. Als der Vulkan weiter ausbrach, bildete sich allmählich ein neuer Gipfel in der Mitte.
Das vulkanische „Auge“ ist nicht allein. Weitere Untersuchungen ergaben einen kleinen, mit Vulkankegeln bedeckten Berg und, noch weiter südlich, einen flachen Seamount. Die Wissenschaftler:innen haben ihnen die Namen Barad-dûr (Dunkle Festung) und Ered Lithui (Ascheberg) gegeben.
„Niemand hat diese isolierten Gebiete bisher gesehen“
„Wir wissen, dass die Region mit massiven Seebergen bedeckt ist, die während der Dinosaurier-Ära entstanden sind, und wir wissen, dass die Region an einer kritischen Schnittstelle zwischen dem Pazifik und dem Indischen Ozean liegt. Wir sind wirklich begeistert von der Aussicht, neue Arten zu entdecken, vielleicht sogar neue Zweige des Lebensbaums, die bisher in dieser unerforschten Region unter den Wellen verborgen geblieben sind“, erklärt Chefwissenschaftler Dr. Tim O’Hara.
Die Inseln Christmas und Cocos (Keeling) seien von einer Reihe alter Unterwasserberge und -kämme umgeben. „Niemand hat diese isolierten Gebiete bisher gesehen, wir haben keine Karten von ihnen und wissen nicht, was dort lebt, und diese Reise wird die weltweit ersten Basisdaten über diese unbekannten Meeresgebiete und ihre Bewohner liefern“, so O’Hara.
Quelle: The Conversation, Museums Victoria