„Das passiert nicht morgen oder in zehn Jahren, aber vielleicht in 50 oder 100. Wir müssen darauf vorbereitet sein“, betonte der Professor der ETH Lausanne am Donnerstag anlässlich der Jahrestagung des Vereins Association of Space Explorers (ASE) in Genf.
Asteroiden sind Himmelskörper von relativ kleiner Dimension, die oft recht nahe an der Erde vorbeifliegen. Ein Einschlag würde dennoch „bedeutende Schäden von globalem Ausmaß oder jedenfalls an einem Kontinenten oder einem großen Land anrichten“, berichtete Nicollier am Rande der Tagung. Er erwähnte insbesondere Tsunamis im Falle eines Einschlages in einem Ozean. Ein Asteroid könnte sogar das Leben auf Erden auslöschen.
Asteroiden umlenken
Die gute Nachricht: Laut Meinung der Raumfahrer besteht die Möglichkeit, die Himmelskörper frühzeitig zu entdecken und zu intervenieren. Ihre Flugbahn könne verändert und eine Kollision damit verhindert werden. „Man muss mit einem Raumschiff auf der Oberfläche des Asteroiden landen und dort einen Motor mit Ionen-Antrieb installieren“, erklärte Nicollier. Der Motor, der wenig Treibstoff braucht, könnte den Asteroiden im Verlauf von Jahren oder gar Jahrzehnten auf eine neue Flugbahn bringen.
Zum ASE-Jahrestreffens sind zwölf Astronauten nach Genf gereist. Die dreitägige Veranstaltung dauert noch bis Samstag. Der Verein zählt in Europa 49 Mitglieder und 550 weltweit. Zugelassen sind ausschließlich Astronauten, die mindestens einmal die Erde komplett in einem Raumfahrzeug umrundet haben.