Veröffentlicht inScience

Die Marsoberfläche ist lebensfeindlicher als angenommen

Die Ergebnisse einer Studie der Universität Edinburgh lassen darauf schließen, dass erdähnliches Leben auf der Oberfläche des Planeten unmöglich ist.

Der Rover Curiosity erkundet den Planeten Mars.
Leben auf dem Mars ist selbst für Bakterien beinahe unmöglich Foto: Pexels | Pixabay

Bei der Suche nach Leben auf dem Mars – etwa in Form von Mikroorganismen – haben Wissenschaftler der University of Edinburgh die Hoffnungen gedämpft. Sie simulierten, welche Auswirkungen das auf dem Mars vorherrschende Bodengemisch auf Bakterien wie den auf der Erde weit verbreiteten Bacillus subtilis haben. Unter UV-Strahlung, die auf dem Mars bekanntermaßen sehr hoch ist, überlebten die Bakterien gerade einmal 30 Sekunden. Ohne Strahlung war das Gemisch aber ebenfalls nach etwa einer Minute tödlich.

Keine Chance auf Überleben

Schuld daran sind bestimmte Salze, sogenannte Perchlorate, die wiederholt auf dem Mars nachgewiesen wurden. In Zusammenhang mit UV-Strahlung oxidierten die Perchlorate derart stark, dass die Bakterien nur wenige Sekunden überleben konnten. Im Labor wurden diverse Situationen simuliert – sowohl ein flüssiger Zustand, aber auch felsiges Gelände. Den Wissenschaftlern zufolge ist es aufgrund dieser Erkenntnisse extrem unwahrscheinlich, dass Mikroorganismen – etwa aus früheren Zeiten – an der Oberfläche überlebt haben und gefunden werden könnten.

Um Leben auf dem Mars zu finden, müsse man wohl tiefer unter der Oberfläche suchen, wo der Lebensraum nicht solchen extremen Bedingungen ausgesetzt sei, folgern die Wissenschaftler. Die Erkenntnisse deuten auch darauf hin, dass der Anbau von Pflanzen bei einer menschlichen Besiedelung noch schwieriger werden könnte, als vermutet, da weite Teile des Oberflächenmaterials völlig unbrauchbar wären. Ein Vorteil hat die giftige Umgebung für etwaige menschliche Missionen aber: eine Kontaminierung des Planeten durch von der Erde eingeschleppte Bakterien ist äußert unwahrscheinlich. Die Studie wurde von Nature veröffentlicht.

Dieser Artikel erschien zuerst auf futurezone.at.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.