Noch haben wir jenseits unseres eigenen Planeten keine Spuren von Leben gefunden, geschweige denn intelligente Wesen, wie man sie aus Science Fiction-Filmen kennt. Trotz der nicht gerade berauschenden Aussichten in einem unvorstellbar großen Universum anderes Leben zu finden, treibt die Suche nach Planeten, die ähnliche Bedingungen wie die Erde aufweisen könnten, nach wie vor die Wissenschaft an.
Von der Erde aus können wir derzeit aber kaum konkrete Daten über weit entfernte Sonnensysteme oder gar Planeten erheben, die über die Messung der Intensität von Licht, Gravitation oder Radiowellen hinausgehen. Um sich ein besseres Bild von Exoplaneten (also Planeten außerhalb unseres Sonnensystems) machen zu können, arbeitet ein Team von Forschern nun an der Entwicklung des „ExoLife Finder“ (ELF). ELF ist ein Teleskop, mit dem die Planetenoberfläche dieser Exoplaneten näher untersucht werden kann.
Wie findet man außerirdisches Leben?
Um außerirdisches Leben zu finden, ist es zunächst nötig Planeten zu finden, auf denen solches Leben existieren kann. Vorhandene Teleskope sind in der Regel nicht darauf spezialisiert, Exoplaneten genauer zu untersuchen. ELF hingegen wird speziell konstruiert, um solche Planeten bis zu einer Entfernung von etwa 24 Lichtjahren von der Erde zu finden. Speziell die Suche nach chemischen Stoffen, die denen in unserer Atmosphäre ähneln, und Anzeichen auf Photosynthese soll ELF aufspüren können.
Dazu sollen in der chilenischen Atacama-Wüste spezielle Spiegel („printed mirrors“) angebracht werden, mit denen nach Planeten gesucht werden kann, die diesen Anforderungen entsprechen. Das Forscherteam rund um Svetlana Berdyugina und Jeff Kuhn hat zu diesem Zweck ein Verfahren entwickelt, die benötigten Spiegel günstig herzustellen und mit elektroaktiven Polymeren (EAP) zu kombinieren. Damit können möglichst akkurate Mikroadjustierungen der Teleskopspiegel vorgenommen werden. Zusätzlich wurde ein eigener Algorithmus programmiert, der auf Basis der gesammelten Daten das Planetenprofil eines gefundenen Exoplaneten simulieren kann.
Kickstarter-Projekt: Der „ExoLife Finder“
Die nächste Entwicklungsphase von ELF soll mittels Fundraising finanziert werden. Die Planets Foundation, eine Non-Profit-Organisation, die hinter ELF steht, hat eine Kickstarter-Kampagne ins Leben gerufen, mit der bis 9. Oktober die ersten 35.000 US-Dollar gesammelt werden sollen, um damit einen Prototypen einer Teleskopschüssel zu bauen. Das fertige Teleskop wird selbstverständlich etwas teurer: Es ist mit fünf Jahren Bauzeit und 130 Millionen US-Dollar Baukosten veranschlagt.