Ein internationales Team von Geowissenschaftlern hat vor wenigen Tagen eine neue Studie vorgelegt, laut der man nach Spuren von Leben auf dem Mars wohl am besten unter der Oberfläche des Planeten suchen sollte. Die Forscher argumentieren, dass Spuren am Leben auf der Erde in relativ hohen Regionen auftauchen, weil durch Photosynthese seit 2,5 Milliarden Jahren viel Biomasse erzeugt wird. Der Mars hingegen habe bereits vor rund 3,7 Milliarden Jahren seine Atmosphäre verloren.
Hydrothermale Quellen
Es sei sehr unwahrscheinlich, dass Lebensformen bis zu diesem Zeitpunkt auf dem Mars bereits Photosynthese entwickelt haben. Leben sollte man deshalb am ehesten dort suchen, wo auch die Ursprünge des Lebens auf der Erde vermutet werden: an hydrothermalen Quellen. Beispiele dafür auf der Erde sind etwa sogenannte Schwarze Raucher, hohe Schlote am Meeresboden, aus denen heißes Wasser tritt, das in Kavernen unter dem Meeresboden durch die Nähe zum Erdmantel erwärmt wurde.
Mars im Innern ausgekühlt
Auf dem Mars könnten genau solche hydrothermalen Quellen die Entstehung von Leben ermöglicht haben. Anstatt die Oberfläche des Planeten zu untersuchen, sollte man sich deshalb gezielt zu Bruchzonen begeben, an denen die Kruste des Mars aufgebrochen ist. Dort fände man eventuell Zugang zu den Überresten jener hydrothermalen Quellen. Dass an der Oberfläche Überreste von hydrothermalen Quellen zu finden sind, hat bereits eine Entdeckung des NASA-Rovers Spirit im Jahr 2008 bewiesen, berichtet Space.com. Aber auch Bohrungen scheinen sinnvoll. Das Innere des Mars ist im Gegensatz zur massereicheren Erde bereits seit langer Zeit ausgekühlt.
Und auf der Erde?
Fände man an genau jenen Orten am Mars Spuren von Leben, würde dies auch die gängige Theorie zur Entstehung des Lebens auf der Erde stützen. Ob das Leben auf der Erde tatsächlich an hydrothermalen Quellen entstanden ist, bevor Photosynthese ein Leben auf der Oberfläche ermöglichte, gilt als unsicher.
Lest hier, wohin das Wasser auf dem Mars laut Forschern verschwunden sein mag.
Dieser Artikel erschien zuerst auf futurezone.at.