Der von einer Falcon Heavy ins All geschickte Tesla Roadster hat neben dem „Spaceman“ noch mehr Fracht an Bord. So wurde unter anderem ein besonderer Datenträger verbaut, auf dem die „Foundation“-Trilogie von Science-Fiction-Autor Isaac Asimov gespeichert wurde. Der Datenträger aus Quarzglas, der kaum größer als eine MiniDisc ist, soll über eine besonders hohe Speicherdichte und Lebensdauer verfügen.
Während dieser Datenträger der sogenannten „Arch“-Mission lediglich Symbolcharakter hat – in Asimovs „Foundation“-Reihe wird erzählt, wie durch das Sammeln von Wissen eine neue interstellare menschliche Zivilisation entsteht – sollen im Zuge weiterer Missionen Teile des gesamten Menschheitswissens ins All geschickt werden. Diese sollen im ganzen Sonnensystem verteilt werden und so längerfristig – wie Asimovs „Encyclopedia Galactica“ – eine interstellare Wissensdatenbank aufbauen.
Internet auf dem Mars
Möglich wird das auch durch einen neuartigen Datenträger, der von Peter Kazansky, der auf dem Bereich der Optoelektronik an der Universität Southhampton forscht, entwickelt wurde. Dabei werden mithilfe eines Femtosekundenlasers die Daten auf Quarzglas aufgetragen. Bereits in zehn Jahren will Kazansky in der Lage sein, auf einer Quarzglas-Scheibe mit 9,5 Zentimeter Durchmesser rund 360 Terabyte an Daten zu speichern. Die Lebensdauer soll deutlich höher liegen als bei herkömmlichen Datenträgern: Mindestens 14 Milliarden Jahre soll das Objekt unter extremen Bedingungen überleben können.
Nach der „Solar Library“ im Tesla Roadster soll es mit der „Lunar Library“ weitergehen. 2020 sollen die Datenträger mit den „wichtigsten Dokumenten, Bildern, Videos und Daten unserer Spezies“ auf die Mondoberfläche transportiert werden. Eine weitere Sammlung, die „Mars Library“, soll frühestens 2030 auf der Marsoberfläche landen und künftigen Mars-Siedlern einen Großteil des Menschheits-Wissens bereitstellen, unter anderem auch eine Kopie des Internets. Damit soll auch der Grundstein für Internet am Mars gelegt werden.
Ökosystem für Start-ups
Laut den Forschern hinter der „Arch“-Mission arbeite man an vielen weiteren Speicherverfahren und wolle ein Ökosystem für Start-ups aufbauen, die an neuen Technologien arbeiten. Zu den Unterstützern des Projekts gehört unter anderem der bekannte Mathematiker und Computerwissenschaftler Stephen Wolfram, der für die Software „Mathematica“ und die Suchmaschine „Wolfram Alpha“ bekannt wurde.
Voyager 1
Die Datenträger des Roadsters sind jedoch nicht das einzige Geschenk, auf das sich Wesen der dritten Art freuen können. Bereits zum Start der Voyager 1 vor nunmehr 41 Jahren wurden die sogenannten „Golden Records“ ins All geschickt. Die goldene Schallplatte beinhaltet neben 115 Bildern auch bekannte musikalische Werke der Menschheitsgeschichte, Grüße an die unbekannten Empfänger in 56 verschiedenen Sprachen – darunter auch die Sprache der Wale – und vieles mehr, das den Aliens ein Verständnis für unseren Planeten schaffen soll.
Der Produzent der Golden Records scherzt über seine Bilanz: „Ich habe in meinem Leben nur zwei Platten produziert. Beide wurden sofort mit Raketen von der Erde geschossen, so weit weg wie möglich – nicht gerade die Resonanz, die man sich normalerweise wünschen würde.“ Denn auch die Kopie der ersten goldenen Schallplatte befindet sich auf einer Reise – an Bord der Voyager 2.