Gesichtserkennungssysteme sind heutzutage weit verbreitet. Eingesetzt werden sie unter anderem von
oder auch
. Wer ein Foto auf eine der entsprechenden Plattformen hochlädt, muss damit rechnen, dass Gesichter automatisch erkannt und ausgewertet werden. Das löst bei vielen Menschen Sorge um ihre Privatsphäre aus.
System stört Algorithmen
Wissenschaftler der Universität von Toronto
haben jetzt ein System entwickelt, das die gängigen Gesichtserkennungsalgorithmen stört, ohne, dass für das menschliche Auge Veränderungen wahrnehmbar sind. Grund dafür ist, dass nur einzelne Pixel modifiziert werden, wie auf entsprechenden Probeaufnahmen erkennbar ist. Das System kann wie ein gewöhnlicher Foto-Filter angewendet werden. Das automatische Scannen von Gesichtern wird damit genauso unmöglich, wie die automatische Bestimmung von Merkmalen wie Geschlecht, Alter, Hautfarbe und ähnliches.
A
lgorithmus gegen Algorithmus
Genauso wie viele
Gesichtserkennungssysteme
, setzt auch die Software
der Wissenschaftler auf maschinelles Lernen. Die Forscher haben zwei Algorithmen entwickelt: Einen, der die Gesichter erkennt und einen zweiten, der versucht den ersten auszutricksen und die Erkennung zu umgehen. Lässt man die beiden Systeme sozusagen gegeneinander antreten, verbessern sich beide stetig. Die Systeme wurden mit Aufnahmen verschiedenster Menschen in verschiedensten Lichtbedingungen getestet.
„Vor zehn Jahren hätten derartige Algorithmen von Menschen definiert werden müssen, aber heute lernen die neuronalen Netzwerke von alleine“, so der beteiligte Professor Parham Aarabi. „Man muss sie mit nichts versorgen, außer mit Daten“, so der Forscher.
———-
Das könnte auch interessant sein:
- Technologische Aufrüstung nach Chinas Vorbild? Merkel besucht den Überwachungsstaat
- Amazon verkauft Gesichterkennung an die Polizei, Bürgerrechtler gehen auf die Barrikaden
- China: Überwachung macht auch im Klassenzimmer nicht halt
———-
Die Ergebnisse der Untersuchungen sollen noch in diesem Sommer am 2018 IEEE International Workshop on Multimedia Signal Processing in Vancouver
präsentiert werden, wie die Universität schreibt.